Die Eingabe der Messwertparameter erfolgt im Eigenschaftsfenster des Bauteils Messstelle (Komponente 46). Dieses kann durch Doppelklick auf eine Messstelle in der EBSILON-Schaltung geöffnet werden.
Die Eingabe des Messwerts kann hier manuell unter MEASM erfolgen. Dies kann für die Auslegung der Schaltung durchaus sinnvoll sein. Im laufenden Betrieb wird man Messwerteingabe jedoch über eine Schnittstelle (Excel, EPOS-System) vornehmen.
Bei einer Validierung gemäß VDI 2048 muss unter MCONF das Konfidenzintervall der Messstelle vorgegeben werden. Dies ist die Abweichung des Messwertes vom wahren Wert, die mit einer Wahrscheinlichkeit von 95 % nicht überschritten wird. Diese Angabe muss bekannt sein oder sinnvoll abgeschätzt werden.
Bei der EBSILON-Schnellvalidierung braucht MCONF nicht angegeben werden. Stattdessen ist unter WMV das relative Gewicht der Messstelle einzutragen. Standardmäßig hat dieses den Wert 1 (mit Fehlerberechnung für die Ergebniswerte sind absolute Gewichte einzutragen).
Der Parameter FIND ist nur bei der Validierung von Vorgabewerten von Bedeutung.
Die Größe ICONF (relative Vertrauensgrenze) dient zur Plausibilitätsprüfung der Messstelle. Bei der Ebsilon-Schnellvalidierung entscheidet ICONF, ob eine Messstelle im Validierungsreport als fragwürdig gekennzeichnet wird (wenn der Messwert um mehr als ICONF vom berechneten Wert abweicht). Bei der Validierung nach Richtlinie VDI 2048 Blatt1 wird die dort angegebene Beziehung 141 ausgewertet (Wert in der Messwertmaske in RELDEV abgelegt) und bei Überschreitung der oberen Schranke von 1,96 gekennzeichnet. Wenn der Messwert noch unterhalb dieser Schwelle liegt, die relative Abweichung aber größer als die ICONF-Bandbreite (vom Anwender vorgegebene Alarmierungsgrenze, die aber keinen Bezug zu VDI 2048 hat) ist, wird der Status jedoch auf Warnung gesetzt.
Neben dem in der Richtlinie VDI 2048 Blatt 2 Abschnitt 7.7.2 empfohlenen Vorgehensweise bei der Verbreiterung von unangemessen engen Standardabweichungen, können in Ebsilon während der iterativen Validierungsrechnung Messwerte mit Abweichungen, die den doppelten Wert von ICONF überschreiten, automatisch auf ungültig gesetzt werden, was in der Validierungsliste ausgewiesen wird. Dies ist unbedingt Anlass für eine Fehleranalyse.
Diese Maßnahme dient dazu, eine Verfälschung des Gesamtergebnisses durch völlig falsche Messwerte oder nicht zutreffende Konfidenzintervalle zu verhindern. Ein zu kleines Konfidenzintervall eines sehr fehlerhaften Messwertes würde eine unzulässige Verschiebung anderer validierter Werte zur Folge haben, oder ein Messwert, der beispielsweise aufgrund falsch angegebener Einheit um einen Faktor 1000 daneben liegt, durch die Minimierung der Fehlerquadratsumme alle anderen Messwerte in eine falsche Richtung ziehen. Bei periodischen Rechnungen im Rahmen der Online-Kraftwerksüberwachung wird diese Maßnahme eingesetzt, allerdings mit Farbkennzeichnung im Wartenbild.