Die Validierung von Spezifikationswerten geschieht mit Hilfe von Pseudomessstellen, die sich von den eigentlichen Messstellen nur dadurch unterscheiden, dass keine echte Messung vorliegt. Der Messwert und sein Konfidenzintervall werden mit Schätzwerten belegt. Dazu muss im Modell auf einer Hilfsleitung eine Messstelle (Bauteil 46) platziert werden, die den Wert von der betrachteten Spezifikationsgröße übernimmt. Um beispielsweise den isentropen Wirkungsgrad einer Turbinenscheibe zu validieren, wird im folgenden Bild eine Messstelle für eine dimensionslose Größe auf eine separate Dampfleitung gesetzt. Druck und Massenstrom dieser Hilfsleitung sind beliebig (hier gleich 1 angenommen), die dimensionslose Größe wird hier formal als spezifische Enthalpie behandelt. Welche physikalische Qualität dafür gewählt wird, ist belanglos.
In der betrachteten Komponente ist einzustellen, dass für die Spezifikationsgröße (hier der isentrope Wirkungsgrad) nicht der eingetragene Wert, sondern der Wert der Pseudomessstelle zu verwenden ist. Dies wird mit Hilfe des entsprechenden Flags (hier FVALETAI) eingestellt. Es können nur solche Spezifikationswerte direkt validiert werden, für die ein solches Flag existiert. Für andere Spezifikationswerte kann man sich jedoch mit einem EbsScript behelfen, um die Konfidenzintervalle zu ermitteln.
Im Feld IPS ist eine positive ganze Zahl einzutragen, die den Index für die Pseudomessstelle enthält.
Genau dieser Index ist bei der Spezifikation der Pseudomessstelle unter FIND anzugeben. Die übrigen Parameter der Pseudomessstelle (Wert, Konfidenzintervall) sind wie bei einer normalen Messstelle einzutragen.
Den validierten Spezifikationswert und das berechnete Vertrauensintervall findet man nach der Rechnung beim Pseudomesswert.
Im Auslegungsfall wird darüber hinaus auch der validierte Spezifikationswert in der Komponentenspezifikation eingetragen.