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    VDI 2048-Validierung
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    VDI 2048-Validierung


    Dieses Verfahren zielt darauf ab, dem von VDI 2048 Blatt  1 vorgegebenen Qualitätsstandard zu entsprechen und insbesondere die in VDI 2048 Blatt 1  Abschnitt 5 beschrieben Qualitätskontrollen  zu ermöglichen sowie die in dem Kriterienkatalog für eine Zertifizierung nach VDI 2048 aufgestellten Forderungen zu erfüllen. Daher wurden auf der Grundlage der in der Richtlinie aufgeführten Definitionen die in Abschnitt 5 dargelegten Berechnungen äquivalent in Ebsilon realisiert.  Es ergeben sich folgende Vorteile für die Aus- bzw. Bewertung von Messdatensätzen:

    Voraussetzung für die Nutzung dieses Verfahrens ist die Vorgabe von Konfidenzintervallen für die Messwerte und gegebenenfalls von Korrelationen zwischen ihnen (Korrelationskoeffizienten).

    Die Berücksichtigung von Korrelationen ist möglich, da die empirische Kovarianzmatrix voll belegt werden kann. Bei der Umrechnung von Temperaturen in spezifische Enthalpien wird entweder der jeweils anstehende Leitungsdruck (in jedem Iterationsschritt wird der berechnete Wert aus dem Vorgängerschritt benutzt) oder der über eine Korrelation vorgegebene Druckmesswert einschl. seinem Konfidenzintervall verwendet.  Die Transformation der Kovarianzmatrix bezüglich Druck und Temperatur auf Druck und spezifische Enthalpie wird mit den erforderlichen partiellen Ableitungen automatisch ausgeführt. Dabei kann eine Unsicherheit der Tafelwerte (z.B. nach IAPWS-Angaben für die Darstellung der spezifischen Enthalpie) berücksichtigt werden, was zu einer Verbreiterung der Konfidenzintervalle im Sinne einer angemessenen Fehlerbetrachtung führt.

    Spezielle Spezifikationswerte können mitvalidiert werden, indem auf einer Hilfsleitung ein Pseudomesswert angelegt wird, der über einen einzutragenden Verweis mit dem betroffenen Spezifikationswert verknüpft wird. Das bedeutet, dass Koeffizienten in Bilanzgleichungen (z.B. isentroper Wirkungsgrad von Turbinen, Wärmedurchgangszahl mal Fläche in Wärmetauschern) wie Messwerte behandelt werden.

    Werden beide Seiten der Ungleichung 140 aus Abschnitt 5.4 VDI 2048 Blatt 1 durch den auf der rechten Seite stehenden Wert der Fisher-Verteilung dividiert, so bezeichnen wir die linke Seite als das Chi^2-Testverhältnis, das also die bezogene Fehlerquadratsumme mit dem Erwartungswert 1 geteilt durch den Wert der Fisher-Verteilung darstellt.

    Sofern dieses einen Wert über 1 ausweist, können die vorgenannten Angaben dazu verwendet werden, die Konfidenzintervalle der betroffenen Messwerte gemäß der in VDI 2048 Blatt 2 Abschnitt 7.7.2 dargestellten Fehleranalyse zu verbreitern, um das Chi^2-Testverhältnis auf einen Wert von 1 oder kleiner zu senken.

    Der Analyse nach Ungleichung 140 sollte die Prüfung aller Messwerte nach Ungleichung 141 VDI 2048 Blatt 1 vorausgehen. Nur beide Prüfverfahren zusammen können verlässliche Ergebnisse gewährleisten.

    Die Bewertung von Retrofit-Maßnahmen stellt wegen der anzusetzenden Kovarianzen einer Messstelle für die Werte vor und nach Retrofit eine Besonderheit dar. Um diese in die Kovarianzmatrix eintragen zu können, müssen die Modelle für den Zustand vor und nach Umbau in einer Schaltung zusammengefasst sein.

    Weitergehende Informationen erhalten Sie in folgenden Unterkapiteln: