EBSILON bietet verschiedene Möglichkeiten zur Datenvalidierung an:
Diese Methode erfordert einen geringen Eingabeaufwand und benötigt äußerst wenig Rechenzeit. Sie liefert bei Vernachlässigung von Korrelationen und einer überschlägigen Gewichtung der Messwerte eine (nicht VDI 2048-konforme) Schätzung für den wahrscheinlichsten Prozesszustand. Die hierfür benötigten relativen Gewichte werden geschätzt. Falls eine abgesicherte Validierungsrechnung nach VDI 2048 durchgeführt wurde, bietet es sich auch an, aus den dabei ermittelten Konfidenzintervalle relative Unsicherheiten zu bestimmen und deren Kehrwert als Gewicht zu verwenden. Dies kann mit EbsScript automatisiert werden. Da diese Methode relative Gewichten verwendet, sind in diesem Falle Aussagen über die Vertrauensintervalle der validierten Werte nicht möglich. Somit fehlt eine Bewertung für die errechneten Schätzwerte der wahren Werte. Liegen nennenswerte Korrelationen vor, so sollte dieses Verfahren nicht verwendet werden.
Mit dieser Methode wird nicht nur der wahrscheinlichste Prozesszustand ermittelt, sondern auch Angaben über die Zuverlässigkeiten der validierten Werte: für alle Mess- und Ergebnisgrößen wird das 95%-Konfidenzintervall ausgewiesen. Das bedeutet, dass der wahre Wert dieser Größe mit einer Wahrscheinlichkeit von 95% innerhalb des angegebenen Bereichs liegt.
Für die Berechnung gemäß VDI 2048 stehen in EBSILON®Professional zwei Algorithmen zur Verfügung:
Üblicherweise wird der erste Algorithmus gewählt. Der zweite wird dem Anwender wegen der hohen Rechenzeit nicht empfohlen. Wir verwenden dieses Verfahren lediglich zu Vergleichszwecken in der Programmentwicklung (Überprüfung durch ein unabhängiges zweites Verfahren).
Hinweis ( Konfidenzintervalle und Gewichte )
Für die Schnellvalidierung werden die Gewichte (WMV) der Messwerte und für die Validierung nach VDI 2048 die Konfidenzintervalle (MCONF) verwendet. Der Vorgabewert MCONF wurde allerdings erst im Oktober 2003 eingeführt. Allerdings konnte man auch schon vorher mit Ebsilon eine VDI 2048-Validierung durchführen, musste allerdings dafür das 1.96-fache des Kehrwerts des Konfidenzintervalls beim Gewicht eintragen.
Aus Kompatibilitätsgründen wurde bis Release 10 ein leerer Wert von MCONF nicht als Fehler gemeldet, sondern aus dem Gewicht ein Konfidenzintervall berechnet. Leider führte dies im Fall versehentlich leer gelassener Konfidenzintervalle zu irreführenden Ergebnissen. Aus diesem Grunde wird eine Fehlermeldung generiert, wenn bei einer VDI 2048-Validierung das Konfidenzintervall leer ist.
Anwender, die Schaltungen aus der Zeit vor 2003 nutzen wollen, werden gebeten, den Vorgabewert MCONF zu nutzen.