EBSILON®Professional Online Dokumentation
EBSILON Professional Objekte / Bauteile - Allgemeines und Gruppen / Dampferzeuger / Bauteil 89: Dampferzeuger, Hauptheizfläche
In diesem Thema
    Bauteil 89: Dampferzeuger, Hauptheizfläche
    In diesem Thema

    Bauteil 89: Dampferzeuger, Hauptheizfläche


    Vorgaben

    Leitungsanschlüsse

    1

    Kalte Seite, Eintritt

    2

    Kalte Seite, Austritt

    3

    Wärmestrom vom Rauchgas

    Verbindung zur zugeordneten Rauchgaszone, Bt. 88 oder Bt. 90

    4

    Strahlungsaustausch mit rauchgasseitigem Vorgänger

    5

    Strahlungsaustausch mit rauchgasseitigem Nachfolger

    6

    Verbindung zur Nebenheizfläche 1

    7

    Verbindung zur Nebenheizfläche  2

     

    Allgemeines       Vorgabewerte       Kennlinien       Verwendete Physik       Bauteilform       Beispiel

     

    Allgemeines

     

    Modul 89 erlaubt zusammen mit Bauteil 88 (Dampferzeuger, Rauchgaszone) bzw. 90 (Dampferzeuger, Reaktionszone) die geometriebehaftete Darstellung des Wärmeübergangs in einer Dampferzeugerheizfläche.  

    Es  ist ein Mehrzweckmodul, das als Economizer, Verdampfer oder Überhitzer verwendet werden kann. Es stellt sowohl Bündelheizflächen wie auch Membranwände in Feuer- und Strahlräumen dar. Wassergekühlte Wände oder Tragrohre im Bereich von Bündelheizflächen werden über das Bauteil 91 (Dampferzeuger, Nebenheizfläche) abgebildet.

    Modul 89 stellt nur die kalte Seite (Wasser/Dampf) einer Heizfläche dar. Eine Verwendung ohne ein die Sekundär(Rauchgas-)seite abbildendes Bauteil 88 oder 90 führt daher zu Fehlern. Außer Wasser/Dampf werden auch Thermoöl, Zweiphasenfluid und Universalfluid als Primärmedium unterstützt.

     

    Erweiterungen für die Druckverlustberechnung der Rauchgasseite (für Bauteile 88 und 89):

    Die Druckverlustberechnung der Rauchgasseite kann in Bauteil 89 als Kernelexpression, EDPO, angegeben werden. Da geometrische Details der Heizfläche in Bauteil 89 spezifiziert werden, kann in der Kernelexpression EDPO auf die entsprechenden Vorgabewerte (z .B. Rohrdurchmesser, Teilung, Details zu Rippen etc.) zugegriffen und eine eigene Druckverlustberechnung (z. B. nach Angaben des Herstellers) implementiert werden.

    Der rauchgasseitige Druckverlust wird in Bauteil 89 gerechnet und nach Bauteil 88 übertragen. Im Bauteil 88 gibt es dazu einen Flag FDP, der zwischen der bisherigen Druckverlustberechnung nach Bernoulli-Gesetz und EDPO von Bauteil 89 umschaltet.

     

    Erweiterungen für die Berechnung der Wärmeübergangskoeffizienten der Heizflächen (für Bauteil 89)

    Die Berechnung der einzelnen Wärmeübergangskoeffizienten der Heizfläche (Alpha-Zahlen) kann in Bauteil 89 alternativ zur bisherigen Implementierung nach VDI-Formalismen mittels entsprechender Kernelexpression (z. B. nach Angaben des Herstellers) implementiert werden.

    Dazu gibt es in Bauteil 89 folgende Paare der Vorgabewerte:

    • EALI – Kernelexpression für den inneren Wärmeübergangskoeffizienten (Ergebniswert ALI). FALI – Flag für das Ein- bzw. Ausschalten der Berechnung des inneren Wärmeübergangskoeffizienten nach EALI
    • EALC – Kernelexpression für den äußeren Wärmeübergangskoeffizienten durch Konvektion (Ergebniswert ALC). FALC – Flag für das Ein- bzw. Ausschalten der Berechnung des äußeren Wärmeübergangskoeffizienten durch Konvektion nach EALC
    • Material EALR – Kernelexpression für den äußeren Wärmeübergangskoeffizienten durch Strahlung (Ergebniswert ALR). FALR – Flag für das Ein- bzw. Ausschalten der Berechnung des äußeren Wärmeübergangskoeffizienten durch Strahlung nach EALR

     

    Für die Bündelheizflächen wird die mittlere Medium-Strömungsgeschwindigkeit im Rohr als Ergebniswert VELM ausgegeben.


     

    MODELL

    Das Berechnungsmodell basiert - ähnlich wie die anderen Wärmetauscher, auf den Grundgleichungen für Massenstrom, Druck und Enthalpie

    • (1)      M1 =  M
    • (2)      P1 = P2 + DP12
    • (3)     (k*A)*LMTD+QR_4+QR_5 = M2*H2 - M1*H1


    mit den Indizes

    • 1 für den Primäreintritt (kalte Seite) 
    • 2 für den Primäraustritt (kalte Seite) 
    • 4 für den Strahlungsfluss vom rauchgasseitigen Vorgänger
    • 5 für den Strahlungsfluss vom rauchgasseitigen Nachfolger

    Für die Berechnung der mittleren logarithmischen Temperaturdifferenz LMTD werden die Rauchgaseintritts- bzw. -austrittstemperaturen des über die Logikleitung 3 angeschlossenen Bauteils 88 bzw. 90 verwendet. Daher ist  Bt. 89 auch nur genau dann funktionsfähig, wenn Anschluss 3 mit Bauteil 88 (PIN 3) oder Bauteil 90 (PIN 3) verbunden ist.

    Das Bauteil geht bei Massenstrom und Druck davon aus, dass M1 oder M2 bzw. P1 oder P2 auf den anschließenden Leitungen gegeben sind. Der jeweils fehlende Wert wird errechnet.


    Druckverlustbegrenzungen in Teillast (Extras --> Modelleinstellungen--> Berechnung--> Maximaler relativer Druckabfall):
    Da der Druckverlust quadratisch mit dem Massenstrom ansteigt, können sich bei Überschreitung des Nennmassenstroms schnell deutlich zu hohe Druckverluste ergeben, die dann Phasenübergänge und Konvergenzprobleme verursachen. Aus diesem Grund wurden Druckverlustbegrenzungen eingebaut.

     

    Pinchpoint-Verletzungen:
    Bei Pinchpoint-Verletzungen wird wie bei anderen Wärmetauschern nun auch bei den Kesselbauteilen KA automatisch reduziert, um die Pinchpoint-Verletzung zu vermeiden und eine Warnung ausgegeben.

    BERECHNUNGSGRUNDLAGEN

    Der k*A - Wert wird im Bauteil 89 aus Geometriedaten der Heizfläche und Verfahrensdaten (Massenströme, Temperaturen, Drücke, Rauchgaszusammensetzung) nach allgemein zugänglichen Rechenvorschriften ermittelt. Darin unterscheidet sich Bauteil 89 wesentlich von den anderen Wärmetauschern, bei denen der k*A-Wert im Auslegungsmodus aus vorgegebenen Enthalpien oder Grädigkeiten (siehe Wärmetauscher, allgemeine Anmerkungen ) bestimmt wird. Im Einzelnen ist das Verhalten des Kesselwärmetauschers, wie folgt, vom Parameter FIDENT abhängig:

    Für den Identifikationsmodus gibt es neue Varianten FIDENT=3 / FIDENT=4 “T2 validierbar gegeben“, sowohl zur Berechnung der Verschmutzung als auch zur Berechnung der Bewertungzahl. 
    Für die Validierung wurde eine von außen vorgegebene Temperatur als konstante Größe behandelt. In den neuen Modi wird eine Gleichung erzeugt, in die diese Temperatur integriert wird, so dass eine statistische Validierung stattfinden kann. 

    Die Einstellung des Berechungsmodus auf DESIGN oder TEILLAST spielt bei Bt. 89 damit hinsichtlich der Berechnung des Wärmeübergangs keine Rolle.

    Der K-Wert ergibt sich aus innerem Wärmeübergang ALI, dem äußerem Wärmeübergang durch Strahlung ALR und durch Konvektion ALC sowie aus Wärmeleitung LAMBDA, Bewertungsfaktor EFF und Foulingfakor KFOUL gemäß

    AA, AI, AM sind die spez. Flächen des Wärmetauscherrohres, bezogen auf Außen-, Innenfläche bzw. Mittelfaser, S ist die Wandstärke.

     

    LAMBDA ist material- und temperaturabhängig hinterlegt, die Wärmeübergangsbeiwerte errechnen sich nach VDI-Wärmeatlas (7. Auflage, 1994), wobei im Bauteil noch zwischen Bündelheizflächen, Strahlräumen und Feuerräumen unterschieden wird:

     

    Neben dem Strahlungswärmeübergang innerhalb einer Rauchgaszone kann Bt. 89 den Strahlungswärmeaustausch zwischen einer Heizfläche und dem Rauchgasvolumen ihres rauchgasseitigen Vorgängers bzw. Nachfolgers berücksichtigen. Dazu muss PIN 5 mit dem entsprechenden Ausgang (PIN 7) des Bt. 88 oder 90, das den Rauchgasteil des Nachfolgers darstellt und ggf. PIN 4 mit PIN 6 des Vorgängers verbunden sein. Die Berechnung des Strahlungsaustausches erfolgt mit folgenden Annahmen:

    BAUTEILIDENTIFIKATION

    Als Bauteilidentifikation ist die Berechnung von EFF oder KFOUL z. B. aus Gleichungen (3) und (5) verstanden, wobei dann eine der rauchgasseitigen Temperaturen und wasser-/dampfseitige Ein- und Austrittstemperatur bekannt sein müssen. Das Bauteil lässt zur Zeit nur die Bestimmung des Bewertungsfaktors EFF bei fest vorgegebenem Fouling KFOUL zu. Der berechnete Bewertungsfaktor wird als Ergebnis REFF dargestellt.

    In Dampferzeugern sind gelegentlich Heizflächen, die eine verfahrenstechnische Einheit bilden (z. B. ZÜ1 oder Verdampfer), in mehrere bauliche Gruppen aufgeteilt, die in unterschiedlichen Rauchgaszonen angeordnet sind. Zwischen den einzelnen baulichen Gruppen ist dann zumeist keine Temperatur-/ Enthalpieinformation aus Messungen verfügbar, sodass eine Identifikation jeder Einzelkomponente z. B. über Glgn. (3) und (5) nicht möglich ist. Ein gemeinsamer Bewertungsfaktor für alle zusammengehörenden Heizflächen einer verfahrenstechnischen Einheit kann aber aus den Temperaturen am Eintritt und Austritt ermittelt werden.

    Dazu kann in Bt. 89 ein Gruppenindex (IGROUP) für die Identifikation vergeben werden.  Alle Heizflächen die mit einem gemeinsamen Bewertungsfaktor identifiziert werden sollen, müssen mit dem gleichen Gruppenindex 1<=IGROUP<=10 versehen werden, d. h. es können bis zu 10 Gruppen gebildet werden. Eine der Heizflächen in der Gruppe wird dann in den Identifikationsmodus (FIDENT = T2 gegeben, Bewertungsfaktor berechnet), alle anderen auf FIDENT = keine Identifikation gesetzt. Alle Heizflächen der so definierten Gruppe tragen dann im Ergebnis den gleichen Bewertungsfaktor.

    Soll die Schaltung im Simulationsmodus ohne Identifikation der Gruppe betrieben werden, so ist für die eine Heizfläche im Identifikationsmodus FIDENT = "keine Identifikation" und für ALLE Heizflächen der Gruppe IGROUP = 0 zu setzen.

     

    NEBENHEIZFLÄCHEN

    Neben den eigentlichen Hauptheizflächen finden sich in einer Rauchgaszone häufig kleinere Heizflächen in Form wasser- oder dampfdurchströmter Teile der Konstruktion (Tragrohre, gekühlte Wände) die in der Wasser-/Dampfschaltung an anderer Stelle als die Hauptheizfläche angeordnet sind, die aber rauchgasseitig gemeinsame Eintritts- und Austrittsbedingungen mit der Hauptheizfläche haben. Diese Nebenheizflächen werden durch Bauteil 91 abgebildet.

    Der Wärmeübergang in einer Rauchgaszone wird durch die Geometrie der Hauptheizfläche bestimmt. Daher wird der von Bt. 89 errechnete Wärmeübergangskoeffizient an Bt. 91 übertragen, sofern es angeschlossen ist. Um dies zu unterstützen kann eine eventuell vorhandene Nebenheizfläche (mit ihrem PIN 4) über die Logikleitungen PIN 6 oder 7 in Bt. 89 mit der Hauptheizfläche verbunden werden. Es können daher max. zwei Nebenheizflächen in jeder Rauchgaszone eingesetzt werden.

    Die Verwendung einer Nebenheizfläche in einer Rauchgaszone zusätzlich zu einer Hauptheizfläche ist in der Regel nur sinnvoll, wenn die Hauptheizfläche über FHEAT=Bündel als Bündelheizfläche konfiguriert ist. Im Falle von FHEAT=Strahl-, Feuerraum stellt bereits die Hauptheizfläche in der Regel die Membranwand dar.

    Hinweis zum Ergebniswert REFF

    Bei Bauteil 89 erfolgt eine explizite Berechnung des möglichen Wärmeaustauschs bei vorgegebener Geometrie. REFF stellt hier das Verhältnis zwischen dem realen (verschmutzten)
    und dem idealen (sauberen) Wärmetauscher dar. REFF ist hier also ein Maß für den Zustand (Gütegrad) des Wärmetauschers.

     

    Weitere Ergebniswerte und Plausibilitätsprüfungen

    Der Druckabfall wird als Ergebniswert DP angezeigt, unabhängig davon, ob er im Bauteil berechnet wurde oder ob Eintritts- und Austrittsdruck von außen gegeben wurden.

    Hinweis:

    Die im Bauteil verwendeten Formeln sind nur für Reynolds-Zahlen <10^6 geeignet. Die Reynolds-Zahl wird auf 2*10^6 begrenzt und eine Warnung ausgegeben.

    Weitere Ergebniswerte sind:

    außerdem

    Um den Wärmeübergang durch Strahlung auf der Rauchgasseite besser nachvollziehen zu können, werden neben der bestehenden

    folgende zusätzliche Ergebniswerte werden berechnet und angezeigt:

    Mindestgrädigkeit

    Mindestgrädigkeit Der Mindestwert für die Grädigkeit wurde von 3 auf 1 K verringert.


     

    KENNLINIE UND ANPASSUNGSPOLYNOME 

    Das Teillastverhalten des Bauteils 89 ergibt sich aus den hinterlegten Modellgleichungen. Zur Anpassung an das tatsächliche Anlagenverhalten sind Kennlinien und Anpassungspolynome vorgesehen. Über die Schalter FCHR und FADAPT kann man zwischen Kennlinie und Adaptionspolynom auswählen.

    Für die Emissivität und das Absorbtionsverhältnis besteht die Möglichkeit, eigene Berechnungsalgorithmen mittels Kernelexpressions zu implementieren. Die bisherige Implementierung ist als Default hinterlegt.


    Die Liste der verfügbaren Rohr- und Rippenmaterialien wurde um 58 neue Materialtypen erweitert, die einem von Mannesmann veröffentlichen Forschungsbericht entnommen wurden.


    Neue Ergebniswerte

    Um die Ermittlung der Kennlinie zu erleichtern, wurden bei diesem Bauteil die Ergebniswerte M1M1N und EFFEFFN ergänzt, die das Verhältnis vom aktuellen Massenstrom bzw. von der aktuellen Effektivität zum entsprechenden Nominalwert ausweisen.


     

    Vorgabewerte

     

    FFLOW

    Schalter für die Bauart des Wärmetauschers (siehe Wärmetauscher, allgemeine Anmerkungen )

    Wie im Elternprofil (Unterprofil nur optional)

    Ausdruck

    =0: Gegenstrom
    =1: Gleichstrom

    FMODE

    Schalter für Berechnungsmodus Auslegung/Teillast

    Wie im Elternprofil (Unterprofil nur optional)

    Ausdruck

    =0: wie global eingestellt

    =1: lokale Teillast (d. h. immer Teillast, auch wenn global Auslegung eingestellt ist)

    =-1: lokale Auslegung

    FDP

    Schalter für die Berechnung des Druckabfalls

    Wie im Elternprofil (Unterprofil nur optional)

    Ausdruck

    = 0: im Bauteil berechnet aus DP12N
    =-1: Eintritts- und Austrittsdruck von außen gegeben

    DP12N

    Druckverlust zwischen Anschluss 1 und 2 im Auslegungslastfall. Im Auslegungsmodus wird der vorgegebene Wert exakt verwendet, im Teillastmodus wird der Druck mit Massenstrom und spezifischem Volumen korrigiert.

    FIDENT

    Schalter für die Bauteilidentifikation

    Wie im Elternprofil (Unterprofil nur optional)

    Ausdruck 

    =0: keine Identifikation oder Identifikation in einer Gruppe mit einem anderen Bauteil 89 mit gleichem Bewertungsfaktor. Bei gemeinsamer Identifikation 
          müssen die zusammengehörenden Bauteile die IGROUP Nummer tragen. Soll keine Identifikation erfolgen, muss auch IGROUP=0 sein.

    =1: T2 gegeben (konstant), Bewertungsfaktor wird berechnet. Soll die Identifikation von mehreren Bauteilen 89 mit gemeinsamen Bewertungsfaktor erfolgen,
          so hat genau eines innerhalb der Gruppe FIDENT = 1, die anderen tragen FIDENT = 0.

    =2: T2 gegeben, Fouling wird berechnet. Diese Option ist zur Zeit nicht implementiert.

    =3: T2 gegeben (validierbar), Bewertungsfaktor wird berechnet.

    =4: T2 gegeben (validierbar), Fouling wird berechnet. Diese Option ist zur Zeit nicht implementiert.

    =5: T2 und Bewertungsfaktor gegeben, Heizflächengröße berechnet (die berechnete Fläche wird im Ergebniswert RA ausgegeben).

    IGROUP

    Gruppenindex: Bt. 89 erlaubt die gemeinsame Identifikation mehrerer Bauteile mit gemeinsamem Bewertungsfaktor. Die Zugehörigkeit eines Bauteils 89 zu so einer Gruppe wird durch einen gemeinsamen Gruppenindex gekennzeichnet. 0<=IGROUP<=10. IGROUP=0 kennzeichnet keine Gruppe, sondern muss eingetragen sein, wenn keine Identifikation erfolgen soll. Damit sind max. 10 Identifikationsgruppen möglich.

    DIAM

    Innendurchmesser der Wärmetauscherrohre

    THWALL

    Wandstärke der Wärmetauscherrohre

    PITCHL

    Längsteilung des Rohrbündels (Abstand aufeinander folgender Rohre in Strömungsrichtung des Rauchgases, PITCHL wird nur ausgewertet für FHEAT=Bündel, ist irrelevant für FHEAT=Strahlraum oder Feuerraum, denn Bauteil 89 stellt in diesen Fällen eine Membranwand dar)

    PITCHT

    Querteilung des Rohrbündels (Abstand benachbarter Rohre senkrecht zur Strömungsrichtung des Rauchgases, PITCHT wird nur ausgewertet für FHEAT=Bündel, ist irrelevant für FHEAT=Strahlraum oder Feuerraum, denn Bauteil 89 stellt in diesen Fällen eine Membranwand dar)

    FTUBE

    Rohranordung

    Wie im Elternprofil (Unterprofil nur optional)

    Ausdruck

    =0: fluchtend
    =1: versetzt

    FTUBE wird nur ausgewertet für FHEAT=Bündel, ist irrelevant für FHEAT=Strahlraum oder Feuerraum, denn Bauteil 89 stellt in diesen Fällen eine Membranwand dar)

    KFOULN

    Zusätzlicher Wärmewiderstand zur Berechnung des Wärmeübergangskoeffizienten. Nominalwert kann abhängig von den Vorgabewerten FADAPT und FCHR mit Kennlinien/ Adaptionspolynomen angepasst werden

    FHEAT

    Kennzahl für Heizflächentyp:

    Wie im Elternprofil (Unterprofil nur optional)

    Ausdruck

    =0: Bündel, beschreibt Rohrschlangen die senkrecht zur Rauchgasrichtung angeordnet sind

    =1: Strahlraum beschreibt gekühlte Rohrwände (Membranwände); Strahlräume enthalten keine Rohrschlangen quer zur Strömungsrichtung des Rauchgases; Vorgabewerte, die Bündelgeometrie beschreiben, sind damit bedeutungslos; konvektiver Wärmeübergang wird vernachlässigt

    =2: Feuerraum: ähnlich Strahlraum; der Strahlraum berücksichtigt Stahlungsanteile von Gas, Asche und Ruß, der Feuerraum zusätzlich aus Brennstoffpartikeln (Koks)

    FMATT

    Kennzahl für Rohrmaterial:   Stoffeigenschaften Stahl

     =-1 : Lambda berechnet aus Kernelexpression EMATT
             (Eigener Algorithmus zur Berechnung der Wärmeleitfähigkeit des Rohrmaterials )

    EMATT

    Funktion zur Wärmeleitfähigkeit des Rohrmaterials

    FPHASE

     Kennzahl für Berechnung des inneren Wärmeübergangs

    Wie im Elternprofil (Unterprofil nur optional)

    Ausdruck 

    =0: Automatisch; abhängig von der mittleren Enthalpie 0.5*(H1+H2), eine der anderen Optionen wird ausgewählt

    =1: einphasig, Wasser; Berechnung nach Gnielinski unter der Annahme einphasiger Strömung in der gesamten Heizfläche; falls mittlere Enthalpie
          im Nassdampfgebiet, so wird der Wärmeübergang mit Wasser errechnet.

    =2: einphasig, Dampf; Berechnung nach Gnielinski unter der Annahme einphasiger Strömung in der gesamten Heizfläche; falls mittlere Enthalpie im 
          Nassdampfgebiet, so wird der Wärmeübergang mit Dampf errechnet.

    =3: Blasensieden; Berechnung eines nur von der Wärmestromdichte abhängigen Wärmeübergangskoeffizienten unter Annahme von Blasensieden
          in der gesamten Heizfläche.

    A

    Wärmeaustauschfläche des Rohrbündels oder der Membranwand

    FFIN

    Kennzahl für Rippentyp (Relevant nur wenn FHEAT = 0)

    Wie im Elternprofil (Unterprofil nur optional)

    Ausdruck

    =0: Glattrohr
    =1: Berippt mit Kreisrippen
    =2: Rechteckförmige Rippen
    =3: Zusammenhängende Rippen

    CFIN

    C- Wert für die Berechnung des äußeren Wärmeübergangskoeffizienten an Rippenrohren nach Schmidt: NU =CFIN * RE^0.625 *PR^0.333. Typischer Wert ist CFIN=0.28 für fluchtende, CFIN=0.3333 für versetzte Rohranordnung. 

    HFIN

    Rippenhöhe

    LFIN

    Rippenlänge

    - für Rechteckrippen LFIN>=WFIN;

    - Zusammenhängende Rippen (Länge und Breite ergibt sich aus der Anordnung der Rohre):

    •   Bei fluchtender Anordnung der Rohre ist die Rippenlänge gleich der Längsteilung der Rohre
    •   Bei versetzter Anordnung wird jedem Rohr ein sechseckiger Ausschnitt des Rippenblechs zugeordnet. 
        Die Rippenlänge ergibt damit zu LFIN = (PITCHL^2 +0.25*PITCHT^2)^0.5

    (siehe VDI Wärmeatlas, Kapitel M1)

    WFIN

    Rippenbreite (Rechteckrippen)

    - für Rechteckrippen WFIN = Vorgabewert

    - Zusammenhängende Rippen (Länge und Breite ergibt sich aus der Anordnung der Rohre):

    •   Bei fluchtender Anordnung der Rohre ist die Rippenbreite gleich der Querteilung der Rohre
    •   Bei versetzter Anordnung ergibt sich die Rippenbreite zu 
      •  WFIN = PITCHT, falls PITCHL>=0.5*PITCHT
      •  WFIN = 2*PITCHL, falls PITCHL<0.5*PITCHT

    (siehe VDI Wärmeatlas, Kapitel M1)

     

    PFIN

    Rippenteilung (Rohrlänge/ Anzahl der Rippen)

    THFIN

    Rippendicke

    FMATF

    Kennzahl für Rippenmaterial:  Stoffeigenschaften Stahl

    =-1 : Lambda berechnet aus Kernelexpression EMATF
             
    (Eigener Algorithmus zur Berechnung der Wärmeleitfähigkeit des Rippenmaterials) 

    Relevant nur wenn FFIN=1.

    EMATF

    Funktion zur Wärmeleitfähigkeit des Rippenmaterials

    PHIINC

    Anströmwinkel zwischen der Strömungsrichtung des  Rauchgases und den Rohrschlangen; nur gültig falls FHEAT= 0. Standardwert 90° entspricht genau senkrechter Anströmung.

    NTUBES

    Anzahl der wasser-/dampfseitig parallel durchströmten Rohre; entspricht bei Rohrbündeln nicht unbedingt der Anzahl der Rohre in einer Rohrlage (rauchgasseitig betrachtet), ist aber in der Regel ein ganzzahliges Vielfaches derselben (Flutigkeit = 1/2,1,2,3,4...)

    EFFN

    Bewertungsfaktor zur Korrektur von z. B. Modellungenauigkeiten oder Verschmutzungszuständen gemäß EFF/K = 1/ALO + 1/ALI*AA/AI + S/LAMBDA*AA/AM + KFOUL; kann abhängig von den SPEC Werten FADAPT und FCHR mit Kennlinien/ Adaptionspolynomen korrigiert werden

    CSASH

    Relativer Wirkungsquerschnitt der Asche für Absorption, typischer Wert 0.25

    Die Parameter CSASH, DIAASH und DISTASH konfigurieren den Anteil der Aschestrahlung an der Gesamtemission des Rauchgases.

    DIAASH

    Mittlerer Teilchendurchmesser der Asche, typischer Wert 16*10**-6m

    Die Parameter CSASH, DIAASH und DISTASH konfigurieren den Anteil der Aschestrahlung an der Gesamtemission des Rauchgases.

    DISTASH

    Regelparameter der Rosin-Rammler Verteilung der Asche, typischer Wert 1.5

    Die Parameter CSASH, DIAASH und DISTASH konfigurieren den Anteil der Aschestrahlung an der Gesamtemission des Rauchgases.

    SOOTCONT

    Rußbeladung des Rauchgases zur Berechnung des Anteils der Rußemission in fester Form an der Gesamtemission des Rauchgases.

    FADAPT

    Kennzahl zur Steuerung der Verwendung des Adaptionspolynoms ADAPT/ Anpassungsfunktion EADAPT

    Wie im Elternprofil (Unterprofil nur optional)

    Ausdruck

    =0: nicht verwendet und nicht ausgewertet
    =1: EFF=EFFN*Kennlinie*Polynom
    =2: EFF=EFFN*Polynom; wird gleichzeitig FCHR=0 verwendet, so wird die Kennlinie ignoriert.
    =3: KFOUL=KFOULN*Kennlinie*Polynom
    =4: KFOUL=KFOULN*Polynom; wird gleichzeitig FCHR=1 verwendet, so wird die Kennlinie ignoriert.
    =5: KA= Polynom*KAN
    =1000: nicht verwendet, aber ADAPT ausgewertet als RADAPT (Reduzierung der Rechenzeit)
    = -1: EFF=EFFN*Kennlinie*Anpassungsfunktion
    = -2: EFF=EFFN*Anpassungsfunktion; wird gleichzeitig FCHR=0 verwendet, so wird die Kennlinie ignoriert.
    = -3: KFOUL=KFOULN*Kennlinie*Anpassungsfunktion
    = -4: KFOUL=KFOULN*Anpassungsfunktion; wird gleichzeitig FCHR=1 verwendet, so wird die Kennlinie ignoriert.
    = -5: KA= Anpassungsfunktion*KAN
    = -1000: nicht verwendet, aber EADAPT ausgewertet als RADAPT (Reduzierung der Rechenzeit)

    EADAPT

    Anpassungsfunktion (Eingabe)

    FCHR

    Kennzahl zur Verwendung der Kennlinien

    Wie im Elternprofil (Unterprofil nur optional)

    Ausdruck

    =0: EFF/EFFN=f(M1/M1N); Kennlinie wird ignoriert, wenn FADAPT=2 gesetzt ist.

    =1: KFOUL/KFOULN=f(M1/M1N); Kennlinie wird ignoriert, wenn FADAPT=4 gesetzt ist.

    FVALKA

    Validierung von k*A

    Wie im Elternprofil (Unterprofil nur optional)

    Ausdruck

    =0: KAN verwendet ohne Validierung
    =1: Durch IPS bezeichnete Pseudomessstelle verwendet (validierbar)

    IPS

    Index der Pseudomessstelle für die Validierung von k*A

    FEM

    Schalter für Berechnung von Emissivität und Absorptionsverhältnis

    Wie im Elternprofil (Unterprofil nur optional)

    Ausdruck

    =0: Durch interne Formeln

    =1: Durch interne Formeln mit Korrekturfaktoren EEM and EABS

    =2: Durch Kernelexpressions EEM and EABS

    EEM

    Funktion für die Emissivität

    EABS

    Funktion für Absorptionsverhältnis

    EMWALL

    Wand-Emissivität

    FALI

    Flag für das Ein- bzw. Ausschalten der Berechnung des inneren Wärmeübergangskoeffizienten nach EALI

    Wie im Elternprofil (Unterprofil nur optional)

    Ausdruck

    =0: Durch interne Formeln

    =1: Durch Kernelexpression EALI

    EALI

    Kernelexpression für den inneren Wärmeübergangskoeffizienten (Ergebniswert ALI)

    FALC

    Flag für das Ein- bzw. Ausschalten der Berechnung des äußeren Wärmeübergangskoeffizienten durch Konvektion nach EALC

    Wie im Elternprofil (Unterprofil nur optional)

    Ausdruck

    =0: Durch interne Formeln

    =1: Durch Kernelexpression EALC

    EALC

    Kernelexpression für den äußeren Konvektions-Wärmeübergangskoeffizienten (Ergebniswert ALC)

    FALR

    Flag für das Ein- bzw. Ausschalten der Berechnung des äußeren Wärmeübergangskoeffizienten durch Strahlung nach EALR

    Wie im Elternprofil (Unterprofil nur optional)

    Ausdruck

    =0: Durch interne Formeln

    =1: Durch Kernelexpression EALR

    EALR

    Funktion für den äußeren Strahlungs-Wärmeübergangskoeffizienten (Ergebniswert ALR)

    EDPO

    Funktion für den äußeren (Rauchgas) Druckabfall (siehe unter "Allgemeines")

    M1N           

    Eintrittsmassenstrom im Auslegungsfall

    V1N           

    Spezifisches Volumen am Eintritt im Auslegungsfall

    KAN           

    Wärmeübertragungskoeffizient (nominal)

     

    Die blau markierten Identifikationswerte sind Referenzwerte für den Teillastmodus. Die Ist-Teillastwerte beziehen sich auf die in den Gleichungen verwendeten Werte.

    Generell sind alle sichtbaren Eingaben erforderlich. Häufig werden jedoch Standardwerte zur Verfügung gestellt.

    Für weitere Informationen über die Farbe der Eingabefelder und ihre Beschreibungen siehe Komponenten bearbeiten\Vorgabewerte

    Für weitere Informationen über Auslegung vs. Teillast und Nominalwerte siehe Allgemeines\Nominalwerte übernehmen

     

    Der folgenden Tabelle ist zu entnehmen, ob T2, Bewertungsfaktor oder Wärmeaustauschfläche einzugeben ist: 

    Auslegung

    Teillast

    FIDENT =

    keine Identifikation

     

    FIDENT = T2 Vorgabe, Berechnung Bewertungsfaktor

    FIDENT = Vorgabe T2 und Bewertungsfaktor, Berechnung 
    Wärmeaustausch-
    fläche

    FIDENT = keine Identifikation

    FIDENT = T2 Vorgabe, Berechnung des Bewertungsfaktors

    FIDENT = Vorgabe T2 und Bewertungsfaktor, Berechnung
    Wärmeaustausch-
    fläche

    Bewertungsfaktor

    EFFN vom Anwender vorgegeben, REFF=EFFN

    ignoriert, REFF berechnet

    EFFN vom Anwender vorgegeben, REFF=EFFN

    EFFN und Kennlinie oder Polynom vom Anwender vorgegeben, REFF = f(EFFN, Kennlinie oder Polynom)

    ignoriert, REFF berechnet

    EFFN und Kennlinie oder Polynom vom Anwender vorgegeben, REFF = f(EFFN, Kennlinie oder Polynom)

    T2

    berechnet

    vom Anwender vorgegeben

    vom Anwender vorgegeben

    berechnet

    vom Anwender vorgegeben

    vom Anwender vorgegeben

    Wärmeaustausch-fläche

    vom Anwender vorgegeben

    vom Anwender vorgegeben

    berechnet

    vom Anwender vorgegeben

    vom Anwender vorgegeben

    berechnet


    Kennlinien

     

    1. Kennlinie, CEFF     FAC/FAC0 = f (M1/M1N)

    (EFF/EFFN = f(M1/M1N) (FCHR=0) oder KFOUL/KFOULN=f(M1/M1N) (FCHR=1) 

     

    Kennlinie 1: (k*A)-Kennlinie:  (k*A)1/(k*A)N = f (M1/M1N)

     

         X-Achse       1         M1/M1N                     1. Punkt
                              2         M1/M1N                     2. Punkt

     
                             .
     
                            N         M1/M1N                    letzter Punkt 
      
        Y-Achse       1          (k*A)1/(k*A)N              1. Punkt
                             2          (k*A)1/(k*A)N              2. Punkt
                            
                                     (k*A)1/(k*A)N              letzter Punkt

     

      


    Verwendete Physik

    Gleichungen

    Auslegung

    (Simulationsflag:
    GLOBAL=Auslegung
    und
    FMODE=Auslegung)

     

    P2 = P1-DP12N                   

     

      

    Teillast

    (Simulationsflag:
    GLOBAL=Teillast
    oder
    FMODE=Teillast)

     

    DP12 = DP12N * V1/V1N * (M1/M1N)**2

    P2 = P1 - DP12                     

     

      

    Alle Betriebsfälle                      

     

     

    M1 = M2                                                                      (1) 
    -M1*H1+M1*H2-M3*H3-M4*H4-M5*H5 = 0             (3)
                

    Ermittlung der mittleren Leitungswerte

    • t_rg=(T3+T4)/2.0
    • p_rg = (P3+P4)/2.0
    • h_med = (H1+H2)/2.0
    • p_med = (P1+P2)/2.0
    • t_med = (T1+T2)/2.0 


    Vorabschätzung der Wandtemperatur

    • t_wand = t_rg - 0.9*(t_rg-t_med)

     

    Berechnung der Schichtdicke

    • nach VDI-Kc

     

    Berechnung der Einstrahlzahlen von Vorgänger und Nachfolger

    • nach VDI-Kb

     

    Fixpunktiteration 1:
          (Bewertungsfaktor)

    Fixpunktiteration 2:
    (Wandtemperatur mit mittleren Leitungswerten)

    • Emissivität berechnen
      nach VDI- Kc (Gasstrahlung) bzw. nach VDI-Ke (Feuerräume)
    • Wärmeübergang durch Konvektion
      nach VDI-Gf (Glattrohre) bzw. VDI-Mb (Rippenrohre)
    • Wärmeübergang durch Strahlung
      ALR = BOLTZMANN*EMMIWAND/(1-(1-EMMIWAND)*(1-absorptionsvh))
      *(emissivitaet*t_rg+TABS)**4-absorptionsvh*(t_wand+TABS)**4)/(t_rg-t_wand);
    • innerer Wämeübergang
      nach VDI-Gb( einphasig) bzw. VDI-Hbb (Blasensieden)
    • k-Wert
      EFF/K = 1/ALO + 1/ALI*AA/AI + S/LAMBDA*AA/AM + KFOUL
    • Wandtemperatur
      t_wand = t_rg - kwert/(BEWERTUNG*alpha)*(t_rg-t_med)

    ENDE Fixpunkt Iteration 2

    IF(Keine Identifikation)
     Berechnung H2 aus  (k*A)*LMTD +QR_4+QR_5= M2*H2 - M1*H1
    ELSE
       Berechnung (k*A)_ist aus (k*A)*LMTD +QR_4+QR_5 = M2*H2 - M1*H1
       Berechnung EFF aus k_ist und EFF/K = 1/ALO + 1/ALI*AA/AI + S/LAMBDA*AA/AM + KFOUL

    ENDE Fixpunktiteration 1

    H3 = Q2-Q1-QR_4-QR_5     (4)

     

     

     

     

     

        

     

    Bauteilform

    Form 1

    Beispiel

    Klicken Sie hier >> Bauteil 89 Demo << um ein Beispiel zu laden.