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    Bauteil 36: Signalübertrager
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    Bauteil 36: Signalübertrager


    Vorgaben

    Leitungsanschlüsse

    1

    Signal Eingang

    2

    Signal Ausgang

     

    Allgemeines       Vorgabewerte       Kennlinien       Verwendete Physik       Bauteilform       Beispiel

     

    Allgemeines

    Dieses Bauteil dient zur Modellierung logischer Verknüpfungen innerhalb einer Schaltung. Typisches Anwendungsbeispiel ist die Gleichsetzung zweier Massenströme.

    Von den zwei Anschlüssen des Signalübertragers sind Logikleitungen auf beliebige andere Leitungen der Schaltung zu ziehen. Der Signalübertrager übernimmt dann einen Wert von der Leitung, der mit dem Eingang verbunden ist (welchen, wird durch den Schalter FIN festgelegt) und gibt diesen an die Leitung weiter, die mit dem Ausgang verbunden ist. Welche Größe auf der Ausgangsleitung gesetzt wird, wird durch den Schalter FOUT festgelegt. Bei einer einfachen Übertragung werden FIN und FOUT dieselbe Größe definieren.

    Es besteht die Möglichkeit, den Eingangswert nicht direkt eins zu eins weiterzugeben, sondern ihn zu modifizieren:

    Mit dem Schalter FTRANS wird eingestellt, ob

    Der Multiplikationsfaktor MUL wird nicht berücksichtigt, wenn die Kennlinie C2 verwendet wird.

     

     

    Ebenfalls möglich ist eine Übertragung der abgeleiteten Größen Temperatur und Volumenstrom. Da dies keine Basisgrößen für das Gleichungssystem sind, werden diese intern auf Enthalpie bzw. Massenstrom abgebildet. Dabei ist die Temperatur-Übertragung als Enthalpie-Übertragung, die Volumenstrom-Übertragung als Massenstrom-Übertragung mit entsprechenden Koeffizienten implementiert.

    Wird als Eingangssignal der Heizwert oder die Stoffzusammensetzung verwendet, muss am Austritt dieselbe Größe verwendet werden. Die Übertragung erfolgt unverändert, d.h. weder der Multiplikationsfaktor noch die Kennlinie wird berücksichtigt. Die Übertragung der Stoffzusammensetzung erfolgt stets komplett, d.h. für alle Substanzen.

    Das Bauteil bietet außerdem die Möglichkeit, die Übertragung zu dämpfen. Dies kann bei Konvergenzproblemen von Nutzen sein.

     

    Der Übertragungsfaktor MUL kann im Modell grafisch dargestellt werden. Hierzu muss bei den "Allgemeinen Einstellungen" (Hauptmenü) auf dem Blatt ”Darstellung” das Flag ”Signalübertrager-Faktoren anzeigen” aktiviert sein.

    Bei Verwendung der Kennlinie erscheint ”CL” anstelle des Faktors.

    Wenn der Signalübertrager ausgeschaltet ist, wird er gedimmt dargestellt, als Faktor erscheint ”aus”.

    Sonderfall MUL="leer" 

    Zur Kompatibilität mit alten EBSILON®Professional-Versionen wird der Kehrwert des Eingangssignals übertragen, wenn der Spezifikationswert MUL leer ist. Der Klarheit halber sollte man derartige Konstruktionen jedoch mit dem inzwischen verfügbaren Rechenbaustein (Bauteil 77) ausführen.

     

    Alternativ kann auch ein Anpassungspolynom oder eine Kernelexpression verwendet werden, entweder als Korrekturfaktor für den Übertragungsfaktor (FADAPT=1 bzw. =-1) oder als Berechnung für den Ausgangswert (FADAPT=2 bzw. =-2).

    Der Schalter FWARN ermöglicht eine Aktivierung oder Deaktivierung einer Warnung, falls der Signalübertrager die untere oder obere Grenze erreicht hat.

     

    LLIM / ULIM- Untere / Obere Grenze

    LLIM / ULIM begrenzt den Ergebniswert nach unten oder/und oben.

    LLIM < ULIM --> OUT > LLIM und OUT< ULIM -->  L2 = OUT

                                 OUT < LLIM                                     L2 = LLIM --> Ausgabe einer Warnung!

                                 OUT > ULIM                                    L2 = ULIM--> Ausgabe einer Warnung!

    LLIM > ULIM --> L2 = OUT

    LLIM = ULIM --> L2 = OUT

     

    Übertragung des Heizwerts

    Bei einer Übertragung der Zusammensetzung (FIN=FOUT=13) wird automatisch der Heizwert mit übertragen, so dass es nicht mehr erforderlich ist, einen zweiten Übertrager für den Heizwert daneben zu stellen. Eine separate Übertragung des Heizwerts (FIN=FOUT=14) ist jedoch nach wie vor möglich, da Fluide mit unterschiedlicher Zusammensetzung ja durchaus den gleichen Heizwert haben können.

     

    Übertragung der Stromstärke

    Beim Signalübertrager ist mit FIN=15 bzw. FOUT=15  auch eine Übertragung der Stromstärke möglich. Intern wird in diesem Fall die Enthalpie übertragen, jedoch mit entsprechenden Vorfaktoren versehen, so dass die Stromstärke gleich bleibt (sofern MUL=1 und OFFSET=0 ist) bzw. mit entsprechenden Faktoren bzw. Offset versehen wird.

    Auch eine Übertragung der Stromstärke auf andere Größen und umgekehrt ist möglich.
     

    Hinweis - Nominal bezogene Kennlinien

    Für das Bauteil 36 gibt es eine Kennlinie C2, die sich auf einen Nominalwert der Temperatur bezieht. Das ist die Kennlinie C2 für die Austrittstemperatur des Signalübertragers, die das Verhältnis IN/REFIN und/oder OUT/REFOUT liefert. Leider sind solche Temperaturverhältnisse vom gewählten Einheitensystem abhängig. Im Gegensatz zu anderen Einheiten, bei den die Umrechnung nur über einen bestimmten Faktor erfolgt und deshalb keine Auswirkungen auf den Quotienten hat, gibt es bei der Temperatur-Umrechnung ein additives Offset, wodurch sich der Wert des Quotienten ändert.

    Es besteht die Möglichkeit, diese Kennlinie auch in anderen Einheiten (°F, K) vorzugeben.

    Anwender, die für die Temperatur andere Einheitensysteme bevorzugen (z. B. °F, K), müssen die gewählte Temperatur-Einheit im neuem Schalter FTNI einstellen, da Ebsilon intern mit der Temperatureinheit °C rechnet.

     

    Ähnliche Bauteile:

    Bauteil 48 (Umschalter):

    Abhängig vom Vergleich zweier thermodynamischer Werte, kann ein Signalwert entweder von Eingang 1 oder von Eingang 2 nach Ausgang 3 übertragen werden. Alle 5 thermodyamischen Größen P/T/H/M/Q können Vergleichswerte sein. Ein Funktionsindex legt fest, ob der Vergleich zwischen Signaleingang 4 und dem auf einen Spezifikationswert gesetzten Zielwert oder direkt zwischen den zwei Signaleingängen 1 und 2 vorgenommen wird. Für jeden Signaleingang legt ein Übertragungsindex fest, ob der zugehörige physikalische Wert des Signaleingangs mit einem Proportionalitätsfaktor multipliziert wird oder ob ein festgelegter Wert übertragen wird.

    Bauteil 49 (3-Wege Ventil):

    Abhängig vom Vergleich zweier thermodynamischer Werte kann ein Massenstrom von Eingang 1 oder von Eingang 2 nach Ausgang 3 übertragen werden. Alle fünf thermodynamischen Werte P/T/H/M/Q können Vergleichswerte sein. 

    Bauteil 77 (Rechenbaustein):

    Ermöglicht die Verknüpfung zweier Eingangssignale zu einem Ausgangssignal.


     

    Vorgabewerte  

    FIN

    Schalter für die Größe, die als Eingangssignal verwendet wird:

    Wie im Elternprofil (Unterprofil nur optional)

    Ausdruck
    =1:   Druck (Spannung)
    =2:   Temperatur (nur verwenden, wenn Enthalpie nicht geeignet)
    =3:   Enthalpie (Leistung)
    =4:   Massenstrom (Frequenz)
    =18: Volumenstrom
    =13: Zusammensetzung (alle Bestandteile und unterer Heizwert)
    =14: unterer Heizwert
    =15: Strom (nur verwenden, wenn Leistung  nicht geeignet)
    =18: Volumenstrom (nur verwenden, wenn Massenstrom nicht geeignet ist)

    FOUT

    Schalter für die Größe, die als Ausgangssignal verwendet wird:

    Wie im Elternprofil (Unterprofil nur optional)

    Ausdruck               
    =0:   wie Eintritt
    =1:   Druck (Spannung)
    =2:   Temperatur (nur verwenden, wenn Enthalpie nicht geeignet)
    =3:   Enthalpie (Leistung)
    =4:   Massenstrom (Frequenz)
    =18: Volumenstrom
    =13: Zusammensetzung (alle Bestandteile und unterer Heizwert)
    =14: unterer Heizwert
    =18: Volumenstrom (nur verwenden, wenn Massenstrom nicht geeignet ist)

    MUL

    Übertragungsfaktor
    (MUL=-999 oder MUL leer:  berechnet den Reziprokwert)

    REFIN

    Bezugsgröße für den Eingangswert (für Kennlinie)

    Der Wert auf der Eingangsleitung wird vor der Weiterverarbeitung durch diesen Wert dividiert. Dies ist insbesondere bei Verwendung einer Kennlinie (FTRANS=2) hilfreich.
    Bei Verwendung eines Faktors (FTRANS=1) empfiehlt es sich, den Wert auf 1 zu lassen.

    REFOUT

    Bezugsgröße für den Ausgangswert (für Kennlinie)

    Der Wert, der sich aus der Rechnung ergibt, wird mit diesem Wert multipliziert, bevor er auf die Ausgangsleitung übertragen wird. Bei Verwendung eines Faktors (FTRANS=1) empfiehlt es sich, den Wert auf 1 zu lassen.

    FTNI

    Einheit für Berechnung von IN/REFIN und/oder OUT/REFOUT in C2

    Wie im Elternprofil (Unterprofil nur optional)

    Ausdruck

    =0: Celsius
    =1: Fahrenheit
    =2: Kelvin

    FTRANS

    Schalter für die Modifikation des Eingangssignals

    Wie im Elternprofil (Unterprofil nur optional)

    Ausdruck

    =1: Multiplikation mit dem Faktor MUL
    =2: Verwendung der Kennlinie
    =-1: Signalübertragung ausgeschaltet. Der Signalübertrager bewirkt in diesem Fall gar nichts.

    FOFFSET

    Schalter für Verwendung von FOFFSET

    Siehe oben unter "Allgemeines"

    OFFSET

    Additiver Offset

    Bei FOFFSET=0 hat der Summand die Dimension der (absoluten) Ausgangsgröße.
    Bei FOFFSET=1 hat der Summand die Dimension der relativen Ausgangsgröße, also die des Quotienten zwischen der Ausgangsgröße und ihrem Referenzwert. Dies ist immer Dimension 1.
    Bei FOFFSET=2 hat der Summand die Dimension der (absoluten) Eingangsgröße.
    Bei FOFFSET=3 hat der Summand die Dimension der relativen Eingangsgröße, also die des Quotienten zwischen der Eingangsgröße und ihrem Referenzwert. Dies ist immer Dimension 1.

    FDAMP

    Schalter zur Dämpfung der Übertragung

    Wie im Elternprofil (Unterprofil nur optional)

    Ausdruck

    =1: keine
    =2: sehr geringe
    =3: geringe
    =4: mittlere
    =5: mittel hohe
    =6: hohe
    =7: sehr hohe
    =8: sehr sehr hohe
    =9: noch höhere
    =10: äußerst hoch          

    FADAPT

    Schalter für Verwendung des Adaptionspolynoms  ADAPT/  Anpassungsfunktion EADAPT

    Wie im Elternprofil (Unterprofil nur optional)

    Ausdruck

    =0: Nicht verwendet und nicht ausgewertet
    =1: als Korrekturfaktor: Übertragungssignal =[Übertragungssignal* Polynom]
    =2: als Ersatz: Übertragungssignal = Polynom
    =1000: Nicht verwendet, aber ADAPT ausgewertet als RADAPT (Reduzierung der Rechenzeit)

    = -1: als Korrekturfaktor: Übertragungssignal =[Übertragungssignal* Anpassungsfunktion]
    = -2: als Ersatz: Übertragungssignal = Anpassungsfunktion
    = -1000: Nicht verwendet, aber EADAPT ausgewertet als RADAPT (Reduzierung der Rechenzeit)

    EADAPT

    Anpassungsfunktion

    LLIM

    Untere Grenze

    ULIM

    Obere Grenze

    FWARN

    Schalter für eine Aktivierung /Deaktivierung einer Warnung falls der Signalübertrager die untere oder obere Grenze erreicht hat

    Wie im Elternprofil (Unterprofil nur optional)

    Ausdruck

    =0: keine Warnung

    =1: Warnung

    Generell sind alle sichtbaren Eingaben erforderlich. Es werden jedoch Standardwerte zur Verfügung gestellt.

    Für weitere Informationen über die Farbe der Eingabefelder und ihre Beschreibungen siehe Komponenten bearbeiten\Vorgabewerte

    Für weitere Informationen über Auslegung vs. Teillast und Nominalwerte siehe Allgemeines\Nominalwerte übernehmen 

     


     

    Kennlinien

    Kennlinie C2: OUT / REFOUT = f ( IN / REFIN ), Übertragungs-Kennlinie

          X-Achse      1          IN / REFIN                 1. Punkt 
                             2          IN / REFIN                 2. Punkt
                            .
                             N         IN / REFIN                 letzter Punkt
     
         Y-Achse        1        OUT / REFOUT           1. Punkt 
                              2        OUT / REFOUT           2. Punkt
                              .
                             N         OUT / REFOUT           letzter Punkt


    Verwendete Physik

    Gleichungen

    Alle Betriebsfälle

     

    für Übertragung mit einem Faktor MUL

      OUT                                IN
    -------------   =   MUL *   ------------              (1)
     REFOUT                          REFIN

    für Übertragung mit einem Faktor MUL und additiven OFFSET

     ( OUT - OFFSET)                                IN
    -------------          =   MUL *   ------------              (2)
     REFOUT                                         REFIN

                                                     

    für Übertragung mit einer Kennlinie
    (ohne proportionalen Multiplikationsfaktor MUL und additiven OFFSET)

       OUT                       IN
    -------------   =   f( ------------ )                      (3)
      REFOUT                REFIN

     

     

    Bauteilform

    Form 1

    Beispiel

    Klicken Sie hier >> Bauteil 36 Demo << um ein Beispiel zu laden.

    Siehe auch