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    Bauteil 23: Gasturbine (nur Turbine)
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    Bauteil 23: Gasturbine (nur Turbine)


    Vorgaben

    Leitungsanschlüsse

    1

    Rauchgas - Eintritt

    2

    Rauchgas - Austritt

    3 (6)

    Wellenausgang zum Verdichter

    Welle / KEINE
    Wenn der Wellenaustritt 3 aktiv ist,
    dann ist der Welleneingang 6 = "KEINE" zu setzen

    4

    Wellenanschluss zum Generator

    5

    Regeleingang für isentropen Wirkungsgrad (als H)

    6

    Welleneingang zum Verdichter

    Welle / KEINE
    Wenn der Wellenaustritt 3 aktiv ist,
    dann ist der Wellenausgang 6 = "KEINE" zu setzen

     

     

    Allgemeines       Vorgabewerte       Kennlinien       Verwendete Physik       Bauteilform       Beispiel

     

    Allgemeines 

    Mit diesem Modul kann der Turbinenteil einer Gasturbine modelliert werden. Eintritt- und Austrittsdrücke müssen vorgegeben werden. Üblicherweise wird dies durch den Verdichter der Gasturbine einerseits und den Austrittsdruck andererseits bestimmt. Ansonsten muss Bauteil 33 (Pastille) zur Vorgabe verwendet werden.

    Zusammen mit Modul 22 (Gasturbinenbrennkammer) und 24 (Verdichter) kann eine Gasturbinenanlage modelliert werden. Die Schwierigkeit liegt in einer ausreichenden Berücksichtigung der Einflüsse durch Leit- und Laufschaufelkühlung. Diese Unsicherheiten können durch Verwendung des Makrobauteils 40  (Gasturbine(Makro)) vermieden werden.

     

    Wellenanschluss 

    Bisher war der zweite Wellenanschluss bei Bauteil 23 (Dampfturbine) ein Wellenausgang. Dadurch war es bei Bauteil 6 möglich, eine Aufteilung der Wellenleistung auf Kompressor und Genertor abzubilden.

    Der umgekehrte Fall Hintereinanderschaltung von Bauteil 23 konnte grafisch bisher nicht dargestellt werden. Allerdings gab es zur Berechnung einen Schalter FQ (Leistungsfluss), mit der die Berechnung umgestellt werden konnte, allerdings mit der Unschönheit, dass die grafische Darstellung dann nicht zur Berechnung passte.

    Es wurde jetzt für dieses Bauteile die Möglichkeit geschaffen, den umgekehrten Leistungsfluss auch grafisch abzubilden. Hierfür wurde ein zusätzlicher Wellenanschluss implementiert:

    Um eine entsprechende Darstellung zu ermöglichen, wurde der bisher vorhandene Anschluss ausblendbar gemacht und der neue Anschluss wurde an derselben Stelle positioniert. Üblicherweise wird man ja entweder den Eingang oder den Ausgang benutzen und sollte dann den nicht genutzten Anschluss ausblenden. Prinzipiell ermöglicht die Software aber auch die gleichzeitige Nutzung beider Anschlüsse.

    Wie beim bisherigen zweiten Wellenanschluss muss auch auf dem neuem Anschluss die Leistung vorgegeben werden. Die Turbine kann nur die Leistung am Haupt-Wellenausgang berechnen.

    Durch den neuen Anschluss ist der Schalter FQ überflüssig geworden. Aus Kompatibilitätsgründen ist er allerdings weiterhin verfügbar, wurde aber als „veraltet“ gekennzeichnet.

    Außerdem wird gegebenenfalls eine Kommentarmeldung ausgegeben, der auf die Möglichkeit zur Nutzung des neuen Anschlusses hinweist. Für den neuen Wellenanschluss bewirkt der Schalter ebenfalls eine Umkehr der Berechnungsrichtung.

    Beim Bauteil 23 (auch beim Bauteil 6, 58) wurde ein neuer Ergebniswert QSHAFT implementiert, der die im Bauteil erzeugte Wellenleistung ausgibt, unabhängig davon, auf welche Anschlüsse sie sich verteilt oder welche Wellenleistung noch hinzukommt.

     

    Berechnung

    Stodola-Dampfkegelgesetz

    Bisher wurde bei diesem Bauteil zur Berechnung des Stodola-Druckes die vereinfachte Formel für ideale Gase verwendet. Da das Rauchgas standardmäßig als ideales Gas gerechnet wird, ist diese Näherung durchaus berechtigt.

    Inzwischen bietet Ebsilon allerdings die Möglichkeit, für das Rauchgas eine Realgaskorrektur zu aktivieren. Da in diesem Fall die Verwendung der Idealgas-Stodolaformel inkonsistent ist, wird jetzt die ausführlichere Formel für reale Gase verwendet.

    Eine Umschaltmöglichkeit zwischen Idealgas- und Realgas-Formel wie bei Bauteil 6 wurde hier nicht vorgesehen. Bei Bauteil 6 existiert diese ohnehin nur aus historischen Gründen und sollte in neuen Schaltungen nicht verwendet werden.

    Siehe dazu: Turbinen - Teillast Berechnung - Stodola 

    Logikeingang (Anschluss 5) zur Steuerung von Komponenteneigenschaften

    (siehe dazu auch : Komponenten bearbeiten  --> Anschlüsse)

    Um Komponenteneigenschaften wie Wirkungsgrade oder Wärmeübergangskoeffizienten (Variationsgröße) von außen zugänglich zu machen (für Regelung oder Validierung),
    ist es möglich, den entsprechenden Wert als indizierten Messwert (Vorgabewert FIND) auf einer Hilfsleitung zu platzieren. Im Bauteil muss dann derselbe Index als
    Vorgabewert IPS eingetragen werden.

    Es besteht auch die Möglichkeit, diese Werte auf einer Logikleitung zu platzieren, die direkt an das Bauteil angeschlossen ist (siehe dazu FVALETAI=2, Variationsgröße: ETAIN, Dimension: Enthalpie). Der Vorteil besteht darin, dass die Zuordnung nun grafisch sichtbar ist und dadurch Fehler (zum Beispiel beim Kopieren) vermieden werden. 


    Die Aktivierung dieser Logikleitung kann auch vom Berechnungsmodus abhängig gemacht werden. Dadurch kann dieses Feature auch für Auslegungen verwendet werden, ohne dass ständig manuell umgeschaltet werden muss. Hierfür gibt es beim Schalter FVALETAI die Einstellungen

    Diese Option steht für die Bauteile 2, 6, 8, 13, 18, 19, 23, 24 und 94 zur Verfügung.

     

    Implementierung eines lastunabhängigen mechanischen Verlustes (QLOSSM) (siehe dazu Release-Notes zu Release 12)

    Die Reihenfolge, in der der proportionale und der konstante Anteil berücksichtigt werden, hängt von der Richtung des Energiestroms ab.

    Wenn sowohl ein mechanischer Wirkungsgrad ETAMN als auch ein konstanter Verlust QLOSSM vorgegeben sind, werden beide in folgender Weise kombiniert:

    Q_Netto = Q_Brutto * ETAMN - QLOSSM

    Der Ergebniswert QLOSS umfasst den gesamten (lastunabhängigen und lastabhängigen) Verlust

    QLOSS = Q_Brutto – Q_Netto

    Der Ergebniswert ETAM beinhaltet beide Anteile (wie schon beim Bauteil 6), da ETAM definiert wird durch

    ETAM = Q_Netto / Q_Brutto

    Wenn ein QLOSSM > 0 angegeben wird, ist also ETAM nicht mehr gleich ETAMN, sondern entsprechend kleiner (um QLOSSM/Wärmezufuhr).

     

    Ergebniswert M1M1N

    Das Verhältnis vom aktuellen Massenstrom M1 zu seinem Auslegungswert M1N wird jetzt als Ergebniswert M1M1N ausgegeben. Da dies der x-Wert für die Wirkungsgradkennlinie ist, wird dadurch die Erstellung der Kennlinie erleichtert.


    Ergebniswert MCORR

    Es gibt jetzt einen Ergebniswert MCORR, der angibt, welcher Massenstrom unter Normbedingungen durch den Entspanner fließen würde. Die Berechnung erfolgt gemäß https://en.wikipedia.org/wiki/Corrected_flow:

    MCORR = M1 * SQRT(T1[K]/TNORM) / (P1/PNORM)

                     mit TNORM = 288.15 K und PNORM = 1.01325 bar.

     


    Vorgabewerte

    FP1

    Eintrittsdruck

    Wie im Elternprofil (Unterprofil nur optional)

    Ausdruck

    =0: P1N=P1NSET (aus Stodola-Gesetz)
    =1: P1 von außen vorgegeben

    P1N

    Eintrittsdruck (nominal)

    FVALETAI

    Validierung des isentropen Wirkungsgrades

    Wie im Elternprofil (Unterprofil nur optional)

    Ausdruck

    =0: feste Vorgabe durch Spezifikationswert ETAIN, ohne Validierung                

    =1:(Veraltet) IPS statt ETAIN verwendet (validierbar)

    =2: ETAIN durch Enthalpie auf Regeleingang 5  gegeben

    =4: Enthalpie auf Regeleingang 5 verwendet in Design, Vorgabewert ETAIN in Off-Design

    =5: Vorgabewert ETAIN verwendet in Design, Enthalpie auf Regeleingang 5 in Off-Design

    ETAIN

    Isentroper Wirkungsgrad (nominal)

    IPS

    Index für Pseudomessstelle

    ETAMN

    Mechanischer Wirkungsgrad (nominal)

    QLOSSM

    Mechanischer Verlust (konstanter Anteil)

    FCHR

    Kennlinientyp

    Wie im Elternprofil (Unterprofil nur optional)

    Ausdruck

    =0:  ETAI/ETAIN=f(M1/M1N)
    =-1: Leistungsvorgabe
    =-2: H2 gegeben

    FQ

    Veraltet: Schalter für Leistungsfluss am Punkt 3

    Wie im Elternprofil (Unterprofil nur optional)

    Ausdruck

    =0: Welleneintritt auf der Turbinen HD-Seite (Welleneintritt von einem Q-Lieferanten), in entgegengesetzter Richtung berechnen
    =1: Wellenaustritt auf der Turbinen HD-Seite (Wellenaustritt zum z.B. Verdichter ), wie dargestellt berechnen

    FSTO

    Schalter für die Verwendung der Stodola-Gleichung zur Berechnung des Eintrittsdrucks in Teillast

    Wie im Elternprofil (Unterprofil nur optional)

    Ausdruck

    =0: ohne Druckkorrektur, vereinfachte Form (ohne Abhängigkeit vom Austrittsdruck)
    =1: mit Druckkorrektur, ausführliche Form (mit Abhängigkeit vom Austrittsdruck)

    Die vereinfachte Form kann verwendet werden, wenn der
    Austrittsdruck konstant bleibt (z.B. immer auf Umgebungsdruck entspannt wird)

    FMODE

    Schalter für Berechnungsmodus

    Wie im Elternprofil (Unterprofil nur optional)

    Ausdruck

    =0:   GLOBAL
    =1:   Lokale Teillast
    = -1: Lokale Auslegung

    FADAPT

    Schalter für Anpassungspolynom ADAPT/ Anpassungsfunktion EADAPT

    Wie im Elternprofil (Unterprofil nur optional)

    Ausdruck

    =0: nicht verwendet und nicht ausgewertet
    =1: Korrektur [ETAI=ETAIN*Kennlinie*Polynom]
    =2: Ersatz [ETAI=ETAIN*Polynom]
    =1000: nicht verwendet, aber ADAPT ausgewertet als RADAPT (Reduzierung der Rechenzeit)
    = -1: Korrektur [ETAI=ETAIN*Kennlinie*Anpassungsfunktion]
    = -2: Ersatz [ETAI=ETAIN*Anpassungsfunktion]
    = -1000: nicht verwendet, aber EADAPT ausgewertet als RADAPT (Reduzierung der Rechenzeit)

    EADAPT

    Anpassungsfunktion

    M1N   

    Eintrittsmassenstrom (nominal)

    T1N   

    Turbineneintrittstemperatur TIT (nominal)

    P2N    

    Austrittsdruck (nominal)

    Die blau markierten Parameter sind Referenzgrößen für den Teillastmodus. Die Ist-Teillastwerte beziehen sich in den verwendeten Gleichungen auf diese Größen.

    Generell sind alle sichtbaren Eingaben erforderlich. Häufig werden jedoch Standardwerte zur Verfügung gestellt.

    Für weitere Informationen über die Farbe der Eingabefelder und ihre Beschreibungen siehe Komponenten bearbeiten\Vorgabewerte

    Für weitere Informationen über Auslegung vs. Teillast und Nominalwerte siehe Allgemeines\Nominalwerte übernehmen

     


    Ergebnisse

    ETAI

    Isentroper Wirkungsgrad

    ETAM

    Mechanischer Wirkungsgrad (einschließlich QLOSSM)

    RHO2

    Dichte des Abgases

    VM2

    Abgasvolumenstrom

    ETANIR

    Verwendeter Wert für nominalen isentropen Wirkungsgrad

    ETACL

    Wirkungsgrad gemäß Kennlinie

    RADAPT

    Ergebnis für ADAPT / EDAPT

    MCORR

    Korrigierter Massenstrom

    QSHAFT

    Erzeugte Wellenleistung

    M1M1N

    Bezogener Massenstrom kalte Seite

     


    Kennlinien

    Kennlinie 1: isentroper Wirkungsgrad Kennlinie  ETAI/ETAIN = f (M1/M1N)

          X-Achse     1          M1/M1N                     1. Punkt
                            2          M1/M1N                     2. Punkt
                            .
                            N         M1/M1N                     letzter Punkt
     
         Y-Achse      1          ETAI/ETAIN                 1. Punkt
                            2          ETAI/ETAIN                 2. Punkt
                            .
                            N         ETAI/ETAIN                 letzter Punkt


    Verwendete Physik

    Gleichungen

    Alle Betriebsfälle

     

    (ETAI/ETAIN) = f (M1/M1N)  entsprechend der Kennlinie
    ETAI = (ETAI/ETAIN) * ETAIN
    P2    aufgenommen von Leitung 2
    M2  = M1                                                    (4)
    S1  = f (P1, T1)
    T2S = f (P2,S1)
    H2S = f (P2,T2S)
    DHS = H1 - H2S
    DH  = DHS * ETAI
    H2  = H1 - DH                                               (2)
    T2  = f (P2, H2)
    Q2  = M2 * H2
    Q3  :  Leistungsaufnahme oder Leistungsabgabe
    Q= (H1*M1 - H2*M2) * ETAMN
    wenn FQ=0   FAC= 1
    wenn FQ=1   FAC=-1
    H4  = (Q + H3*M3 * FAC)/M4                      (3)
    wenn GLOBAL=Auslegung, dann {  F= 1.0  }
    wenn GLOBAL=Teillast, dann {
    F=    entsprechend Stodola Gesetz } :Siehe: Teillast Berechnung der Turbine

    P1  = P1N * F                                                (1)

     

    Bauteilform

    Form 1

    Form 2

    Beispiel

    Klicken Sie hier >> Bauteil 23 Demo << um ein Beispiel zu laden.

    Siehe auch