EBSILON®Professional Online Dokumentation
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    Bauteil 121: Heliostatenfeld
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    Bauteil 121: Heliostatenfeld


     Vorgaben

    Leitungsanschlüsse

    1

    Link zum Receiver

    2

    Grenzwert-Eingang

    3

    Elektrischer Verbrauch

     

    Allgemeines       Vorgabewerte       Verwendete Physik       Struktur der Heliostaten-Konfigurationsdatei       Bauteilform       Beispiel

     

     

    Allgemeines 

     

    Mit dem Heliostatenfeld wird die ankommende Sonneneinstrahlung auf der Aperturfläche des Receivers konzentriert. Dies wird mit einer großen Anzahl einzeln nachgeführter Heliostaten erreicht. Das Heliostatenfeld erzeugt eine Flussdichte-Verteilung auf einer festgelegten Aperturfläche. Diese Aperturfläche kann als Schnittstelle zwischen dem optischen Konzentrator und dem Solarreceiver benutzt werden. Jeder Heliostat hat einen eigenen Wirkungsgrad, der als das Verhältnis aus der reflektierten Einstrahlung, die auf den Solarreceiver trifft, zu der Einstrahlung, die die Spiegelfläche des Heliostaten aufnimmt, beschrieben werden kann. Der Standort des Heliostaten innerhalb des Felds bestimmt seinen Kosinuswinkel und den Abstand zur Aperturfläche. Beide Größen bestimmen seinen Wirkungsgrad. Normalerweise werden Raytracing-Programme eingesetzt, um diese Wirkungsgrade in Abhängigkeit vom tatsächlichen Sonnenstand und somit die Gesamtleistung des Solarfelds zu bestimmen.

    Die Umsetzung in EBSILON®Professional  basiert auf einem solchen integralen Ansatz. Als zweite Vereinfachung nimmt EBSILON®Professional  eine homogene Verteilung des Flusses auf der Aperturfläche an, was normalerweise für eine thermodynamische Analyse auf Systemebene ausreicht. Die einfallende Energie auf der Aperturfläche des Solarreceivers wird berechnet als

      (1)

     

    mit der durchschnittlichen Feldreflexivität prefl , der Heliostenfeld-Aperturfläche Arefl und dem optischen Wirkungsgrad des Solarfelds ηField, der vom Sonnenazimut  γs und der Sonnenelevation αs  abhängt. Falls vorhanden, kann der Anwender einen Windkorrekturterm ηWind einfügen.
     

    Die aktuelle Sauberkeit der Heliostaten im Feld wird durch den Parameter REFL berücksichtigt (im Verhältnis zur Auslegungs-Reflektivität, die in der Heliostatenfeldmatrix enthalten ist). 
    Der Anwender muss die Feldwirkungsgrad-Matrix für die zu simulierende Konfiguration liefern. Jedes Tool zur Auslegung von Heliostatenfeldern wie HFLCAL kann zum Erzeugen der Leistungsdaten des Feldes eingesetzt werden. Ein ASCII-Dateiformat, das alle zur Beschreibung des Heliostatenfelds erforderlichen Werte inklusive der Wirkungsgrad-Matrix enthält, ist definiert. 

    Es bestehen mehrere Möglichkeiten zur Begrenzung der Energie, die das Heliostatenfeld an den Receiver liefert. Dies kann mit einem Fokusfaktor ЅFocus erreicht werden, der automatisch durch EBSILON reduziert wird, wenn in dem Medium, das den Receiver durchströmt, ein bestimmter Grenzwert überschritten wird. Als Grenzwert kann der Anwender zwischen einem maximalen Austrittszustand des Receivers (Temperatur, Enthalpie, Dampfanteil), einem maximalen Massenstrom, oder einer maximalen Energie wählen. Die Grenzwerte können entweder durch einen Parameter oder durch eine Logikleitung von außerhalb des Heliostatenfeld-Bauteils vorgegeben werden.

    Es wird empfohlen, die Daten mit Hilfe einer Datei einzulesen, um Fehler oder fehlerhafte Zusammenstellungen der Effizienzmatrix und den entsprechend mit ihr zusammenhängenden Parametern zu vermeiden. Einige Parameter, die während der Auslegung des Heliostatenfelds gebraucht werden, können von EBSILON als Information für den Anwender gespeichert werden. Diese Werte werden nicht in den Berechnungen genutzt, aber automatisch von EBSILON eingelesen (wenn sie dort spezifiziert sind).

     

    Nur wenige Parameter im Heliostatenfeld-Modell können vom Anwender verändert werden. Es handelt sich um die effektive Reflektivität des Systems und die Festlegung von Strahlung, Sonneneinfallwinkeln und Windparametern. Alle anderen Parameter werden aus der Heliostaten-Konfigurationsdatei gelesen und zur Information im Vorgabe-Tab ausgegeben.

     

    Anpassungspolynoms (ADAPT) oder Kernelexpression (EADAPT) für ETAMAT

    Bei diesem Bauteil besteht auch die Möglichkeit, an Stelle oder ergänzend zur Wirkungsgrad-Matrix ein Anpassungspolynom oder eine Kernelexpression zu verwenden. Im Anpassungspolynom bzw. in der Kernelexpression können folgende Parameter verwendet werden:

    Beispieldateien unter Examples\Components :

    Component_121_ADAPT.ebs zeigt die Anwendung eines Anpassungspolynoms mit Verwendung der internen Parameter RSHEIGHT und RSAZIM

    Component_121_ADAPT_IND.ebs zeigt die Anwendung eines Anpassungspolynoms mit Zugriff auf Sonnenhöhe und Azimut über Wertanzeigen auf dem Logikausgang der Sonne und
       entsprechende Verweis-Indizes

    Component_121_EADAPT.ebs zeigt die Anwendung einer Kernelexpression mit Verwendung der internen Parameter RSHEIGHT und RSAZIM

     

     

    Vorgabewerte

    Allgemeine Parameter

    FIELDSET Typ-Name des Heliostatenfelds
    AREFL Gesamte Spiegelfläche des Heliostatenfelds (gesperrter Vorgabewert)
    NHEL Gesamtzahl der Heliostaten (gesperrter Vorgabewert)
    AMIR Reflektive Oberfläche eines Heliostaten
    REFL Effektive Reflektivität des Feldes (einschließlich Verschmutzung)
    FDETEFF Methode zur Berechnung sonstiger Wirkungsgrade

    Wie im Elternprofil (Unterprofil nur optional)
    Ausdruck

    =0: Verwende MXFIELDEFF (Keine Berechnung der Werte RETACOS, RETABAS, RETAATM, RETAINT (selbst wenn Matrizen
           vorhanden sind).
    =1: Verwende MXCOSEFF, MXSHDEFF, MXATMEFF, MXINTEFF (Berechnung der Werte (RETACOS, RETABAS, RETAATM, RETAINT) , wenn
          die Matrizen verfügbar sind).

    =2: Verwende MXFIELDEFF ( RETACOS, RETABAS, RETAATM, RETAINT  werden auch berechnet). Bei Inkonsistenz mit der Gesamtmatrix
          wird eine Warnung ausgegeben.

    PATRACK Spezifischer Track-Verbrauch (Zeitmittel für Perioden, in denen das Heliostatenfeld in Betrieb ist)
    MINTRACK Mindest-DNI für Aktivierung des Tracking-Systems

     

     

    Leistungsbegrenzungen

    Die Vorgabewerte für die Leistungsbegrenzung werden verwendet, wenn Festlegung durch Vorgabewert in FLIMITS (=0) gewählt ist. Ansonsten (FLIMITS=1) werden die zugehörigen Werte von Leitung "2" gelesen.

    FLIMIT Flag zur Vorgabe einer Methode zur Leistungsbegrenzung                

    Wie im Elternprofil (Unterprofil nur optional)
    Ausdruck

    =0: Fokussierungszustand vordefiniert (FOCUS)
    =1: Begrenzung des Massenstroms (M2MAX) des angeschlossenen Receivers
    =2: Begrenzung der thermischen Leistung (QMAX) des angeschlossenen Receivers
    =3: Begrenzung der Austrittstemperatur (T2MAX) des angeschlossenen Receivers
    =4: Begrenzung der spezifischen Austrittsenthalpie (H2MAX) des angeschlossenen Receivers,
    =5: Begrenzung des Austrittsdampfgehalts (X2MAX) des angeschlossenen Receivers.                       

    FLIMITS Methode zur Festlegung der Begrenzung

    Wie im Elternprofil (Unterprofil nur optional)
    Ausdruck

    =0: Vorgabewerte entsprechend der Auswahl bei FLIMIT (FOCUS, M2MAX, QMAX, T2MAX, H2MAX, X2MAX)
    =1: Gegeben durch Logikleitung "2"                

    •  M2MAX definiert durch die Massenstrom-Eigenschaft der Leitung
    • QMAX, T2MAX, H2MAX, X2MAX, FOCUS festgelegt über die Enthalpie-Eigenschaft der Leitung (bei Logikleitungen werden alle Messwerteingaben außer Massenströmen automatisch auf die spezifische Enthalpie-Eigenschaft der Leitung abgebildet)
    FOCUS Fokussierungszustand des Kollektors (0=nicht fokussiert, 1=fokussiert, dazwischen wird linear interpoliert, verwendet wenn FLIMIT=0)
    M2MAX Maximaler Massenstrom (verwendet wenn FLIMIT=1)
    QMAX Maximale thermische Leistung (verwendet wenn FLIMIT=2)
    T2MAX Maximale Austrittstemperatur (verwendet wenn FLIMIT=3 )
    H2MAX Maximale spezifische Austrittsenthalpie (verwendet wenn  FLIMIT=4)
    X2MAX Maximaler Austrittsdampfgehalt (verwendet wenn FLIMIT=5 )
    FWIND Methode zur Berechnung des Windeinflusses                

    Wie im Elternprofil (Unterprofil nur optional)
    Ausdruck

    =0: Gegeben durch konstanten Faktor CORWIND
    =1: Anpassungsfunktion EWIND            

    CORWIND Faktor zur Beschreibung des Windeinflusses auf die optische Performance. (Ein Wert ="1" bedeutet es ist gibt keinen Windeinfluss oder der Windeinfluss ist über EWIND definiert)
    EWIND Anpassungsfunktion für Windeinfluss (für FWIND=1): Ergebnis: 0...

    Standardmäßig voreingestellt ist 0.

    VMAX Maximal zulässige Windgeschwindigkeit
    FATM Methode zur Berechnung der Korrektur für die atmosphärische Lichtschwächung

    Wie im Elternprofil (Unterprofil nur optional)
    Ausdruck

    =0: Gegeben durch konstanten Faktor CORATM
    =1: Berechnet aus der Anpassungsfunktion EATM
    =2: Berechnet aus Produkt CORATM*EATM
         

    CORATM Korrektur für die atmosphärische Lichtschwächung, Standardwert ="1"
    EATM Anpassungsfunktion für die atmosphärische Lichtschwächung , Standardwert ="1"

      

    Umgebungs- und Einstrahlungs-Parameter

    FSDNI Definition der Direkt-Normalstrahlung

    Wie im Elternprofil (Unterprofil nur optional)
    Ausdruck

    =0: Gegeben durch Vorgabewert DNI
    =1: Übernahme vom Sonnenbauteil mittels Index ISUN            

    DNI Direkt-Normalstrahlung auf Receiveroberfläche
    FSSUN Definition der Sonnenposition 

    Wie im Elternprofil (Unterprofil nur optional)
    Ausdruck

    =0: Gegeben durch Parameter
    =1: Definiert durch übergeordnetes Sonnenbauteil mit Index ISUN

    SHEIGHT Sonnenhöhenwinkel (Winkel zwischen Sonnenmittelpunkt und Horizont)
    SAZIM Sonnenazimutwinkel (Nord=0°, Positiv in Ost-Richtung)
    FSWIND Definition von Windgeschwindigkeit und Windrichtung

    Wie im Elternprofil (Unterprofil nur optional)
    Ausdruck

    =0: Gegeben durch Parameter VWIND und AWIND
    =1: Übernahme vom übergeordneten Sonnenbauteil mit Index  ISUN

    VWIND Windgeschwindigkeit (>0, dieser Wert wird verwendet falls FSWIND=0)
    AWIND Windrichtung (von Süd nach Nord=0°, positiv in Ostrichtung, Werte im Bereich von 0..360°, dieser Wert  wird verwendet wenn FSWIND=0)

    FADAPT

    Schalter für die Verwendung des Anpassungspolynoms ADAPT / der Anpassungsfunktion EADAPT                      

    Wie im Elternprofil (Unterprofil nur optional)

    Ausdruck

    =0: Nicht verwendet und nicht ausgewertet
    =1: Korrektur für ETAMAT [ETAMAT= ETAMAT * Polynom]
    =2: Berechnung von ETAMAT [ETAMAT = Polynom]
    =1000: nicht verwendet, aber ADAPT ausgewertet als RADAPT (Reduzierung der Rechenzeit)


    = -1: Korrektur für ETAMAT [ETAMAT = ETAMAT *Anpassungsfunktion]
    = -2: Berechnung vonETAMAT [ETAMAT = Anpassungsfunktion]
    = -1000: nicht verwendet, aber EADAPT ausgewertet als RADAPT (Reduzierung der Rechenzeit)

    EADAPT Anpassungsfunktion  ETAMAT (Eingabe)
    ISUN Index des Referenz-Solardatenbauteils

      

    Gesperrte Spezifikationswerte (vom Heliostatenfeld und Solarturm-Modell genutzte Werte)

    Diese Parameter werden aus der Heliostaten-Konfigurationsdatei gelesen und in der Heliostatenfeld-Komponente gespeichert. Durch die logische Verbindung zwischen den Komponenten 120 und 121 werden diese Daten im Solarturm-Receiver (120) verfügbar.

    Der Anwender kann diese Daten nicht in EBSILON ändern, da eine gegebene Heliostatenfeld-Wirkungsgradmatrix nur für die zu Grunde liegende Geometrie gültig ist. Gleichwohl kann der Anwender die Heliostaten-Konfigurationsdatei manuell ändern und in die modifizierte Version ins EBSILON laden.

    AREC Aperturfläche des Receivers (durch Heliostatfeld-Matrix bestimmt)
    QINCDES Auslegungs-Interceptleistung (von Heliostatenfeld übernommen)
    RECELEV Höhe des Receivers über dem Erdboden (benötigt für benutzerspezifisch definierte Modellierung)
    FRECFORM Form des Receivers (vorgesehen für benutzerspezifisch definierte Modellierung)

    Wie im Elternprofil (Unterprofil nur optional)
    Ausdruck

    =1: Kreisförmig
    =2: Rechteckig
    =3: Zylindrisch
    =4: Kegelstumpf

    RECDIAM Receiverdurchmesser  (vorgesehen für benutzerspezifisch definierte Modellierung)   
    • Durchmesser für kreisförmige oder zylindrische Receiver 
    • Breite für rechteckige Receiver                        
    • Grundkreisdurchmesser für Kegelstumpf-Receiver
    RECHEI Receiverhöhe (vorgesehen für benutzerspezifisch definierte Modellierung)                 
    • Kreisförmige Receiver: Durchmesser (gleich RECDIAM)
    • Rechteckige Receiver: Kantenlänge der Senkrechten zur horizontalen Kante (nicht notwendigerweise vertikal)
    • Zylindrischer Receiver: Länge der Oberflächenlinie
    • Kegelstumpfreceiver: Vertikale Distanz zwischen tiefsten und höchsten Punkt des Receivers
    RECTILT Neigungswinkel des Receivers (vorgesehen für benutzerspezifisch definierte Modellierung)                 
    • Neigungswinkel für kreisförmige, zylindrische oder rechteckige Receiver
    • Kegelwinkel für Kegelstumpf-Receiver
    RECVIEW Sichtwinkel des Receivers (vorgesehen für benutzerspezifisch definierte Modellierung) 
    • immer 180° für kreisförmige und rechteckige Receiver (diese sind eben)
    • Öffnungswinkel des Zylindersegments für zylindrische Receiver oder Kegelstumpf-Receiver

     

    Annahmen für das Heliostatenfeld-Layout (nur zur Information)

    Diese Werte werden als Information ausgegeben und haben keinerlei Einfluss auf die Berechnung in EBSILON.

    HELBEAM  Strahlqualität EXPLAIN
    HELFOC  Brennweite (-1: individueller Neigungsbereich)
               
    HELDENS  Felddichte (Spiegelfläche AREFL / Landfläche)
    HELMUL Multiaiming (T=mit / F= ohne)
    LATIDES  Breitengrad (des in der Auslegung verwendeten Ortes)
    HEIGDES  Höhe über Meeresspiegel
    DATETIMEDES  Auslegungspunkt Datum DD.MM[.YYYY], Jahr ist optional
    DNIDES  Auslegungs-DNI
    REFLDES  Auslegungs-Spiegelreflexivität

     

    Generell sind alle sichtbaren Eingaben erforderlich. Häufig werden jedoch Standardwerte zur Verfügung gestellt.

    Für weitere Informationen über die Farbe der Eingabefelder und ihre Beschreibungen siehe Komponenten bearbeiten\Vorgabewerte

    Für weitere Informationen über Auslegung vs. Teillast und Nominalwerte siehe Allgemeines\Nominalwerte übernehmen

     

     

    Ergebniswerte

    QSOLAR Nutzbare solare Einstrahlung = DNI*AREFL
    RQINC Berechnete eingestrahlte Leistung auf Receiver AREC
    ETAFIELD Effektiver Feldwirkungsgrad = ETAMAT*REFL*RFOCUS*ETAWIND
    ETAMAT Wirkungsgrad des komplett nachgeführten und sauberen Feldes, aus Matrix MXFIELDEFF ermittelt
    RSHEIGHT In der Berechnung verwendeter Winkel für Sonnenhöhe (Winkel zwischen Sonnenmitte und Horizont)
    RSAZIM In der Berechnung verwendeter Winkel für Sonnenazimut (Norden=0°, positive Drehrichtung nach Osten)
    RDNI In der Berechnung verwendeter DNI
    RVWIND In der Berechnung verwendete Windgeschwindigkeit
    RAWIND In der Berechnung verwendete Windrichtung
    ETAWIND Faktor für Windeinfluss
    RCORATM Korrekturterm für atmosphärische Lichtschwächung bezogen auf Auslegungspunkt
    RETACOS Cosinus- Wirkungsgrad (wenn die Matrix MATCOS verfügbar ist)
    RETABAS Blockierungs- und Verschattungs-Wirkungsgrad (wenn die Matrix MATBAS verfügbar ist)
    RETAATM Atmosphärischer Wirkungsgrad (wenn die Matrix MATATM verfügbar ist)
    RETAINT Intercept Wirkungsgrad (wenn die Matrix MATINT verfügbar ist)
    RFOCUS Verwendeter Wert für FOCUS
    RADAPT Ergebnis für ADAPT / EADAPT

    Verwendete Physik

    Gleichungen

    Allgemeine Wärmebilanz

     

    Die nutzbare Solarenergie wird berechnet aus:

    QSOLAR = AREFL * RDNI

     Auf Grund optischer Verluste kann nur ein Teil dieser Energie im Receiver verwendet werden.

    QINC = QSOLAR * RFOCUS * REFL * ETAMAT * ETAWIND = QSOLAR * ETAFIELD

     

    Der Heliostatenfeld-Wirkungsgrad ETAMAT des voll nachgeführten (RFOCUS=1) und sauberen (REFL=1) Feldes hängt von der zweidimensionalen Feld-Wirkungsgradmatrix MXFIELDEFF bei linearer Interpolation zwischen den Stützstellen ab. Die Stützstellen sind

     

    Bitte beachten Sie, dass die Interpolationsroutine  im Fall von Extrapolation konstante Werte verwendet. Zur Vermeidung unphysikalischer Wirkungsgradwerte bitte sicherstellen, dass die Matrixwerte durch Nullen beschränkt sind.

      

    Lastbegrenzung / Defokussierung: RFOCUS

    Auf Grund der starken Schwankungen der solaren Einstrahlung im Tages- und Jahresverlauf werden Solarfelder überdimensioniert. Daher ist das Solarfeld in Teilen des Jahres in der Lage mehr Wärme aufzunehmen, als vom Speicher und Dampferzeuger benötigt wird. In diesem Fall wird ein Teil des Heliostatenfeldes defokussiert, um die Einstrahlungsleistung zu reduzieren. Für die Leistungsbegrenzung werden die Werte in der angeschlossenen  Receiverkomponente ausgewertet. Der Anwender hat mittels des Schalters FLIMIT verschiedene Möglichkeiten, diesen Effekt zu beeinflussen.

     

    Die begrenzenden Werte FOCUS (benutzt als Leitungsenthalpie), T2MAX, H2MAX, X2MAX, M2MAX, und QMAX können durch die Vorgabewerte (FLIMITS=0) oder mittels Logik-Leitung "2" vorgegeben werden.

     

    Windeffekte auf den optischen Wirkungsgrad: ETAWIND

    Unter Windlasten werden die Heliostaten verformt, wodurch der optische Wirkungsgrad abgesenkt wird. Dieser Effekt wird durch den Faktor ETAWIND dargestellt. Es gibt bislang kein Modell und keine Standardformel, welche den Windeffekt berücksichtigen würde, da es zu diesem Effekt nur wenige Daten gibt. Der Anwender hat zwei Möglichkeiten:

    In beiden Fällen kann eine für den Betrieb maximal zulässige Windgeschwindigkeit definiert werden. Diese wird definiert über VMAX. Wenn RVWIND>VMAX ist, dann wird ETAWIND gleich 0 und dadurch das gesamte Feld defokussiert.

    Elektrischer Verbrauch für die Spiegelnachführung

    Für die Nachführung der Heliostaten wird elektrische Energie benötigt. Über den Parameter PATRACK kann der Anwender einen durchschnittlichen Wert für den spezifischen Verbrauch vorgeben. Dieser Wert wird mit der Spiegelfläche AREFL multipliziert, und es ergibt sich der elektrische Verbrauch. Im Falle einer solaren Einstrahlung unter 100 W/m² wird der Wert zu null gesetzt da sich das Feld nicht mehr im Betrieb befindet.

     

    Struktur der Heliostaten-Konfigurationsdatei

     

    Die Feldwirkungsgrad-Matrix für die zu simulierende Konfiguration kann nicht von EBSILON berechnet werden, sondern muss vom Anwender vorgegeben werden. Zum Erzeugen der Leistungsdaten des Feldes kann ein Tool zur Auslegung von Heliostatenfeldern eingesetzt werden. Getestet wurde dies mit dem vom DLR entwickelten Programm HFLCAL. Nähere Informationen sind erhältlich bei

    Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)
    Institut für Solarforschung
    Abteilung Punktfokussierende Systeme

    Herr Peter Schwarzbözl
    Linder Höhe
    D-51147 Köln
    E-Mail: peter.schwarzboezl@dlr.de

    Die Struktur der Heliostaten-Konfigurationsdatei basiert auf der Struktur von typischen Windows init-files. Jede Zeile beginnt mit einem vordefinierten Bezeichner SCHLÜSSELWORT (es sind keine Leerzeichen erlaubt), gefolgt von einem "=", und dem Wert, der gelesen werden soll. Das Schlüsselwort wird in Großbuchstaben geschrieben und ist identisch mit dem Variablennamen in der EBSILON Heliostatenfeld-Komponente. Die Werte werden als String gelesen, wobei der String nach dem "=" beginnt und vor dem Semikolon oder dem Zeilenumbruch endet. Leerzeichen am Anfang und am Ende des Strings werden beim Lesen ignoriert. Der gesamte Text hinter dem Semikolon wird als Kommentar behandelt und ebenfalls nicht gelesen. Die Werte müssen in den vordefinierten Einheiten geliefert werden.


    ; Individueller Kommentar vom / übers erzeugende Tool
    AREFL=120000 ; Heliostaten Spiegelfläche AREC=155.3 ; Receiveroberfläche ; Weiterer Kommentar
    QINCDES=12000000; Auslegungs-Einstrahlungsleistung auf den Receiver
    ....

    Die Reihenfolge der Eingabe ist willkürlich. Die einzige Ausnahme ist die Definition der Wirkungsgradmatrix welche mit dem Schlüsselwort MATEFF startet und sich mit den Werten der Matrix von der folgenden Zeile an fortsetzt. Die erste Zeile der Matrix enthält den Sonnenazimut-Winkel (deg). Die erste Spalte enthält die Sonnenhöhe (deg). Die Werte werden durch Kommas getrennt, Zeilen durch einen Zeilenumbruch beendet. Die Syntax sieht also wie folgt aus:


    MATEFF=(8,8) ; Zeilen (Höhenstand in deg) und Spalten (Azimut in deg) der Wirkungsgradmatrix , -165 , -135 , -105 , -75 , -45 , -15 , 15 , 45 line break
    5  , 0.2229 , 0.2303 , 0.2485 , 0.2691 , 0.2913 , 0.3063 , 0.3053 , 0.2925  line break
    
    15 , 0.3459 , 0.3612 , 0.3982 , 0.4377 , 0.4743 , 0.4965 , 0.4963 , 0.4757  line break
    
    25 , 0.4167 , 0.4344 , 0.4742 , 0.5206 , 0.5591 , 0.5830 , 0.5831 , 0.5606  line break 
    
    35 , 0.4694 , 0.4865 , 0.5227 , 0.5642 , 0.5989 , 0.6209 , 0.6212 , 0.6000  line break
    
    45 , 0.5072 , 0.5226 , 0.5529 , 0.5878 , 0.6182 , 0.6359 , 0.6363 , 0.6190  line break
    
    60 , 0.5535 , 0.5645 , 0.5856 , 0.6097 , 0.6311 , 0.6431 , 0.6433 , 0.6314  line break
    

    75 , 0.5936 , 0.5996 , 0.6100 , 0.6222 , 0.6328 , 0.6390 , 0.6388 , 0.6330 line break

    90 , 0.6223 , 0.6223 , 0.6223 , 0.6223 , 0.6223 , 0.6223 , 0.6223 , 0.6223 line break

    Die Wirkungsgradmatrix wird für die Leistungsberechnung benötigt. Darüber hinaus können weitere Matrizen zur Beschreibung von Wirkungsgraden für verschiedene optische Effekte in EBSILON gelesen und interpoliert werden. Das Format ist in der gleichen Weise definiert mit folgenden Schlüsselwörtern: 

    Die einzelnen Wirkungsgrade werden nur berechnet, wenn entsprechende Matrizen zugrundegelegt worden sind. Sie werden in den Ergebniswerten RETACOS, RETABAS, RETAATM und RETAINT ausgegeben. Der Gesamtwirkungsgrad ist dann das Produkt der vier Einzelwirkungsgrade

    ETAMAT = RETACOS * RETABAS * RETAATM * RETAINT

     

    Bauteilform

    Form 1

    Beispiel 

    Klicken Sie hier >> Bauteil 121 Demo << um ein Beispiel zu laden.

    Siehe auch