Leitungsanschlüsse |
||
1 |
Fluid Eintritt |
|
2 |
Fluid Austritt |
|
3 |
Logik-Ausgang für Startzustände (relative Füllhöhe als M, |
|
4 |
Logik-Ausgang für Endzustände (relative Füllhöhe als M, |
|
5 |
Logik-Regeleingang für gewünschten Massenstrom aus dem Speicher |
Allgemeines Vorgabewerte Verwendete Physik Bauteilform Beispiel
Das Bauteil „Direkter Speicher” beschreibt einen Tank, der mit einem Fluid gefüllt werden kann. Massen- und Energiebilanz sind so berechnet, dass sie ein Speichersystem für Wärmeenergie darstellen. Die besondere Eigenschaft dieses Bauteils besteht in seiner transienten Funktionalität. EBSILON®Professional simuliert den Lade- und Entladevorgang dieser Einrichtung. In Kombination mit dem Zeitreihenberechnungsdialog können transiente Berechnungen des Wärmespeichersystems modelliert werden.
Wenn das transiente Verhalten nicht aktiviert ist, fungiert das Bauteil einfach als Interrupt für Masse, Druck und spezifische Enthalpie.
Nomenklatur
Die folgenden Ausdrücke werden benutzt, um den Speicherstatus zu verschiedenen Zeitpunkten zu beschreiben:
Der Zustand des Speichers (Füllstand, Druck, Temperatur) ist über Vorgabe- und Ergebniswerte zugänglich.
Um auch während der Berechnung (beispielsweise für eine Regelung) auf diese Größen zugreifen zu können, wurden zwei logische Ausgänge ergänzt .
Auf Ausgang 3 werden die Zustände zu Beginn des Zeitintervalls ausgegeben:
Auf Ausgang 4 werden die Zustände am Ende des Zeitintervalls ausgegeben:
Hinweis: eine Veränderung dieser Größen im Laufe der Berechnung hat nichts mit dem zeitlichen Verlauf zu tun, sondern mit dem Verlauf der Iteration.
Kernel Expression für PSTO
Der zeitabhängige Vorgabewert PSTO kann zusätzlich durch eine Kernel Expression vorgegeben werden. Auf diese Weise ist es möglich, den Speicherdruck iterativ aus dem restlichen Modell heraus zu übernehmen (z.B. erforderlich bei der Verwendung als Anfahrflasche). Die Koppelung über die Zeitschritte an den Ergebniswert PNEW entfällt in diesem Modus.
Logikanschluss für Massenstromanforderung
Bei diesem Bauteil kann der Lade- als auch der Entlade-Massenstrom von außen vorgegeben werden. Wenn aufgrund des aktuellen Speicherzustands diese Vorgaben nicht erfüllbar waren, wurde eine Fehlermeldung ausgegeben.
Es ist auch möglich, auf dem Logikanschluss 5 den gewünschten Massenstrom aus dem Speicher vorzugeben. Ist dieser Wert negativ, bezieht er sich (betragsmäßig) auf den Massenstrom in den Speicher hinein. Zur Aktivierung der Vorgabe dient der Schalter FM:
Bei FM=-1 kann der Speicher gleichzeitig beladen und entladen werden. Bei FM=1 wird beim Laden der Entlade-Massenstrom und beim Entladen der Lade-Massenstrom auf 0 gesetzt.
Massenstromreduzierung bei Erreichen der Füllstandsgrenze
Bei Vorgabe des Massenstrom-Wunschwertes (FM=1) kann mit dem Schalter FTIMELIM eingestellt werden, was bei einer Zeitreihenrechnung geschehen soll, wenn der Speicher die untere oder die obere Füllstandsgrenze erreicht:
FM |
Methode zur Bestimmung der Massenströme Wie im Elternprofil (Unterprofil nur optional) Ausdruck =-1: Massenströme von außen gegeben |
FTIMELIM |
Aktion bei Grenzerreichung im Zeitintervall Wie im Elternprofil (Unterprofil nur optional) Ausdruck =0: Leistung reduzieren um Grenzüberschreitung zu vermeiden |
FLEV |
Vorgabe der unteren und oberen Speicher-Betriebsbereichsgrenzen MMIN und MMAX Wie im Elternprofil (Unterprofil nur optional) Ausdruck =0: Festgelegt im Verhältnis zu einem "vollen Zustand" (LEV-Werte bewegen sich zwischen 0 und 1) |
LEVMIN |
Minimaler Füllstand (in Abhängigkeit von der Auswahl von FLEV kann dieser Wert ein relativer Wert, eine Höhe, ein Volumen oder eine Masse sein) |
LEVMAX |
Maximaler Füllstand (in Abhängigkeit von der Auswahl von FLEV kann dieser Wert ein relativer Wert, eine Höhe, ein Volumen oder eine Masse sein) |
LEVACT |
Ist-Füllstand zu Beginn des Zeitintervalls (in Abhängigkeit von der Auswahl von FLEV kann dieser Wert ein relativer Wert, eine Höhe, ein Volumen oder eine Masse sein) |
FFILL |
Festlegung des „vollen Zustands” wenn FLEV=0 ausgewählt ist Wie im Elternprofil (Unterprofil nur optional) Ausdruck =0: Masse bei Volllast berechnet aus Höhe, Querschnitt und Dichte (MCAP=HEIGHT*ASECT*rho) |
FRHO |
Methode für die Berechnung der Dichte im Speicher Wie im Elternprofil (Unterprofil nur optional) Ausdruck =0: Dichte berechnet aus Stoffwertfunktion (Temperatur und Druck im Speicher) |
RHO |
Dichte |
HEIGHT |
Höhe des Speichers (wenn FLEV=1 oder FLEV=0 in Kombination mit FFILL=0 ausgewählt ist) |
ASECT |
Querschnittsfläche des Speichers (wenn FLEV=1 oder FLEV=0 in Kombination mit FFILL=0 ausgewählt ist) |
VCAP |
Volumenkapazität im vollen Zustand (wenn FLEV=0 und FFILL=1 ausgewählt ist) |
MCAP |
Massenkapazität im vollen Zustand (wenn FLEV=0 und FFILL=2 ausgewählt ist) |
FPSTO |
Ermittlung des Drucks im Speicher Wie im Elternprofil (Unterprofil nur optional) Ausdruck =0: aus konstanten Wert PSTO |
PSTO |
Ist-Druck im Speicher (=Druck bei Ausströmung „2", konstant über das Zeitintervall) |
EPSTO |
Funktion für Druck im Speicher function evalexpr:REAL; |
TSTO |
Ist-Temperatur im Speicher , = Austrittstemperatur (zu Beginn des Intervalls) |
FSTAMB |
Festlegung der Umgebungstemperatur Wie im Elternprofil (Unterprofil nur optional) Ausdruck =0: Gegeben durch Parameter TAMB |
TAMB |
Umgebungstemperatur wenn FSTAMB=0 |
QLOSSR |
Spezifischer Wärmeverlust des Speichers |
ISUN |
Index des Sonnenbauteils (nur wenn FSTAMB=1) |
Generell sind alle sichtbaren Eingaben erforderlich. Häufig werden jedoch Standardwerte zur Verfügung gestellt.
Für weitere Informationen über die Farbe der Eingabefelder und ihre Beschreibungen siehe Komponenten bearbeiten\Vorgabewerte
Für weitere Informationen über Auslegung vs. Teillast und Nominalwerte siehe Allgemeines\Nominalwerte übernehmen
FLD |
Betriebsart
|
RTIME |
Zeit, in der der Speicher ge/entladen werden könnte bis der Füllstand den MIN oder MAX Wert erreicht. |
MACT |
Anfangsmasse im Speicher zu Beginn des Zeitintervalls |
MLD |
Lade-Massenstrom (Massenstrom in Zeile „1") |
MUNLD |
Entlade-Massenstrom (Massenstrom in Zeile „2") |
TIMEINT |
Letztes Integrations-Zeitintervall TIMEINT=min( RTIME, RTIME(andere Speicherbauteile), "Zeitmaximum" ) |
MLDTOT |
In den Speicher geladene Masse während der Zeit TIMEINT |
MUNLDTOT |
Aus dem Speicher entladene Masse während der Zeit TIMEINT |
MMIN |
Minimale Masse im Speicher |
MMAX |
Maximale Masse im Speicher |
HSTO |
Spezifische Enthalpie des Speichers zu Beginn des Intervalls |
LEVNEW |
Neuer Füllstand des Speichers (am Ende des Intervalls) |
MNEW |
Neue Masse im Speicher (am Ende des Intervalls) |
PNEW |
Neuer Druck im Speicher (am Ende des Intervalls) |
TNEW |
Neue Temperatur im Speicher (am Ende des Intervalls) |
RTAMB |
Umgebungstemperatur, die für die Berechnung von Wärmeverlusten benutzt wird |
QLOSS |
Wärmeverluste des Speichers im Zeitintervall |
QSLOSS |
Spezifische Wärmeverluste des Speichers pro Zeiteinheit =QLOSS/TIMEINT |
Der Nutzer hat die folgenden Optionen um den unteren und oberen Grenzwert des Speicherfüllstands festzulegen. Wenn der Füllstand diese Grenzwerte überschreitet, erfolgt eine Aktion in der Zeit-Integrations-Routine. Der Nutzer hat mehrere Optionen, um die MIN/MAX Werte des Speichers vorzugeben. Am Ende werden nur massenbasierte Werte MMIN und MMAX benutzt. Dieselben Vorgabewerte LEVMIN, LEVMAX werden für die Nutzereingabe benutzt. Über das Flag FLEV kann die physikalische Bedeutung dieser Werte geändert werden (Beachten Sie, dass gegebene Werte in LEVMIN und LEVMAX nicht in die neue Einheit übertragen werden wenn das Flag FLEV geändert wird). Wenn der Nutzer die Grenzwerte nicht in Form von Massenwerten eingibt (FLEV=3), berechnet das Programm den entsprechenden MMIN und MMAX Wert.
Die erste Option ist, die MIN/MAX Werte direkt vorzugeben indem
FLEV=3: Massengrenzwerte festgelegt: MMIN=LEVMIN und MMAX=LEVMAX .
Da MMIN und MMAX Vorgabewerte sind, haben die Grenzwerte einen konstanten Wert, unabhängig vom Wärmezustand im System. Die anderen Optionen erlauben dem Nutzer, einen bestimmten Füllstand oder Volumen als unteren oder oberen Grenzwert festzulegen. Aufgrund der zustandsabhängigen Dichte (wenn nicht die konstante Dichte rho=RHO durch FRHO=1ausgewählt wird), werden die resultierenden Massengrenzwerte MMIN und MMAX zu Beginn des Intervalls von der Temperatur TSTO (und möglicherweise dem Druck PSTO) abhängen. Das könnte nützlich sein, wenn der Speicher ein konstantes Volumen hat, das eine von der Dichte des Fluids abhängige Massenkapazität haben kann.
Die verbleibenden Optionen sind:
In allen Fällen kann die Dichte rho gegeben werden als
Daher sind die berechneten Grenzwerte MMIN und MMAX in den folgenden Kombinationen konstant:
Bauteil 118 bietet in Zusammenarbeit mit der EBSILON®Professional Zeitreihenberechnung die Möglichkeit transienter Simulation. Durch die Schaltungsvariable „Zeitbearbeitung” (im Dialog „Extras“->„Modelleinstellungen“->„Simulation“->"Instationär" Kombobox "Behandlung zeitabhängiger Vorgänge") kann der Nutzer drei Arten auswählen:
In Abhängigkeit von den Einstellungen der transienten Berechnung (s. voriger Abschnitt) wird das Zeitintervall, über das die Integration ausgeführt wird, durch eine dieser Methoden abgeleitet:
Bitte beachten Sie, dass die Berechnung des Zeitintervalls auf den Werten zu Beginn des Zeitintervalls beruht. Insbesondere die Grenzwerte werden auf Grundlage der Speicherdichte zu Beginn des Zeitintervalls ausgewertet. Falls der Wärmezustand des Speichers sich aufgrund einer Änderung von Enthalpie/Temperatur ändert, wird die neue Dichte nicht für die Berechnung der MIN/MAX Werte berücksichtigt.
Während des Integrations-Zeitintervalls sind die einlaufenden und abgehenden Massenströme MLD (Massenstrom Laden) und MUNLD (Massenstrom Entladen) konstant. Daher wird die neue Masse im Speicher berechnet als
MNEW = MACT + MLD * TIMEINT - MUNLD * TIMEINT .
Die Werte MLD * TIMEINT und MUNLD * TIMEINT werden dem Nutzer geliefert als Ergebniswerte MLDTOT und MUNLDTOT.
Da die detaillierte Konfiguration des Speichersystems dem Programm nicht bekannt ist, wird eine Annahme benutzt, um den endgültigen Energiezustand zu berechnen. Es wird angenommen dass in einem ersten Schritt der Speicher mit dem Massenstrom MLD und der Enthalpie HLD geladen wird, daher
H_STEP1 = (MACT * HSTO + MLD * HLD * TIMEINT) / (MACT + MLD * TIMEINT)
In einem zweiten Schritt werden die Wärmeverluste an die Umgebung auferlegt. Wärmeverluste werden berechnet aus:
QLOSS = QLOSSR*( 0.5 * (TSTO+TNEW) - TAMB ) * TIMEINT
wobei TSTO die Ist-Temperatur des Speichers (zu Beginn des Intervalls) und TNEW=T(PNEW, HNEW) die neue Temperatur des Speichers ist. Die Enthalpie H_STEP1 wird durch die Wärmeverluste korrigiert als
HNEW=H_STEP1 - QLOSS/MMEAN
Die letzten zwei Gleichungen werden in einem Iterationsverfahren gelöst, um einen konsistenten neuen Zustand HNEW zu finden. MMEAN bezeichnet dabei die über den Zeitschritt gemittelte Fluidmasse im Speicher.
Der dritte Schritt im Berechnungsprozess ist der Entladevorgang, wobei die Masse der Enthalpie 0.5*(HST0+HNEW) aus dem Speicher entnommen wird.
Der Druck im Speicher und der Entladeleitung „2” ist benutzerdefiniert bei Parameter PSTO. Der Druck bei Einströmungsleitung „1“ hat keine Auswirkung auf den Berechnungsablauf.
EBSILON®Professional bietet neben der konventionellen „Berechnungs-“Funktionalität auch die Option, eine Zeitreihe zu simulieren. Diese Funktion ist insbesondere für die Nutzung gemeinsam mit dem Speicherbauteil 118 bestimmt. Innerhalb des Zeitreihendialogs gibt der Nutzer zumindest einen Wert für LEVACT fest vor. Wenn die Zeitreihenberechnung als transienter Berechnungsmodus aktiviert ist, schreibt EBSILON®Professional automatisch diesen Wert in Bauteil 118 hinein und führt eine Berechnung über das Zeitintervall durch, das durch die Schaltungsvariable „Zeitbearbeitung“ festgelegt ist. Die Ergebniswerte wie neuer Füllstand LEVNEW und Temperatur TNEW werden dann durch den Zeitreihendialog in der entsprechenden Spalte gelesen. Falls die Temperatur im Speicher sich im Verlauf der Zeit durch die einströmende Masse ändert, kann für den nächsten Schritt die Temperatur am Ende des Zeitintervalls in Bauteil 118 hinein geschrieben werden.
Wenn der Speicher seinen minimalen oder maximalen Füllstand innerhalb des Integrations-Zeitintervalls erreicht, wird eine zusätzliche Zeile in den Zeitreihendialog eingefügt. Die neue Zeile hat den Zeitstempel von dem Moment, in dem der Speicher seinen Grenzwert erreicht. Die Schaltung muss sicherstellen, dass Massenströme umgeleitet werden, wenn der Speicher voll- oder leer gelaufen ist.
Form 1 |
Klicken Sie hier >> Bauteil 118 Demo << um ein Beispiel zu laden.