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    Beispiel aus Anhang A
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    Beispiel aus Anhang A der Richtlinie VDI 2048, Blatt 1


    Durchsatzverteilung in einem Wasser-Dampfkreislauf

    Das im Anhang A der Richtlinie VDI 2048 Blatt 1 ausführlich dargestellte Beispiel wird mit EBSILON nachgebildet und durchgerechnet. Um die einzelnen Rechenschritte nachvollziehen zu können, empfiehlt sich die Lektüre des zitierten Anhang A .

    Da lediglich Massenströme vorliegen, wird zunächst ein einfaches Netzwerkmodell mit Verzweigungen, Zusammenführungen und Rohrleitungen gewählt (s. Bild 6).

    Messwerte, die für die Durchführung einer Simulationsrechnung notwendig sind, tragen ein ausgefülltes Komponentenfähnchen, während dies bei redundanten Messwerten nicht der Fall ist. Die Pseudomesswerte MFD und MZUE werden in der Validierungsrechnung nicht berücksichtigt, so dass drei redundante Messwerte resultieren. Als Vorgabewerte für die Simulation hätte auch eine andere Zusammenstellung vorgenommen werden können (z.B. MHDNK anstelle von MA6).

    Die Schaltung enthält also keine kraftwerksspezifischen Komponenten. Als Rohrleitungstyp wurde durchgehend Dampf  gewählt, was hinsichtlich der Ergebnisse bedeutungslos ist.

    Abbildung 6

    Die Simulationsergebnisse der Bild 6 zeigen deutliche Abweichungen der Ergebniswerte von den rohen Messwerten für folgende redundante Messwerte: Speisewasserdurchsatz  MSP2 und Rückfluss am Heizkondensator MHK. Diese Bilanzverletzungen werden in der Validierung  ebenfalls augenfällig. Abb. 7 gibt die Ergebnisse eines ersten Durchlaufs wieder. Es kann eine hohe Übereinstimmung in den validierten Werten und den Konfidenzintervallen zwischen der EBSILON-Rechnung und den VDI-Werten festgestellt werden.

    Bild 7

    Die Anpassungsgüte wird durch die bezogene Fehlerquadratsumme gemäß Gl. 140 der Richtlinie VDI 2048 Blatt 1 ausgedrückt. Dies kann als Chi^2-Test bezeichnet werden. Teilt man die Varianz durch die 95%-Quantile der zugehörigen F-Verteilung, so deutet ein Wert größer 1 auf erhebliche Widersprüche in den Messdaten hin. Der in der Abb. 7 als Chi^2-Testverhältnis ausgewiesene Wert von 3.139 zeigt einen solchen Befund an. Hinweise auf grobe Messfehler ergeben sich aus der Vergleichsbedingung Gl. 141 der Richtlinie unter Beachtung der Korrelation der Verbesserungen (aus der Kovarianzmatrix der Verbesserungen abgeleitete Korrelationskoeffizienten).

    Die folgende Tabelle zeigt für die Messwerte die bezogenen Abweichungen gemäß Gl. 141 der Richtlinie VDI 2048 Blatt 1 und die jeweils stärkste Korrelation zu einem anderen Messwert.


    Messwert  Kriterium Gl. 141    Korrelationsk.     Korrelierter Messwert

    Mfdke1       4.944                     1.000                    Mfdke2
    Mfdke2       4.944                     1.000                    Mfdke1
    Msp2          2.448                     1.000                    Msp1
    Msp1          2.444                     1.000                    Msp2
    Mhk            1.649                     0.140                    Ma7
    Ma7            0.223                     1.000                    Ma6
    Mhdnk        0.199                    -0.967                    Ma6
    Ma5            0.149                     1.000                    Ma7
    Ma6            0.149                    -0.967                    Mhdnk
    MV              0.011                    -0.873                   Msp1
    Md              0.000                     0.000                   Md

    Für die Kessel- und Speisewasserdurchsätze sind die angesetzten Konfidenzintervalle in der empirischen Kovarianzmatrix zu klein. Für die Kesseldurchsätze wird entsprechend der VDI-Vorlage anstatt 0.8 kg/s für einen zweiten Durchlauf  2.5 kg/s angesetzt. Abb. 8 weist ein deutlich verbessertes Chi^2-Testverhältnis von 0.392 aus.

    Bild 8

    Die Steuerung der Rechenläufe und der Auswertungen wird durch ein EbsScript-Programm in Pascal-Syntax geleistet. Da diese Programmiersprache in EBSILON integriert ist, können mit jedem EBSILON-Modell  (Schaltung und  Daten) ein oder mehrere solcher Programme verknüpft sein. Die VDI-Daten wurden aus dem Anhang A der Richtlinie im EbsScript-Programm hinterlegt und so zur Anzeige gebracht.

    Dieses Beispiel kann auch in kraftwerksspezifischer Ausgestaltung durchgerechnet werden.

    Das Modell von Bild 9  ist mit Pumpen, Wärmetauschern etc. bestückt, was zur Folge hat, dass für die Druck- und Enthalpieberechnung sinnvolle Vorgaben gemacht werden müssen.

    Auf die Massenflüsse hat dies keinen Einfluss, da keine diesbezüglichen Korrelationen angesetzt werden. Die Übereinstimmung der Ergebnisse ist war zu erwarten.

    Abbildung 9