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    Bauteil 92: MSF-Stufe
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    Bauteil 92: Entsalzung - MSF-Stufe


    Vorgaben

    Leitungsanschlüsse

    1

    Salzwasser-Vorwärmung Eintritt

    2

    Salzwasser-Vorwärmung Austritt

    3

    Destillat-Eintritt

    4

    Destillat-Austritt

    5

    Salzwasser-Eintritt

    6

    Salzwasser-Austritt

    7

    Dampf-Eintritt

    8

    Dampf-Austritt

    9

    Druckvorgabe

     

    Allgemeines       Vorgabewerte       Kennlinien       Verwendete Physik       Bauteilform       Beispiel

     

    Allgemeines   

    Mittels der Komponente 92 kann eine Stufe einer MSF-Entsalzungsanlage (Multi-Stage Flashing Desalination) dargestellt werden. Das Modul ermöglicht die Beschreibung der Verdampfung einer in der Stufe freigesetzten Sole sowie eines in der MSF-Stufe entspannten Destillats und der Übertragung der bei der Kondensation des Dampfes entstehenden Wärme an das Primärmedium (Salzwasser-Vorwärmung). Zusätzlich können die Verluste durch einen Anstieg der Entspannungs-Salzwassertemperatur gegenüber dem idealen Gleichgewichtszustand (non-equilibrium allowance), Druckverlust in dem Tropfenabscheider (Demister) und der durch das Absaugen zum Vakuumsystem verlorene Dampf berücksichtigt werden. Zwei Berechnungsmodi sind möglich. Bei einem wird der Dampfdruck im Entspanner (P9) vorgegeben und k*A berechnet, oder das Bauteil berechnet aus k*A den Druck P9.

    Der berechnete Massenstrom des kondensierten Dampfes wird zusätzlich an den Leitungsanschluss 9 ausgegeben. Somit kann dieser Massenstrom als Parameter für das Anpassungspolynom verwendet werden.

    Achtung!  Bei der Vorgabe des Drucks P9 gibt es klare physikalische Grenzen. Der vorgegebene Druck P9 darf nicht höher als der Sättigungsdruck bei der Enthalpie H5 sein. Gibt man den Druck dagegen zu klein vor, kann es unter Umständen dazu führen, dass die Grädigkeit im Kondensator negativ wird.

     

    Druckverlustbegrenzungen in Teillast (Extras --> Modelleinstellungen--> Berechnung--> Maximaler relativer Druckabfall) :
    Da der Druckverlust quadratisch mit dem Massenstrom ansteigt, können sich bei Überschreitung des Nennmassenstroms schnell deutlich zu hohe Druckverluste ergeben, die dann Phasenübergänge und Konvergenzprobleme verursachen. Aus diesem Grunde wurden Druckverlustbegrenzungen eingebaut.


    Vorgabewerte
     

    DP12N

    Primärseitiger Druckverlust (nominal)

    TOL

    Genauigkeit der Energiebilanz

    DQLR

    Wärmeverlust durch Abstrahlung an die Umgebung
    (relativ zum abgebenden Strom)  

    FMODE

    Schalter für Berechnungsmodus

    Wie im Elternprofil (Unterprofil nur optional)

    Ausdruck

    0: wie global eingestellt

    1: lokale Teillast (d.h. immer Teillast-Modus, auch wenn
    global Auslegung eingestellt ist)

    2: Spezielle lokale Teillast (Sonderfall zur Kompatibilität mit früheren Ebsilon-Versionen, sollte in neuen Schaltungen nicht verwendet werden, da Ergebnisse zu echten Teillastrechnungen nicht konsistent sind)

    FSPEC

    Schalter zur Einstellung, welche Größen vorgegeben und welche berechnet werden sollen

    Wie im Elternprofil (Unterprofil nur optional)

    Ausdruck

    0: P9 gegeben (Identifikation von k*A)
    1: P9 berechnet aus k*A

    FADAPT

    Schalter zur Verwendung des Anpassungspolynoms ADAPT/ der Anpassungsfunktion EADAPT

    Wie im Elternprofil (Unterprofil nur optional)

    Ausdruck

    =0: Nicht verwendet und nicht ausgewertet
    =1: Korrekturfaktor für k*A [KA = KAN * Kennlinienfaktor * Polynom]
    =2: Berechnung des k*A [KA = KA * Polynom] 
    =1000: nicht verwendet, aber ADAPT ausgewertet als RADAPT (Reduzierung der Rechenzeit)
    = -1: Korrekturfaktor für k*A [KA = KAN * Kennlinienfaktor * Anpassungsfunktion]
    = -2: Berechnung des k*A [KA = KAN * Anpassungsfunktion] 
    = -1000: nicht verwendet, aber EADAPT ausgewertet als RADAPT (Reduzierung der Rechenzeit)

    EADAPT

    Anpassungsfunktion

    FVALKA

    Validierung von k*A

    Wie im Elternprofil (Unterprofil nur optional)

    Ausdruck

    =0: KAN verwendet ohne Validierung
    =1: Durch IPS bezeichnete Pseudomessstelle verwendet (validierbar) , zur Zeit nicht verfügbar

    IPS

    Index für Pseudomessstelle

    DTLOSS

    Temperaturverlust durch das thermische Ungleichgewicht

    DPLOSS

    Druckverlust in Demister

    FTYPL8

    Schalter für Spezifikation des Massenstroms des Dampfes zum Vakuumsystem

    Wie im Elternprofil (Unterprofil nur optional)

    Ausdruck

    0: M8 als Anteil des Gesamtdampfmassenstroms
    1: M8 von außen gegeben

    M8MST

    Dampfanteil zum Vakuumsystem (hat bei FTYPL8=1 keine Bedeutung)

    DUM2

    Vorgabewert - Dummy 2

    DUM3

    Vorgabewert - Dummy 3

    KAN            

    k*A (Wärmeübergangskoeffizient * Fläche, nominal)

    M1N           

    Primärseitiger Massenstrom  (nominal)

    MSTN        

    Dampfmassenstrom (nominal)

    VSTN        

    Dampf-Volumenstrom (nominal)

    P9N             

    Stufendruck (nominal)

    QN               

    Abgegebene Wärme bei Nennlast (nominal)

    Die blau markierten Identifikationswerte sind Referenzwerte für den Teillastmodus. Die Ist-Teillastwerte beziehen sich auf die in den Gleichungen verwendeten Werte.


    Generell sind alle sichtbaren Eingaben erforderlich. Häufig werden jedoch Standardwerte zur Verfügung gestellt.

    Für weitere Informationen über die Farbe der Eingabefelder und ihre Beschreibungen siehe Komponenten bearbeiten\Vorgabewerte

    Für weitere Informationen über Auslegung vs. Teillast und Nominalwerte siehe Allgemeines\Nominalwerte übernehmen

     

    Kennlinien

       

     

    Es gibt zwei Kennlinien, die den Einfluss des Primärmassenstroms bzw. den Einfluss des Sekundärmassenstroms auf k*A beschreiben. Der Korrekturfaktor für k*A ergibt sich durch Multiplikation der beiden Einflussfaktoren.

    1. Kennlinie     FK1 = f (M1/M1N)
    2. Kennlinie     FK2 = f (MST/MSTN)
     
    Gesamt: (K*A)/(K*A)N = FK1 * FK2 
         

    Kennlinie 1, CKAM1:  (k*A)-Kennlinie :  (k*A)1/(k*A)N = f (M1/M1N)

         X-Achse    1         M1/M1N                 1. Punkt
                          2         M1/M1N                 2. Punkt
                           .
                          N        M1/M1N                  letzter Punkt
     
         Y-Achse    1        (k*A)1/(k*A)N            1. Punkt
                          2        (k*A)1/(k*A)N            2. Punkt
                          .
                         N        (k*A)1/(k*A)N            letzter Punkt 
     

    Kennlinie 2, CKAMST:  (k*A)-Kennlinie :  (k*A)2/(k*A)N = f (MST/MSTN)

         X-Achse    1        MST/MSTN                 1. Punkt
                          2        MST/MSTN                 2. Punkt
                          .
                          N        MST/MSTN                 letzter Punkt
     
         Y-Achse    1        (k*A)2/(k*A)N               1. Punkt 
                          2        (k*A)2/(k*A)N               2. Punkt
                           . 
                          N        (k*A)2/(k*A)N              letzter Punkt 
     


    Verwendete Physik

    Gleichungen

    Auslegung

    (Simulationsflag:
    GLOBAL=Auslegung
    und
    FMODE=Auslegung)

     

    P2 = P1-DP12N

     

     

    Teillast

    (Simulationsflag:
    GLOBAL=Teillast
    oder
    FMODE=Teillast)

     

    F1 = (M1/M1N) ** 2     
    P2 = P1 - DP12N * F1 

     

     

    Alle Betriebsfälle

     

    Vereinfachung: Es wird ein konstanter Salzgehalt der Sole innerhalb der Stufe angenommen. Der Wert des Salzgehaltes WSALT wird gleich dem Salzgehalt am Salzwasseraustritt (PIN 6) gesetzt

    Druckbilanz:
    FSPEC=0: P9 von außen gesetzt  
    FSPEC=1: P9 berechnet aus k*A (für k*A Kennlinie)
    P1, P5, P3, P7-von außen gesetzt
    P6 = PM (Berechnung von PM aus Gl. (1))
    P4 = P8 = P9 - DPDEM

    Flashing:
    Ein fiktiver Druck PM wird benötigt um die beim Flashing der Sole entstehende Dampfmenge MSTBRINE unter dem Einfluss des thermischen Ungleichgewichts zu bestimmen:

    PM = PSAT [(TSAT(P9,WSALT) + DTLOSS),WSALT]                  (1)

    Dampfanteil in der Sole:
    XBRINE = (H5 - H’(PM,WSALT)) / (HSTBRINE - H’(PM,WSALT))

    Dampfenthalpie der verdampften Sole:
    HSTBRINE = H(P9,TSAT(P9,WSALT))                                          (2)

    Dampfanteil in Destillat:
    XDEST = (H3 - H’(P9-DPDEM)) / (H’’(P9-DPDEM) - H’(P9-DPDEM))

    Berechnung der beim Flashing entstehenden Dampfmengen und Dampfenthalpien:

    Destillat:
    WENN(XDEST = 1) => MSTDEST = M3, HSTDEST = H’’(P9-DPDEM)
    WENN(XDEST = 0) => MSTDEST=0, HSTDEST=H3
    WENN(0 < XDEST < 1) => MSTDEST = M3 * XDEST, HSTDEST = H’’(P9-DPDEM)
    Sole:
    WENN(XBRINE = 1) => MSTBRINE=M5, HSTBRINE aus Gl. (2)
    WENN(XBRINE = 0) => MSTBRINE=0, HSTBRINE=H5
    WENN(0 < XBRINE < 1) => MSTBRINE = M5*XBRINE, HSTBRINE aus Gl. (2)

    Massenbilanz:
    M1, M3, M5, M7 von außen gesetzt
    M2 = M1
    M4 = M3 + M7 + MSTBRINE - M8
    M6 = M5 - MSTBRINE
    FTYPL8=0: M8 von außen gesetzt
    FTYPL8=1: M8=M8MST*MST
    MST = M7 + MSTDEST + MSTBRINE

    Salzgehalt:
    WSALT = WSALT6 = WSALT5 * M5/M6
    WSALT2 = WSALT1

    Energiebilanz:
    H1, H3, H5, H7 von außen gegeben
    Q5 = H5 * M5
    QDBRINE = MSTBRINE * HSTBRINE
    H6 = (Q5 - QDBRINE) / M6
    H4 = H'(P9 - DPDEM)
    H8 = H’’(P9 - DPDEM)
    Q3 = H3 * M3
    Q4 = H4 * M4
    Q6 = H6 * M6
    Q7 = H7 * M7
    Q8 = H8 * M8
    DQ = (Q3 + Q5 + Q7 - Q4 - Q6 - Q8) * (1 - DQLR)
    Q2 = Q1 + DQ
    H2 = Q2 / M2

    Wärmeübertragung:
    DTL = TSAT(P9 - DPDEM) - T1
    DTU = TSAT(P9 - DPDEM) - T2
    LMTD = (DTU - DTL) / (ln(DTU) - ln(DTL))
    KA = DQ / LMTD

     

     

     

     


    Bauteilform

    Form 1

    Beispiel

    Klicken Sie hier >> Bauteil 92 Demo << um ein Beispiel zu laden.

    Siehe auch