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    Bauteil 40: Gasturbine (komplett)
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    Bauteil 40: Gasturbine (Makro, einfache Kennlinien oder Vorgabematrizen)


    Vorgaben

    Leitungsanschlüsse

    1

    Lufteinlass

    2

    Abgasaustritt

    3

    Brennstoffeintritt

    4

    Einspritzung Wasser/Dampf Eintritt

    5

    Generatorleistung

     

    Allgemeines       Vorgabewerte       Kennlinien       Verwendete Physik       Bauteilform       Beispiel

     

    Allgemeines

     

    Bauteil 40 berechnet nicht die einzelnen Komponenten einer Gasturbine, sondern verwendet Kennfelder, die vom Hersteller der Anlage bereitgestellt werden müssen. Dadurch ist sichergestellt, dass die Simulation ausschließlich mit Herstellerangaben durchgeführt wird, so dass Aussagen insbesondere für Garantiebedingungen möglich sind.

    Es wurde die Möglichkeit implementiert, statt der Kennfelder Vorgabematrizen zu verwenden. Die Umschaltung erfolgt über einen Schalter FOFFD

    Die Zusammensetzung des Rauchgases kann, wenn sie bekannt ist, vorgegeben werden. Wenn keine Herstellerangaben vorliegen, ermittelt das Programm eine Zusammensetzung aufgrund einer Verbrennungsrechnung.

    Um die Energiebilanz zu prüfen, wird ein Kontrollraum um die Gasturbine gelegt. Bei einer Abweichung größer 5% wird eine Fehlermeldung ausgegeben. Der Heizwert des Brennstoffs muss empirisch ermittelt oder der Brennstoffmassenstrom angepasst werden.

    Die Kontrolle der Energiebilanz ist ein hilfreiches Instrument, um sicherzustellen, dass die Sicherheitszuschläge nicht zu groß gewählt werden.

    Hinweis: Für zahlreiche Gasturbinen stehen in der Gasturbinen-Makrobibliothek fertig vorkonfigurierte Makros bereit, die direkt in die Schaltung eingebaut werden können. Diese Makros verwenden in der Regel allerdings nicht das Bauteil 40, sondern sind aus Einzelkomponenten zusammengestellt.

    Da bei diesem Bauteil die relevanten Größen nicht durch physikalische Gesetzmäßigkeiten, sondern über Kennlinien vorgegeben werden, kann es je nach Vorgabe der Kennlinie zu Energiebilanzverletzungen kommen. Diese werden - je nach Stärke der Verletzung - als Warnung oder als Fehler gemeldet.
    Die Meldeschwelle war fest (Warnschwelle 2.5 %, Fehlerschwelle 5 %). Die Fehlerschwelle kann vom Anwender als Vorgabewert TOL (Release 8) eingegeben werden. Eine Warnung erfolgt beim halben Wert der Fehlerschwelle.

    Die NOX-Konzentration am Austritt kann über eine Kernelexpression vorgegeben werden. Dies wird über den Flag FNOCON gesteuert:

    Das Flag FCON steuert, ob die Konzentration als Molanteil oder als normierter Massenanteil (mg/Nm³) gegeben wird.

    Vorgabe von Spannung und Frequenz, Stromtyp im Bauteil:

    Es gibt die Möglichkeit Spannung (VOLT), Frequenz (FREQ) und Stromtyp (NPHAS) als Vorgabewert im Bauteil vorzugeben. 
    Über die Schalter FVOLT und FFREQ wird eingestellt, ob die Vorgabe durch die neuen Vorgabewerte VOLT bzw. FREQ erfolgen soll (0) oder als Messwerte (Spannung und Frequenz)
    auf die Elektroleitung (-1) gesetzt werden.

    Vorgabewerte


    LOAD

    Lastfaktor (1.0=Volllast)

    FOFFD

    Schalter für die Definition des Teillastverhaltens

    Wie im Elternprofil (Unterprofil nur optional)

    Ausdruck

    =0: durch Kennlinien

    =1: durch Matrizen

    FVOLT

    Schalter für die Methode zur Vorgabe der Spannung

    Wie im Elternprofil (Unterprofil nur optional)

    Ausdruck

    =0: durch Vorgabewert VOLT

    =-1: Spannung von außen auf Elektroausgang gegeben

    VOLT

    Spannung (auf Elektroleitung)

    FFREQ

    Schalter für die Methode zur Vorgabe der Frequenz

    Wie im Elternprofil (Unterprofil nur optional)

    Ausdruck

    =0: Vorgabewert FREQ verwenden

    =-1: Frequenz von außen auf Elektroausgang gegeben

    FREQ

    Generatorfrequenz

    NPHAS

    Stromtyp

    Wie im Elternprofil (Unterprofil nur optional)

    Ausdruck

    =0: Gleichstrom

    =1: 1-Phasen-Wechselstrom
    =3: 3-Phasen-Wechselstrom

    FANA

    Schalter für die Vorgabe der Abgasanalyse

    Wie im Elternprofil (Unterprofil nur optional)

    Ausdruck

    =0: Abgasanteile werden berechnet
    (d.h, die Abgaszusammensetzung wird mittels einer Verbrennungsrechnung aus
    den bekannten Luft-, Wasser- und Brennstoffmassenströmen berechnet.)

    =1: Abgasanteile von außen gegeben

    (Eingabe mit Bauteil 33 (Pastille), wenn der Hersteller die Zusammensetzung zur Verfügung stellt)

    TOL

    Genauigkeit der Energiebilanz

    FADAPT

    Schalter für Anpassungspolynom / Anpassungsfunktion

    Wie im Elternprofil (Unterprofil nur optional)

    Ausdruck

    =0:    nicht verwendet und nicht ausgewertet
    =1:    Korrektur Rauchgastemperatur [T2 = Kennlinienfaktor *Polynom]
    =2:    Korrektur Rauchgasstrom                   [M2 = Kennlinienfaktor *Polynom]
    =3:    Korrektur Brennstoffstrom                  [M3 = Kennlinienfaktor *Polynom]
    =4:    Korrektur [M4 = Kennlinienfaktor *Polynom]
    =5:    Korrektur [Q5 = Kennlinie Faktor *Polynom]
    =6:    Ersatzkennlinie [T2 = Polynom]
    =7:    Ersatzkennlinie [M2 = Polynom]
    =8:    Ersatzkennlinie [M3 = Polynom]
    =9:    Ersatzkennlinie [M4 = Polynom]
    =10:  Ersatzkennlinie [Q5 = Polynom]
    =1000: nicht verwendet, aber ADAPT ausgewertet als RADAPT (Reduzierung der Rechenzeit)


    = -1:    Korrektur Rauchgastemperatur [T2 = Kennlinienfaktor *Funktion]
    = -2:    Korrektur Rauchgasstrom                   [M2 = Kennlinienfaktor * Funktion]
    = -3:    Korrektur Brennstoffstrom                  [M3 = Kennlinienfaktor * Funktion]
    = -4:    Korrektur [M4 = Kennlinienfaktor * Funktion]
    = -5:    Korrektur [Q5 = Kennlinie Faktor * Funktion]
    = -6:    Ersatzkennlinie [T2 = Funktion]
    = -7:    Ersatzkennlinie [M2 = Funktion]
    = -8:    Ersatzkennlinie [M3 = Funktion]
    = -9:    Ersatzkennlinie [M4 = Funktion]
    = -10:  Ersatzkennlinie [Q5 = Funktion]
    = -1000: nicht verwendet, aber EADAPT ausgewertet als RADAPT (Reduzierung der Rechenzeit)

    EADAPT

    Anpassungsfunktion:

    function evalexpr:REAL;
    begin
      evalexpr:=1.0;
    end;

    FCON

    Schalter zur Interpretation von Konzentrationsangabe NOCON

                   

    Wie im Elternprofil (Unterprofil nur optional)

    Ausdruck

    =1: NOCON ist der Molanteil (bezogen auf Referenz O2-Konzentration)
    =2: NOCON ist der normierte Gewichtsanteil (bezogen auf Referenz O2-Konzentration)
    Der Unterschied zwischen FCON=1 und FCON=2 besteht darin, dass man bei FCON=2 so etwas wie eine "Dichte" für den Schadstoffanteil vorgibt, also Masse Schadstoff pro Volumen Rauchgas (daher auch die Einheit mg/Nm³). Wenn man diese Dichte durch die Dichte des reinen Schadstoffs teilt, kommt man auf den entsprechenden Molanteil.

    Bei der Implementierung wird auf diese Weise der Fall FCON=2 auf den Fall FCON=1 zurückgeführt, wobei eine konstante Dichte von 2.05204 kg/m³ für NOx verwendet wird (unabhängig von NOSPL).

    FNOCON

    Schalter zur Berechnung der NOx-Konzentration im Abgas

    Wie im Elternprofil (Unterprofil nur optional)

    Ausdruck

    =0: Aus Vorgabewert NOCON
    =1: Aus Funktion ENOCON

    NOCON

    NOx-Konzentration im Abgas (im Verhältnis zur Referenz-Sauerstoffkonzentration)

    Hinweis: Um den in NOCON eingetragenen Wert auf der Abgasleitung zu reproduzieren, muss man die Referenz-Sauerstoffkonzentration in den Modelleinstellungen auf den Sauerstoff-Molanteil in der Abgasleitung ändern und die Eigenschaften im Wertekreuz auf "Anzeige der Mol" umstellen. NOCON ist dann die Summe aus XNO2 und XNO. Da die Berechnung iterativ erfolgt, wird der Wert allerdings nur näherungsweise erreicht.

    ENOCON

    Funktion für NOx-Konzentration im Abgas

    function evalexpr:REAL;
                // result must be in m³/m³ if FCON=1, in mg/Nm³ if FCON=2
                begin
                evalexpr:=0.0;
                end;

    NOSPL

    Aufteilung von NO und NO2 im NOX. Einzutragen ist der Molanteil NO-Split (NO/(NO + NO2) (Molaranteil))

    CALT

    Barometrischer Höhenfaktor

    (z.B.  für M2 = M20*CALT verwendet, siehe unten)

     

    Generell sind alle sichtbaren Eingaben erforderlich. Häufig werden jedoch Standardwerte zur Verfügung gestellt.

    Für weitere Informationen über die Farbe der Eingabefelder und ihre Beschreibungen siehe Komponenten bearbeiten\Vorgabewerte

    Für weitere Informationen über Auslegung vs. Teillast und Nominalwerte siehe Allgemeines\Nominalwerte übernehmen

     


    Kennlinien

    Kennlinie 1,2,3,4: T2-Kennlinie:  T2=f(T1,Last)

         X-Achse      1          T1                               1. Punkt
                            2          T1                               2. Punkt
                            .
                            N         T1                               letzter Punkt
     
         Y-Achse      1          T2(Last)                     1. Punkt
                            2          T2(Last)                     2. Punkt
                            .
                            N         T2(Last)                     letzter Punkt  
     

    Kennlinie 5,6,7,8: M2-Kennlinie Anschluss:  M2=f(T1,Last)

          X-Achse     1          T1                               1. Punkt
                            2          T1                               2. Punkt
                            .
                            N         T1                               letzter Punkt
     
         Y-Achse      1          M2(Last)                    1. Punkt
                            2          M2(Last)                    2. Punkt
                            .
                            N         M2(Last)                    letzter Punkt 

    Kennlinie 9,10,11,12: M3-Kennlinie Anschluss:  M3=f(T1,Last)

          X-Achse     1          T1                               1. Punkt
                            2          T1                               2. Punkt
                            .
                            N         T1                               letzter Punkt
     
         Y-Achse      1          M3(Last)                    1. Punkt
                            2          M3(Last)                    2. Punkt
                            .
                            N         M3(Last)                    letzter Punkt
     

    Kennlinie 13,14,15,16: M4-Kennlinie Anschluss:  M4=f(T1,Last)

        X-Achse       1          T1                               1. Punkt
                            2          T1                               2. Punkt
                            .
                            N         T1                               letzter Punkt
     
         Y-Achse      1          M4(Last)                    1. Punkt
                            2          M4(Last)                    2. Punkt
                            .
                            N         M4(Last)                    letzter Punkt
     

    Kennlinie 17,18,19,20: Q5-Kennlinie Anschluss:  Q5=f(T1,Last)

          X-Achse     1          T1                               1. Punkt
                            2          T1                               2. Punkt
                            .
                            N         T1                               letzter Punkt
     
         Y-Achse      1          M5(Last)                    1. Punkt
                            2          M5(Last)                    2. Punkt
                            .
                            N         M5(Last)                    letzter Punkt
     


     

    Vorgabematrizen

     X: T1 : Lufteintrittstemperatur; Y: Lastfaktor

    Matrix 1 MXT2 : (Abgastemperatur)  T2= f (T1, Lastfaktor)

                               

    Matrix 2 MXM2 : (Abgasmassenstrom)  M2= f (T1, Lastfaktor)

     

    Matrix 3 MXM3 : (Brennstoffmassenstrom)  M3= f (T1, Lastfaktor)

     

    Matrix 4 MXM4 : (Einspritzmassenstrom Wasser/Dampf Eintritt)   M4= f (T1, Lastfaktor)

     

    Matrix 5 MXQ5: (Generatorleistung) Q5 = f (T1, Lastfaktor)

     

    Verwendete Physik

    Gleichungen

    Alle Betriebsfälle

     

    Vorgegeben durch Start- und Grenzwerte:

    • alle Drücke
    • Zusammensetzung vom Massenstrom
    •  Zusammensetzung von Massenstrom 2 wird berechnet
      • wenn FANA = 0 aus der Bilanz der Massenströme
      • wenn FANA = 1 Eingabe als Grenzwert

    M20 aus Abgasmassenstrom-Kennlinie
    M2 = M20*CALT                                               

    M30 aus Brennstoffkennlinie
    M3 = M30*CALT                                              
    M40 aus Einspritzmassenstrom-Kennlinie
    M4 = M40*CALT                                               
    M1 = M2 - M3 - M4                                         
    T2 aus Abgastemperatur-Kennlinie
    H2 = f(T2)                                                        
    T1 = T0
    H1 = f(T1)                                                         
    Q50 aus Generatorleistungs-Kennlinie
    Q5 = Q50*CALT                                                 

    Bilanzprüfung:
    QGIV= M1*H1 + M3*(H3+NCV3) + M4*(H4-HVAP),
    wobei HVAP=2500.0
    QDEL = M5*H5 + M2*H2
    Qdif= |QGIV-QDEL| / QGIV
    wenn 0.050 < Qdif                  , dann Fehlermeldung
    wenn 0.025 < Qdif <= 0.050, dann Warnung
                   wenn Qdif <= 0.025, dann Bilanz ok

     

    Bauteilform

    Form 1

    Beispiel

    Klicken Sie hier >> Bauteil 40 Demo << um ein Beispiel zu laden.

    Siehe auch