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    Bauteil 38: Wassereinspritzung
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    Bauteil 38: Wassereinspritzung


    Vorgaben

    Leitungsanschlüsse

    1

    Fluideintritt

    2

    Fluidaustritt

    3

    Einspritzanschluss

     

    Allgemeines       Vorgabewerte       Verwendete Physik       Bauteilform       Beispiel

     

    Allgemeines

    Bauteil 38 ermöglicht die Einspritzung von Wasser bzw. Dampf in andere Fluide, die Wasser bzw. Dampf als Bestandteil enthalten können. Dabei findet ein Übergang von der Wasser-/Dampf-Tafel auf die entsprechende Stoffwert-Tafel statt (mit Berücksichtigung der unterschiedlichen Enthalpie-Nullpunkte).

    Eine Einspritzung von Dampf in Wasser kann mit diesem Bauteil auch modelliert werden (als Alternative zu Bauteil 3, Zusammenführung mit Drossel). Hierbei besteht auch die Möglichkeit, statt der Einspritzmenge die Mischtemperatur von außen vorzugeben. Dieser Modus ist allerdings numerisch sehr empfindlich. Bei Konvergenzschwierigkeiten sollte man die Einspritzmenge durch einen Regler einstellen.


     

    Mit FSPECX kann festgelegt werden, auf welchen Anschlüssen eine Zusammensetzung vorgegeben sein soll. Dieses Flag kann allerdings nur
    verwendet werden, wenn die Materialgleichungen in das Gleichungssystem integriert werden (Modelleinstellungen --> Simulation-->  Iteration,

    Level der Integration von Materialgleichungen).

     

    Tafeldifferenzen bei Einspritzungen 

    Beim Bauteil Wassereinspritzung (38) sowie bei den beiden Sättiger-Bauteilen (53,97) besteht die Notwendigkeit, das eingespritzte Wasser, das in der Einspritzleitung nach der
    Wasser-/Dampf-Tafel (in der Regel IAPWS-IF97) berechnet wird, in das Rauchgas/ Luft usw. zu überführen, in dem mit druckunabhängigen FDBR-Polynomen gerechnet wird.
    Dabei gibt es verschiedene Möglichkeiten, an welchem Punkt dieser Tafelübergang durchgeführt wird, die zu jeweils leicht unterschiedlichen Ergebnissen führen.
    Diese Unterschiede sind darauf zurückzuführen, dass die Behandlung des Wasserdampfes als ideales Gas eine Näherung darstellt, die insbesondere bei hohen Drücken und niedrigeren Temperatur ungenau wird.
    Konkret bedeutet dass, das die Modellierung der Einspritzung umso realistischer wird, je später der Tafelübergang erfolgt.

    Es ist möglich, diesen Tafelübergang noch einen Schritt später durchzuführen .

    Dies kann durch den Schalter FTABC (Erläuterungen dazu Release-Notes 12, Kap. 1.3.5) eingestellt werden.
    Dabei können mit
    FTABC=0 : die bisherigen Ergebnisse reproduziert werden,

    mit
    FTABC=1 : der Tafelübergang wird noch ein Schritt später durchgeführt.


    Kernelexpression EDHTAB

    Dieses Bauteil ermöglicht eine Mischung von Stoffen mit unterschiedlichen Stoffwerttafeln, mit insbesondere unterschiedlichen Bezugsgrößen für die Enthalpie. Dabei hat die Berechnung der Tafeldifferenz (also der Enthalpiedifferenz für denselben Zustandspunkt zwischen den beiden Tafeln) entscheidende Bedeutung für Funktionalität des Bauteils. Schon bisher gab es zwei Berechnungsvarianten zur Auswahl.

    Es kann in der Kernelexpression EDHTAB ein eigener Algorithmus zur Ermittlung der Tafeldifferenz vorgegeben werden.
    Hierzu ist der Schalter FTABC auf 2 („Tafeldifferenz durch Kernelexpression EDHTAB berechnet“) zu stellen.

    FTABC=2 : Tafeldifferenz berechnet aus Kernelexpression EDHTAB

     

    Interne Vorgabe der Mischtemperatur:

    Bei der Einspritzung besteht die Möglichkeit, die gewünschte Mischungstemperatur als Vorgabewert TMIX einzugeben. Hierzu ist der Schalter FSPEC auf den Wert 1 zu stellen.

    Sofern die Eintrittstemperatur höher als TMIX ist, wird der Einspritzmassenstrom so berechnet, dass die gewünschte Mischungstemperatur erreicht wird.

    Bei niedrigeren Eintrittstemperaturen wird der Einspritzmassenstrom auf 0 gesetzt und die Austrittstemperatur ist gleich der Eintrittstemperatur.

    Im Gegensatz zu FSPEC = -1 („Mischungstemperatur von außen gegeben“) ist
    FSPEC = 1 die stabilere Variante. Bei Vorgabe von außen wird die gesetzte Temperatur nämlich in jedem Fall eingehalten, was bei zu geringen Eintrittstemperaturen zu einer Fehlersituation führt. Da diese Situation auch vorübergehend im Laufe der Iteration auftreten kann, wird von der Verwendung von FSPEC = -1 abgeraten.

     

    Einspritzung von 2-Phasen-Fluide

    Beim Bauteil 38 besteht die Möglichkeit, nicht nur Wasser, sondern auch andere 2-Phasen-Fluide einzuspritzen. Bis Release 11 war dies auf Ammoniak und CO2 beschränkt.
    In Release 12 werden aber alle 2-Phasen-Fluide zugelassen, die auch in der Rauchgas-Leitung vorhanden sein können, auch wenn sie in der Rauchgas-Leitung stets
    als Gas behandelt werden, nämlich n-Butan, Iso-Butan, Methanol, Ethanol, Wasserstoff, Helium, Stickstoff, Propan, Cyclopentan, Iso-Pentan, Neo-Pentan, Hexan, Toluol, Nonan,
    Dekan, Kohlenmonoxid, Kohlenmonoxidsulfid, Schwefelwasserstoff, Schwefeldioxid, 1-Buten, Argon, Dodekan, C2-Buten, Ethan, Ethen, Heptan, Iso-Buten, Iso-Hexan, Krypton,
    Methan, Neon, Oktan, Pentan, Propen, T2-Buten, Xenon, Methyl-Cyclo-Hexan, Phenylethan, Chlorwasserstoff und Oxylen. Wenn man so viel einspritzt, dass ein Teil in der
    flüssigen Phase verbleibt, wird die Berechnung entsprechend ungenau. Das Bauteil bietet jedoch Möglichkeiten, diese Situation zu erkennen und die Ungenauigkeit abzuschätzen:

    Die Ergebniswerte XIL2 und XIV2 geben an, welcher Anteil des eingespritzten Fluides sich in der flüssigen und welcher Anteil sich in der gasförmigen Phase befindet.

    Der Ergebniswerte XL2 und X2 geben an, welcher Anteil des gesamten ausströmenden Fluides flüssig bzw. gasförmig ist. Diese Werte sind allerdings nur Näherungen, da sie nur auf
    Basis der Partialdrücke der eingespritzten Substanz berechnet werden und keine vollständige Phasengleichgewichtsberechnung erfolgt, bei der auch die Wechselwirkung mit anderen
    Substanzen betrachtet werden müsste.

    Der Ergebniswert DH2UNC ermöglicht eine Abschätzung der Ungenauigkeit der Austrittsenthalpie durch die Behandlung der flüssigen Phase als ideales Gas. Sie gibt an, um welchen
    Betrag die Enthalpie des Austrittsfluid sinken würde, wenn man bei gleicher Temperatur die Verdampfungsenthalpie des flüssigen Anteils abziehen würde. In der Realität wird sich in
    dieser Situation allerdings auch eine andere Temperatur einstellen, so dass dies nur eine grobe Abschätzung der Größenordnung sein kann.

    Die neuen Ergebniswerte werden allerdings nur bei FTABC=1 berechnet. 

     

     


     

    Vorgabewerte 

    FSPEC

    Berechnungsmodus 

    Wie im Elternprofil (Unterprofil nur optional)

    Ausdruck 

    = 0: Einspritzmassenstrom gegeben (Normalfall)

    =-1: Mischtemperatur von außen gegeben
        (nur bei stabiler Konvergenz verwendbar)

    = 1:  Mischtemperatur durch Vorgabewert TMIX gegeben

    TMIX

    Mischtemperatur  

    FTABC

    Stelle für die Tafelumrechnung (siehe unter "Allgemeines")

    Wie im Elternprofil (Unterprofil nur optional)

    Ausdruck 

    = 0: Für das gesamte Wasser bei Austrittstemperatur und -gesamtdruck (alter Modus)
           (bisherige Ergebnisse können reproduziert werden)

    = 1: für den gasförmigen Anteil des Wassers nach der Expansion auf den Partialdruck
           (für neue Schaltungen empfohlen)

    =2: Tafeldifferenz berechnet aus Kernelexpression EDHTAB

    EDHTAB

    Funktion für Tafeldifferenz

    function evalexpr:REAL;
     // enthalpy difference for fluid 3 between fluid table for port 3 and fluid table for port 2
     begin
         evalexpr:=2500.0;
     end;


    FSPECX

    Schalter für Handhabung von Materialgleichungen

    Wie im Elternprofil (Unterprofil nur optional)

    Ausdruck

    =0:   Beliebige gegeben
    =1:   Anschlüsse 1 und (2 oder 3) gegeben
    =2:   Anschlüsse 2 und (1 oder 3) gegeben
    =3:   Anschlüsse 3 und (1 oder 2) gegeben
    =12: Anschlüsse 1 und 2 gegeben
    =13: Anschlüsse 1 und 3 gegeben
    =23: Anschlüsse 2 und 3 gegeben

    Generell sind alle sichtbaren Eingaben erforderlich. Häufig werden jedoch Standardwerte zur Verfügung gestellt.

    Für weitere Informationen über die Farbe der Eingabefelder und ihre Beschreibungen siehe Komponenten bearbeiten\Vorgabewerte

    Für weitere Informationen über Auslegung vs. Teillast und Nominalwerte siehe Allgemeines\Nominalwerte übernehmen

     


    Verwendete Physik

    Gleichungen

    Alle Betriebsfälle

     

    M2    = M1 + M3                                     (3)

    P2    = P1                                                 (1)

    Hdiff = 0

    wenn Anschluss 1,2 = Rauchgas oder Luft und Anschluss 3 = Wasser, dann {

                        Hdiff = -2500 kJ/kg

                        }

    H2*M2 = H1*M1 + (H3+Hdiff)*M3        (2)

    t2    = f(p2,h2)

    wenn Nassdampf am Anschluss 2, dann X2 = f(P2,H2)

    Q2    = Q1 + Q3

    NCV2   = (NCV1 * M1 + NCV3 * M3) / M2

     

     

    Bauteilform

    Form 1

    Form 2

    Beispiel

    Klicken Sie hier >> Bauteil 38 Demo << um ein Beispiel zu laden.

    Siehe auch