Leitungsanschlüsse |
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1 |
Eintritt |
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2 |
Austritt |
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3 |
Eintritt Reaktant 1 |
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4 |
Eintritt Reaktant 2 |
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5 |
Eintritt Reaktant 3 |
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6 |
Logikeingang (H verwendet als TREACT oder QREACT) |
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7 |
Logikausgang (Q verwendet als QALL) |
Allgemeines Vorgaben Verwendete Physik Bauteilform Beispiel
Von Benutzereingaben für den Reaktionsdruck und wahlweise Reaktionstemperatur oder Reaktionswärme erzeugt der Gibbs-Reaktor die Gleichgewichtszusammensetzung für alle chemischen Reaktionen zwischen den Komponenten der eintretenden Ströme durch Minimierung der Gibbs-Energie (freien Enthalpie) der Reaktionsprodukte. Die Komponente basiert auf der NASA-Software „Computer Program for Calculation of Complex Chemical Equilibrium Compositions and Applications“(CEA2) von Gordon und McBride (1994) und berücksichtigt ungefähr 2300 chemische Verbindungen. Zu den Anwendungen dieses Moduls gehören die Modellierung der Hochtemperatur-Verbrennung oder Vergasungsreaktionen.
Zur Berechnung der Reaktionswärme werden die Heizwerte von den angeschlossenen Leitungen herangezogen, auch wenn diese Leitungen die Reaktionsbestandteile nicht kennen. Die Heizwerte müssen so vorgegeben werden, dass die richtige Reaktionswärme herauskommt. Dazu kann die manuelle Vorgabe der Heizwerte genutzt werden.
CALCMODE |
Berechnungsmethode
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FTEMP |
Vorgabe der Reaktionstemperatur
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TREACT |
Gewünschte Reaktionstemperatur |
FQREACT |
Vorgabe der Reaktionswärme
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QREACT |
Gewünschte Reaktionswärme |
FTOUT |
Vorgabe der Reaktionswärme
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DT2 |
Gewünschter Offset für Austrittstemperatur |
FIONIZATION |
Berücksichtigung der Ionisierung
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TRACELIMIT |
Alle Reaktionsprodukte unterhalb dieser vorgegebenen Konzentration werden in der Berechnung fallengelassen. |
CEAIN |
Zusätzliche Eingaben (Texteingabe für CEA-Berechnung um zusätzliche Komponenten zu berücksichtigen, die in EBSILON nicht existieren) |
Generell sind alle sichtbaren Eingaben erforderlich. Häufig werden jedoch Standardwerte zur Verfügung gestellt.
Für weitere Informationen über die Farbe der Eingabefelder und ihre Beschreibungen siehe Komponenten bearbeiten\Vorgabewerte
Für weitere Informationen über Auslegung vs. Teillast und Nominalwerte siehe Allgemeines\Nominalwerte übernehmen
RQREACT | Reaktionswärme |
QDT2 | Wärme aufgrund der Temperaturänderung |
QALL | Gesamtwärme |
CEAOUT | CEA Gleichsgewichtsberechnung - Originalausgabe (Textdatei) |
Der Gibbs-Reaktor erzeugt die Gleichgewichtszusammensetzung für eine chemische Reaktion, in der gasförmigen Komponenten vorhanden sind. Im Programm CEA2 werden alle Verbindungen der eintretenden Ströme in ihre chemischen Elemente aufgeteilt und eine gesamte elementare Bilanz der eintretenden Ströme aufgestellt. Auf Basis einer Datenbank von ca. 2300 Verbindungen bestimmt das Programm CEA2 iterativ die Gleichgewichtszusammensetzung wie folgt:
1. Die Elementarbilanz zwischen den eintretenden Strömen und dem Austrittsstrom wird geschlossen,
2. die Energiebilanz zwischen den eintretenden Strömen und dem Austrittsstrom wird geschlossen, und
3. die resultierende Gibbs-Energie (freie Enthalpie) bei vorgegebenem Zustand (Druck und Temperatur bei CALCMODE = 0 oder Druck und Reaktionswärme bei CALCMODE = 1) wird minimiert.
Da die Zahl der möglichen chemischen Verbindungen in der Gleichgewichtszusammensetzung die Anzahl der Substanzen in EBSILON übersteigt und somit nicht alle Produkte aus dem Programm CEA2 in EBSILON abgebildet werden können, ordnet ein zusätzlicher Nachbearbeitungsschritt die Massenanteile für alle Verbindungen, die dort existieren, den bestehenden EBSILON Verbindungen zu und berechnet die Elementarbilanz für den Rest der Verbindungen, die dann auf das jeweilige Element (C, H, O, N, S, Cl, Mg, Ca) aufsummiert werden. Der Heizwert des austretenden Stroms wird aus der Energiebilanz berechnet, um im Einklang mit der 'abgebildeten' Stromzusammensetzung zu sein.
Um die dem Reaktor nach der Reaktion zugeführte bzw. abgegebene Wärme zu berücksichtigen (d.h. die Gleichgewichtszusammensetzung entspricht immer der Reaktionstemperatur), kann im Eingabewert "Gewünschter Offset für Austrittstemperatur (DT2)" eine nachträgliche Temperaturänderung gegenüber der Reaktionstemperatur angegeben werden. Nach der Berechnung wird die resultierende erforderliche Wärmezufuhr (wenn T2 > TREACT, wird QDT2 negativ) oder Wärmeabgabe (wenn T2 < TREACT, wird QDT2 positiv) und der Gesamtwärmeverbrauch (negativ) durch oder die Wärmeabgabe (positiv) aus dem Reaktor in der Ergebnisvariablen QALL angezeigt.
Der Schalter für die Ionisierung FINOIZATION aktiviert die Berücksichtigung der Ionisierung in den CEA2 Berechnungen, die für die Freisetzung von Elektronen aus den Gasatomen bei sehr hohen Temperaturen verantwortlich ist. Dieser Effekt ist von besonderem Interesse für die Modellierung von magnetohydrodynamischen (MHD) Energieumwandlungssystemen. Um einen hohen Grad an Ionisierung zu erreichen, werden die heißen Gase oftmals mit Alkali Metallen dotiert, z.B. mit Kalium, wodurch die Notwendigkeit für die Definition zusätzlicher Verbindungen in den eingehenden Strömen entsteht (siehe nächstes Kapitel).
Alle Reaktionsprodukte unterhalb eines vorgegebenen Limits (TRACELIMIT) werden in der Berechnung fallengelassen. Ab Version 16 kann diese Grenze vom Benutzer gesetzt werden. Bis zur Version 15.0 war der Wert intern auf eine Molanteil von 1.0e-7 gesetzt gewesen und danach auf 0.0
Um die Definition von zusätzlichen Substanzen zu ermöglichen, die nicht in EBSILON Leitungen repräsentiert werden, enthält die Eingangsgröße CEAIN ein Textfeld mit der richtigen Struktur, um die Liste der Fluid-Substanzen durch benutzerdefinierte Substanzen zu erweitern. Die folgende Abbildung zeigt einen Screenshot des EbsScript Text-Editors mit einem Beispieltext und Anweisungen, wie zusätzliche Substanzen zu definieren sind.
Dieser Text kann auch Verweise auf Modellvariablen enthalten (wie mit dem Verweis auf die Profilvariable @ prof.KOH im obigen Screenshot gezeigt), sodass Vorgaben zu bestimmten Massenverhältnissen durch Modellvariable definiert werden können, und damit die Texteingabe nicht in der Benutzeroberfläche verändert werden muss.
Die Ergebnisse aus der Gleichgewichtsberechnung, einschließlich dieser zusätzlichen Substanzen werden als Textdatei in der Ergebnisvariablen CEAOUT angezeigt wie sie in einem Beispiel in unten stehender Abbildung dargestellt ist.
Gordon und McBride (1994)
Sanford Gordon und Bonnie McBride, Computer Program for Calculation of Complex Chemical Equilibrium Compositions and Applications, I. Analysis, NASA Reference Publication 1311, Oktober 1994
McBride und Gordon (1996)
Bonnie McBride und Sanford Gordon, Computer Program for Calculation of Complex Chemical Equilibrium Compositions and Applications, II. Users Manual and Program Description, NASA Reference Publication 1311, Juni 1996
Form 1 |
Hier klicken >> Component 134 Demo << um ein Beispielmodell zu laden.