Leitungsanschlüsse |
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1 |
Signaleingang |
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2 |
Signalausgang |
Allgemeines Vorgabewerte Ergebniswerte Kennlinien Verwendete Physik Bauteilform Beispiel
Die Aufgabe des instationären Trenners (Bauteil 131) ist es, transiente Vorgänge mit Hilfe einer oder mehrerer gekoppelter Übertragungsfunktionen abzubilden ohne ein detailliertes physikalisches Modell berechnen zu müssen. Das Verhalten vieler Bauteile kann z.B. oftmals mit einer einfachen PTn-Stecke modelliert werden, woraus im Gegensatz zum physikalisch determinierten Modell ein deutlich geringerer Rechen- und damit auch Zeitaufwand resultiert. Man folgt einem Ansatz aus der Regelungstechnik, mit welchem ein Bauteil als Signalübertrager betrachtet wird. Auf diese Weise kann man eine Vielzahl von Komponenten mit einer gewöhnlichen Differentialgleichung folgenden Typs simulieren:
Gl. 1-1 |
Sie liefert das Ausgangs-/Antwortsignal y(t) mit den Parametern:
Aus der Differenz des Ist-Zustands und dem Eingangssignal ergibt sich eine treibende Kraft für die Veränderung des Ausgangssignals. Die Zeitkonstante skaliert das "Reaktionsverhalten" und der Exponent nimmt eine Gewichtung der treibenden Kraft vor. Die Totzeit legt die Zeitspanne fest, die vergeht bis das Eingangssignal "wirksam" wird.
Für geradzahlige Exponenten können analytische Lösungen angegeben werden (n = 1 liefert z.B. PT1-Verhalten), um auch gebrochene Exponenten behandeln zu können wird die Gleichung numerisch gelöst. Mit entsprechender Diskretisierung erhält Gl.1-1 folgendes Aussehen für den k-ten Zeitschritt:
Gl. 1-2 |
Um Fehler bei gebrochenen Exponenten auszuschließen, wird der Betrag des Klammerausdruckes in Gl. 1-1 zur weiteren Berechnung gebildet und mit der sgn-Funktion bewertet.
Die Realisierung der Totzeit erfolgt mit Hilfe eines Signalspeichers, der das Eingangssignal nach entsprechend vielen Zeitschritten in die Berechnungen einkoppelt. Die Totzeit muss dabei nicht zwingend ein ganzzahliges Vielfaches des Zeitschrittes sein. Hier werden ggf. Unterschritte in die Berechnung eingefügt.
Mit dem Modus FFU=2 ist es möglich, auf Basis der gleichen Gleichungen das Eingangssignal aus dem bekannten Ausgangssignal zu berechnen. Das kann z.B. interessant sein, wenn man ein in der Zeit gedämpftes Messsignal zur Verfügung hat und daraus den Zeitverlauf eines nicht gedämpften Wertes ausrechnen möchte. Die Dämpfung kann z. B. durch eine dicke Panzerung eines Messwertsensors verursacht werden.
Hinweis: Zusätzlicher Schalter für Berechnung der Ausgabewerte der Übertragungsfunktionen (FYOUT).
Mit Hilfe von FYOUT kann gewählt werden zwischen dem Wert am Ende Zeitschrittes, dem gleitenden Mittelwert und dem arithmetischen Mittel.
Es können auch Übertragungsfunktionen mit Totzeiten unter Verwendung nicht äquidistanter Zeitschritte berechnet werden.
Beim instationären Trenner können die Zeitkonstanten (TAU0_M, TAU0_H und TAU0_P) der einzelnen Übertragungsfunktionen mit Hilfe einer Kernelexpression bestimmt werden. Hierzu gibt es die Schalter FTAU0_M, FTAU0_H und FTAU0_P.
Alle transienten Bauteile, die über den Schalter FINIT verfügen, können über einen globalen Schalter gemeinsam gesteuert werden. Dazu wurde der Schalter FINIT um die Stellung GLOBAL:0 erweitert. Wird er auf diesen Wert gesetzt, so übergibt man die Steuerung der transienten Simulation an die globale Variable „Instationärer Modus“, welche unter
Extras \Modell-Einstellungen\Simulation\Instationär\ Kombobox "Instationärer Modus"
zu finden ist.
Diese gibt dann den gewünschten Modus (Erster Durchlauf oder Folgedurchlauf) an die Bauteile weiter. Mit Hilfe des Ausdrucks „@calcoptions.sim.transientmode“ kann dieser vom Zeitreihendialog aus gesteuert werden.
Die 3 Schalter FOUTUS_X können 2 Werte annehmen. Bei FOUTUS_X=0 wird, wie bisher, der gerechnete Wert (M, H, P) am Anschluss 2 aus dem aktuellen Zeitschritt verwendet. Das ermöglicht die höchste Genauigkeit. Bei FOUTUS_X=1 wird dagegen der jeweilige Wert aus dem letzten Zeitschritt verwendet. Das hat den Vorteil, dass sich dieser Wert während des aktuellen Zeitschrittes nicht ändert, was zu einer besseren Konvergenz der Rechnung führt. Dabei wird jedoch die Berechnung weniger genau.
Der Schalter FDT steuert die Übertragungsrichtung. Für FDT=0 wird der Wert vom Anschluss 1 zum Anschluss 2 übertragen. Für FDT=1 wird der Wert vom Anschluss 2 zum Anschluss 1 übertragen.
Allgemeine Eigenschaften |
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FINIT |
Anfangszustand =0: GLOBAL gesteuert durch die Variable "Instationärer Modus" in Modell-Einstellungen |
FFU |
Schalter AUS / EIN =0: Instationärer Trenner ausgeschaltet (Bypass, alle Eingangsgrößen werden als Ausgangsgrößen übergeben) |
FSPEC |
Typ der Übertragungsfunktion =0: nichts |
FDELAY |
Schalter für Berechnung der Verzögerungszeit =0: nur Transferfunktion |
FYOUT |
Schalter für Berechnungsmethode - Ausgabe =1: Ende des Zeitschritts |
Parameter Massenübertragung |
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EXP_M |
Exponent für Massenstrom-Transfer-Funktion |
FTAU0_M |
Quelle der Zeitkonstanten für Massenübertragung =0: aus Vorgabewert TAU0_M |
TAU0_M |
Zeitkonstante Massenstrom-Transfer-Funktion |
ETAU0_M |
Funktion für TAU0M function evalexpr:REAL; |
K_M |
Verstärkungsfaktor Massenstrom-Transfer-Funktion |
DELAY_M |
Verzögerungszeit Massenstrom-Transfer-Funktion |
FOUTUS_M |
Austrittswertverwendung Massenstrom =0: aus aktuellem Zeitschritt (höchste Genauigkeit) |
Parameter Enthalpieübertragung |
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EXP_H |
Exponent für Enthalpie-Transfer-Funktion |
FTAU0_H |
Quelle der Zeitkonstanten für Enthalpieübertragung =0: aus Vorgabewert TAU0_H |
TAU0_H |
Zeitkonstante Enthalpie-Transfer-Funktion |
ETAU0_H |
Funktion für TAU0H function evalexpr:REAL; |
K_H |
Verstärkungsfaktor Enthalpie-Transfer-Funktion |
DELAY_H |
Verzögerungszeit Enthalpie-Transfer-Funktion |
FOUTUS_H |
Austrittswertverwendung Enthalpie =0: aus aktuellem Zeitschritt (höchste Genauigkeit) |
Parameter Druckübertragung |
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EXP_P |
Exponent für Druck-Transfer-Funktion |
FTAU0_P |
Quelle der Zeitkonstanten für Enthalpieübertragung =0: aus Vorgabewert TAU0_P |
TAU0_P |
Zeitkonstante Druck-Transfer-Funktion |
ETAU0_P |
Funktion für TAU0H function evalexpr:REAL; |
K_P |
Verstärkungsfaktor Druck-Transfer-Funktion |
DELAY_P |
Verzögerungszeit Druck-Transfer-Funktion |
FOUTUS_P |
Austrittswertverwendung Druck =0: aus aktuellem Zeitschritt (höchste Genauigkeit) |
FDT |
Übertragungsrichtung =0: Wert wird vom Anschluss 1 zum Anschluss 2 übertragen |
Verschiedenes |
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MACCU0 |
Zu Beginn des Zeitschrittes gespeicherte Masse |
TPRE |
Index des vorangegangenen Zeitschrittes (wenn auf 0 gesetzt, erfolgt komplette Initialisierung) |
TIMEINT |
Integrationszeit gesamt |
DIFFM |
Aktuelle Differenz Eingang-Ausgang Massenstrom |
DIFFH |
Aktuelle Differenz Eingang-Ausgang Enthalpie |
DIFFP |
Aktuelle Differenz Eingang-Ausgang Druck |
RTAU_M |
Verwendeter Wert für TAU0_M |
RTAU_H |
Verwendeter Wert für TAU0_H |
RTAU_P |
Verwendeter Wert für TAU0_P |
RMACCU |
Gespeicherte Masse am Ende des Zeitschrittes |
RTCURR |
Index berechneter Zeitschritt |
RTIMTOT |
Gesamtzeit am Ende der Berechnung |
Diese Kennlinien stellen hier keine Zusammenhänge zur Charakterisierung des Bauteils her, sie dienen vielmehr der Verknüpfung , bzw. der Speicherung der im Regler verwendeten Signale. I.d.R werden keine Werte gesetzt, deren Übernahme erfolgt aus dem Zeitreihendialog.
CINPUTM - Historie des Eingangssignals Massenstrom an Leitung 1
Diese Kennlinie speichert den Verlauf des Eingangssignals des Massenstroms an Leitung 1.
x-Wert: Zeitschritte, kumulativ in [s] beginnend mit dem Dt vom ersten Zeitschritt zum zweiten
y-Wert: Werte der Eingangssignale
CINPUTH - Historie des Eingangssignals Enthalpie an Leitung 1
Diese Kennlinie speichert den Verlauf des Eingangssignals der Enthalpie an Leitung 2.
x-Wert: Zeitschritte, kumulativ in [s] beginnend mit dem Dt vom ersten Zeitschritt zum zweiten
y-Wert: Werte der Eingangssignale
CINPUTP - Historie des Eingangssignals Druck an Leitung 1
Diese Kennlinie speichert den Verlauf des Eingangssignals des Drucks an Leitung 2.
x-Wert: Zeitschritte, kumulativ in [s] beginnend mit dem Dt vom ersten Zeitschritt zum zweiten
y-Wert: Werte der Eingangssignale
COUTPUTM - Historie des Ausgangssignals Massenstrom an Leitung 2
Diese Kennlinie speichert den Verlauf des Ausgangssignals des Massenstroms an Leitung 2.
x-Wert: Zeitschritte, kumulativ in [s] beginnend mit dem Dt vom ersten Zeitschritt zum zweiten
y-Wert: Werte der Ausgangssignale
COUTPUTH - Historie des Ausgangssignals Enthalpie an Leitung 2
Diese Kennlinie speichert den Verlauf des Ausgangssignals der Enthalpie an Leitung 2.
x-Wert: Zeitschritte, kumulativ in [s] beginnend mit dem Dt vom ersten Zeitschritt zum zweiten
y-Wert: Werte der Ausgangssignale
COUTPUTH - Historie des Ausgangssignals Druck an Leitung 2
Diese Kennlinie speichert den Verlauf des Ausgangssignals des Drucks an Leitung 2.
x-Wert: Zeitschritte, kumulativ in [s] beginnend mit dem Dt vom ersten Zeitschritt zum zweiten
y-Wert: Werte der Ausgangssignale
RAINPUTM - Historie des Eingangssignals Massenstrom an Leitung 1
RAINPUTH - Historie des Eingangssignals Enthalpie an Leitung 1
RAINPUTP - Historie des Eingangssignals Druck an Leitung 1
RAOUTPUTM - Historie des Ausgangssignals Massenstrom an Leitung 2
RAOUTPUTH - Historie des Ausgangssignals Enthalpie an Leitung 2
RAOUTPUTP - Historie des Ausgangssignals Druck an Leitung 2
Alle Ergebniskurven korrelieren mit den entsprechenden Kennlinien, sie zeigen die Werte am Ende des Zeitschrittes.
Bei der Berechnung des nächsten Zeitschrittes werden die Werte von den Ergebniskurven in die Kennlinien kopiert und so gespeichert.
Gl. 1-2 kann für die drei in EBSILONprofessional verwendeten Basisgrößen Massenstrom, Enthalpie und Druck eingesetzt werden:
Gleichung Massenstrom |
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M2 = f(M1,EXP_M_TAU0_M,K_M, DELAY_M, Dt) |
Gleichung Enthalpie |
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H2 = f(H1,EXP_H_TAU0_H,K_H, DELAY_H, Dt) |
Gleichung Druck |
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P2 = f(P1,EXP_P_TAU0_P,K_P, DELAY_P, Dt) |
Für die Berechnung der Summenterme in der Reglergleichung stehen folgende Möglichkeiten zur Verfügung:
Vorwärts |
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Se(i) = e(k) |
Rückwärts |
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Se(i) = e(k-1) |
Trapez |
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Se(i) = 1/2*(e(k)+e(k-1)) |
Variablenverknüpfungstabelle
Gl. Nr. |
Leitung |
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1 |
2 |
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1 |
V1 |
X | |
1 |
V2 |
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X |
V1 = (P oder H oder M)
V2 = (P oder H oder M)
Form 1 Je nach Art der Signalübertragung verändert sich die "Legende" wie folgt:
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