Leitungsanschlüsse |
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1 |
Eingangssignal |
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2 |
PID-Ausgang |
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3 |
Sollwert |
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4 |
Regeleingang für KP (als M), TN oder KI (als H) und TV oder KD (als P) |
Allgemeines Vorgabewerte Ergebniswerte Kennlinien Verwendete Physik Bauteilform Beispiel
Die Aufgabe dieses Reglers (Bauteil 130) ist es, bei instationären Vorgängen eine Regeldifferenz (z.B. verursacht durch das Übertragungsverhalten eines transienten Bauteils) auszugleichen. Er kann nicht als Daten-Regler wie z.B. Bauteil 12 eingesetzt werden! Mit Hilfe einer Korrekturgröße wird ein zeitlich variabler Istwert verändert, solange bis dieser den vorgegebenen Sollwert erreicht hat. Es handelt sich um einen Regelalgorithmus und nicht um das Errechnen eines Zielwertes mit Hilfe der Variation einer Eingangsgröße!
Bei diesem Reglertyp ist die allgemeine Differentialgleichung für das Übertragungsverhalten von PID-Reglern hinterlegt:
Gl. 1-1 |
Sie liefert das Ausgangssignal y(t) mit den Parametern:
Der integrale Anteil des Ausgangssignals y(t) ist aus der Historie der Eingangssignale zugänglich. Der Integrator wird durch Summation der vorangegangenen Eingangswerte e(t) realisiert. Die differentiellen Zeitschritte dt werden durch die Intervalle der Abtastzeit Dt ersetzt, welche im EBSILON-Zeitreihendialog abgelegt sind.
Mit dieser Diskretisierung erhält Gl.1-1 folgendes Aussehen für den k-ten Zeitschritt:
Gl. 1-2 |
Bei der Verwendung dieses Reglers muss analog zu den Datenreglern der Typ der Korrekturgröße und der Typ des Istwerts angegeben werden. Die Korrekturgröße muss eine Basisgröße (Druck, Enthalpie oder Durchsatz) sein. Der Istwert kann auch eine abgeleitete Größe, nämlich Temperatur oder Wärmestrom, sein.
Für die Korrekturgröße, bzw. das Reglerausgangssignal muss ein interner Startwert vorgegeben werden.
Alle transienten Bauteile, die über den Schalter FINIT verfügen, können über einen globalen Schalter gemeinsam gesteuert werden. Dazu wurde der Schalter FINIT um die
Stellung GLOBAL:0 erweitert.
Wird er auf diesen Wert gesetzt, so übergibt man die Steuerung der transienten Simulation an die globale Variable „Instationärer Modus“, welche unter
Extras \Modell-Einstellungen\Simulation\Kombobox "Instationärer Modus"
zu finden ist.
Diese gibt dann den gewünschten Modus (Erster Durchlauf oder Folgedurchlauf) an die Bauteile weiter. Mit Hilfe des Ausdrucks “@calcoptions.sim.transientmode“ kann dieser
vom Zeitreihendialog aus gesteuert werden.
Beim PID-Regler gibt es eine zusätzliche, optional zuschaltbare Logikleitung (Port 4), mit deren Hilfe die Reglerparameter (Kp, KI und KD) extern gesetzt werden können.
Die Datenübernahme in das Modell findet hier bei jedem Iterationsschritt statt. Verbunden damit ist auch ein weiterer Schalter FPARAMIN zur Auswahl der Quelle der Parameter.
Normalerweise ist der Ist-Wert der Zielgröße vor der Simulation unbekannt und er wird im Laufe der Iteration erst ermittelt. Andererseits hängt das Ausgangssignal des Reglers (PIN 2)
vom Ist-Wert bzw. von seiner Differenz zur Führungsgröße ab. Dies kann zu Konvergenzproblemen führen. Um dieses Problem zu entschärfen wurde der Vorgabewert FOUTUS im Bauteil 130 eingeführt.
Die Einstellung FOUTUS = 0 ist die Standardeinstellung. Es wird empfohlen, nur dann die Einstellung FOUTUS = 1 zu verwenden, wenn die Konvergenz mit anderen Mitteln nicht zu erreichen ist.
FINIT |
Anfangszustand Wie im Elternprofil (Unterprofil nur optional) Ausdruck =0: Global, die Steuerung erfolgt über die globale Variable "Instationärer Modus" unter Modell-Einstellungen: =1: Erster Durchlauf/Initialisierung (TCOUNT := 1) |
FTYPE |
Schalter für Spezifikation der Reglerparameter Ausdruck |
FSPIN |
Quelle Sollwertvorgabe/Eingangssignal Wie im Elternprofil (Unterprofil nur optional) Ausdruck =0: intern gegebener Wert |
FPARAMIN |
Quelle der Regelparameter Ausdruck =0: intern gegeben |
FSPTYPE |
Schalter für Typ der Reglerparameter (Soll-und Istwert) Ausdruck =1: Druck |
FPIDOUT |
Schalter für Typ der Stellgröße Ausdruck =1: Druck |
SETPOINT |
Interne Sollwertvorgabe |
KP |
Proportionaler Verstärkungsfaktor <0: Negative Reglercharakteristik >0: Positive Reglercharakteristik |
KI |
Integraler Verstärkungsfaktor, abhängig von FTYPE, nicht aktiv, wenn FTYPE = 0 |
KD |
Differentieller Verstärkungsfaktor, abhängig von FTYPE, nicht aktiv, wenn FTYPE = 0 |
TN |
Nachstellzeit, abhängig von FTYPE, nicht aktiv wenn FTYPE = 1 |
TV |
Vorhaltezeit, abhängig von FTYPE, nicht aktiv, wenn FTYPE = 1 |
YINI |
Startwert |
FPIDMODE |
Schalter für PID-Gleichung Wie im Elternprofil (Unterprofil nur optional) Ausdruck =1: Differenzengleichung |
FINTEGRAL |
Schalter Integrationsmethode Ausdruck =1: Rückwärtsintegration |
FYLIMIT |
Schalter für Reglerbegrenzung Ausdruck =0: keine Begrenzung |
YMIN |
Minimalwert für die Ausgabegröße |
YMAX |
Maximalwert für die Ausgabegröße |
TPRE |
Index des vorheriger Zeitschritt (wenn auf 0 gesetzt, erfolgt komplette Initialisierung) |
TIMEINT |
Integrationszeit gesamt |
FOUTUS |
Verwendung Korrekturwert (siehe dazu unter "Allgemeines") Ausdruck =0: aus aktuellem Zeitschritt( höchste Genauigkeit) |
CFLAG |
Indikator Integrator |
RKP |
Berechneter proportional Anteil |
RKI |
Berechneter integral Anteil |
RKD |
Berechneter differentieller Anteil |
RTN |
Berechnete Nachstellzeit |
RTV |
Berechnete Vorhaltezeit |
RPROP |
Aktueller proportionaler Anteil des Ausgangssignals |
RINT |
Aktueller integraler Anteil des Ausgangssignals |
RDIFF |
Aktueller differentieller Anteil des Ausgangssignals |
RTCURR |
Index des aktuell berechneten Zeitschrittes |
RTIMETOT |
Gesamtzeit am Ende der Berechnung |
RCFLAG |
Status der Integratorspannung |
Diese Kennlinien stellen hier keine Zusammenhänge zur Charakterisierung des Bauteils her, sie dienen
vielmehr der Verknüpfung , bzw. der Speicherung der im Regler verwendeten Signale. I.d.R werden
keine Werte gesetzt, deren Übernahme erfolgt aus dem Zeitreihendialog.
CCONTROLIN - Historie der Eingangssignale an Leitung 1
Diese Kennlinie speichert den Verlauf der Reglereingangssignale an Leitung 1.
x-Wert: Zeitschritte, kumulativ in [s] beginnend mit dem Dt vom ersten Zeitschritt zum zweiten
y-Wert: Wert der Eingangssignale
COUTPUT - Historie der Ausgangssignale an Leitung 2
Diese Kennlinie speichert den Verlauf der Reglerausgangssignale an Leitung 2.
x-Wert: Zeitschritte, kumulativ in [s] beginnend mit dem Dt vom ersten Zeitschritt zum zweiten
y-Wert: Wert der Ausgangssignale
CINTEGRATOR - Historie der Integralanteile am Ausgangssignal
Diese Kennlinie speichert den Verlauf der Integratorwerte für den I-Anteil am Reglerausgangssignal.
x-Wert: Zeitschritte, kumulativ in [s] beginnend mit dem Dt vom ersten Zeitschritt zum zweiten
y-Wert: Wert des Integrators
CSETPOINT - Historie der Sollwerte (Leitung 3 oder intern)
Diese Kennlinie speichert den Verlauf der Wertes der Sollwerte.
x-Wert: Zeitschritte, kumulativ in [s] beginnend mit dem Dt vom ersten Zeitschritt zum zweiten
y-Wert: Wert des Sollwertes
RACONTROLIN - Historie der Eingangssignale an Leitung 1
RAOUTPUT - Historie der Ausgangssignale an Leitung 2
RAINTEGRATOR - Historie der Integralanteile am Ausgangssignal
RASETPOINT - Historie der Sollwerte (Leitung 3 oder intern)
Alle Ergebniskurven korrelieren mit den entsprechenden Kennlinien, sie zeigen die Werte am Ende des Zeitschrittes.
Es stehen grundsätzlich je nach Erfordernis zwei Algorithmen zur numerischen Abbildung der Reglergleichung Gl. 1-2 zur Verfügung:
Differenzengleichung |
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Stellungsalgorithmus |
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mit b0 = KP + KI*DT+KD/DT b1 = -KP-2KD/DT b2 = KD/DT |
Zusammenhänge der Eingangsparameter (auf Basis des idealen PID-Reglers) |
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KD = KP*TV, bzw. TV=KD/KP |
Bei allen realen Reglern existiert eine Limitierung der Stellgröße, d.h. sowohl am unteren als auch oberen Ende des Ausgabe-Wertebereichs gibt es einen Grenzwert, der physikalisch nicht überschritten werden kann. Bei bleibender Regelabweichung kann ein Regler mit I-Anteil zu Problemen führen, wenn die Integration nicht kontrolliert wird (Windup-Effekte), d.h. der Integrator nimmt Werte an, die erst nach sehr langer Zeit wieder abgebaut werden können.
Zur Kontrolle des Ausgangssignals, bzw. des Integrators können verschiedene Begrenzungsmethoden eingesetzt werden.
Saturation Feedback (FYLIMIT = 1) |
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y(k) <= ymax && y(k) >= ymin y(k) = ymax, bzw. ymin y(k-1) = (ylim - KP*e(k) - KD/DT*(e(k) -e(k-1)))/KI*DT |
Bei dieser Methode wird das Ausgangssignal mit einem Grenzwert verglichen. Ist dieser über- oder unterschritten, so wird der Grenzwert auch den Reglerausgang gelegt und der Integralanteil wird um einen entsprechenden Differenzwert zurückgesetzt. Der Integrator bleibt aktiv, kann aber nicht zur Überschreitung des Wertebereichs führen.
Stop Integration (FYLIMIT = 2) |
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y(k) = ymax, bzw. ymin y(k-1) = const. (y(k-2)) |
Hier wird der Wert des Integrators selbst begrenzt.
Clamp Integration (FYLIMIT = 3) |
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Se(i) = ymax, bzw. ymin |
Für die Berechnung der Summenterme in der Reglergleichung stehen folgende Möglichkeiten zur Verfügung:
Vorwärts |
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Se(i) = e(k) |
Rückwärts |
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Se(i) = e(k-1) |
Trapez |
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Se(i) = 1/2*(e(k)+e(k-1)) |
Variablenverknüpfungstabelle
Gl. Nr. |
Leitung |
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1 |
2 |
3 |
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1 |
V1 |
X |
(X) |
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1 |
V2 |
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X |
V1 = (P oder T oder H oder M oder Q)
V2 = (P oder H oder M)
Form 1 |
Klicken Sie hier >> Bauteil 130 Demo << um ein Beispiel zu laden.