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In diesem Thema
    Bauteil 106: ENEXSA-Gasturbine (OEM-GT)
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    Bauteil 106: ENEXSA-Gasturbine (OEM-GT)


    Spezifikationen

    Anschlüsse

    1

    Lufteintritt

    2

    Abgasaustritt

    3

    Brennstoffzufuhr

    4

    Einspritzwasser- oder Einspritzdampfeintritt

    5

    Generatorleistung

    6

    Logik-Eingang für Umgebungsdruck

    7

    Logik-Eingang für Hilfsenergie/Verluste

    8

    Logik-Ausgang für Kühlleistung (Kompressor-Zwischenkühler)

    9

    Eingang für Lastregelung

    10

    Brennstoffzufuhr #2

    11

    Wasser/Dampf-Eingang (optional) zur Modellierung von Leistungssteigerung und NOx-Reduktion

    12

    Wasser/Dampf-Eingang (optional) zur Modellierung von Leistungssteigerung und NOx-Reduktion

    13

    Zusätzlicher Logik-Ausgang für Kühlleistung

     

    Allgemeines       Vorgabewerte       Kennlinien       Bauteilphysik       Ergebnisdarstellung       Bauteilformen       Beispiel

    Allgemeines

    Bauteil 106 simuliert das Betriebsverhalten einer Gasturbine auf Basis von Herstellerdaten in Form von Korrekturkurven.  Ausgehend von einem Satz von Nenndaten (dem sogenannten Rating) an einem definierten Referenzzustand (z. B. ISO-Bedingungen) werden folgende Größen durch lineare Interpolation zwischen Kennlinien bestimmt:

    Die Abweichung zwischen dem Rating am Referenzzustand und dem augenblicklichen Betriebspunkt wird in Abhängigkeit von folgenden Werten berechnet:

    Diese müssen als Spezifikationswert vorgegeben werden oder implizit über Leitungswerte vorhanden sein.  Das Bauteil verfügt über eine Reihe von Logik-Anschlüssen, auf denen folgende Größen vorgegeben werden können:

    Die Logikleitung am Anschluss Nr. 8 erlaubt das Weiterleiten der Kühlleistung des Zwischenkühlers, die im OEM GT Modul berechnet wird, in ein anderes Modul der Kreislaufberechnung. Wenn ein Datensatz Korrekturkurven für die Kühlleistung enthält und am Anschluss 8 ist keine Logikleitung verbunden, so wird von EBSILON eine Fehlermeldung gesendet, denn in diesem Fall würde die zur Wärmeintegration verfügbare Abwärme des Zwischenkühlers in der Kreislaufberechnung nicht berücksichtigt.

    Für die Korrekturfaktoren bzw. Korrekturoffsets können Kernelexpressions verwendet werden.

     

    Hinweis : Es wird das in den Modell-Einstellungen eingestellte Stoffdatenmodell (Formulierung Gastafel)

    für Luft, Brennstoff, Abgas berücksichtigt.

    Dadurch kann es zu geringfügigen Abweichungen in den Ergebnissen kommen. Bis Release 11 wurden bei diesem Bauteil für Luft, Brennstoff und Abgas intern stets die FDBR-Stoffdaten verwendet). 

    Vorgabe von Spannung und Frequenz, Stromtyp im Bauteil:

    Es gibt die Möglichkeit Spannung (VOLT), Frequenz (FREQ) und Stromtyp (NPHAS) als Vorgabewert im Bauteil vorzugeben. 

    Über die Schalter FVOLT und FFREQ wird eingestellt, ob die Vorgabe durch die neuen Vorgabewerte VOLT bzw. FREQ erfolgen soll (0) oder als Messwerte (Spannung und Frequenz)
    auf die Elektroleitung (-1) gesetzt werden.

     


     

    Vorgabewerte

    GTCSET

    Gasturbinen-Korrekturkurvensatz (ausgewählt in FCURVESET)          

    CSET

    Kurvensatzbeschreibung (aus Bibliothek)

    FLOAD

    Betriebsmodus
    =0: Grundlast
    =1: gewünschte Leistung (als Absolutwert)
    =2: Lastfaktor (als Fraktion der Grundlast am Betriebspunkt)
    =3: Setze Betriebspunkt (Direkteingabe der Leistungsdaten)
    =4: Setze Betriebspunkt, übernehme Brennstoff-Fluss (z. B. für Berechnung des Brennstoff-Flusses aus Blendenmessung)
    =5: Bypass
    =6: Betriebspunkt von außen gesetzt auf Leitungen (Datenvalidierung)
    =7: Wärmeverbrauch als H9 (Enthalpie auf Anschluss 9) setzen            

    FCURVESET

    aktiven Datensatz (auswählbar aus einer Dropdown-Liste der augenblicklich geladenen Datensätze)

    FFUELPRT

    Anschlussport für Brennstoff

    =0: automatisch, Anschluss 3 bevorzugt (verbundener Brennstoffanschluss wird verwenden; wenn beide Ports angeschlossen, dann Anschluss 3)
    =1: Anschluss 3
    =2: Anschluss 10            

    FLOADTG

    Zielwerte für Leistung/Last
    = 0: interne Zielwerte verwenden (Direkteingabe von Q bzw. LOAD)
    = 1: Enthalpie von Anschluss 9 für Leistung/Last verwenden

    Q

    Leistung (an den Generatorklemmen)

    HR

    spezifischer Wärmeverbrauch

    M2

    Abgasstrom

    T2

    Abgastemperatur

    QCOOL

    Kühlleistung - Logikleitung muss an Port 8 angeschlossen sein

    QTCOOL2 zusätzliche Kühlleistung - Logikleitung muss an Port 13 angeschlossen sein

    LOAD

    Lastfaktor

    LOADMIN

    Minimale Teillast
    (relativ zur Grundlast bei augenblicklichen Bedingungen)

    LOADMAX

    Maximale Teillast
    (relativ zur Grundlast bei augenblicklichen Bedingungen)

    QMAX

    Maximale Leistung
    (als Absolutwert, z. B. bei Limitierung durch den Generator oder den Transformator)

    FEBD

    Energiebilanz-Differenz Modus
    = 0: Berechne EBD = (Q_in - Q_out)/Q_in
    = 1: Setze EBD, variiere Wärmeverbrauch
    = 2: Setze EBD, variiere Abgasmassenstrom
    = 3: Setze EBD, variiere Abgastemperatur
    = 4: Setze EBD, variiere Leistung
    = 5: Setze EBD, variiere Verluste
    = 6: Setze EBD, variiere Kühlleistung

    FEBDMODE

    Berechnung der Energiebilanzdifferenz
    =0: Definition durch Vorgabewert
    =1: Berechnung durch Anpassungsfunktion

    EBD

    Energiebilanz-Differenz (definiert als (Q_in - Q_out)/Q_in)

    EEBD

    Eingabefeld für Anpassungsfunktion zur Berechnung der Energiebilanzdifferenz

    function evalexpr:REAL;
    begin
     evalexpr:=0.0;
    end;

    FQLATG

    Zielwerte für sonstige Verluste 

    = 0: interne Zielwerte verwenden (Direkteingabe von QLOSSAUX)
    = 1: Enthalpie von Anschluss 7 für sonstige Verluste verwenden

    QLOSSAUX

    Sonstige Verluste
    (Hilfsenergiebedarf, Strahlungs- und andere Verluste)

    ETAG

    Generatorwirkungsgrad

    FGENF

    Schalter Vorgabe Generatorfrequenz  

    =0: vom Vorgabewert GENF
    =1: von außen gegeben

    GENF

    Generatorfrequenz

    FVOLT

    Schalter für die Methode zur Vorgabe der Spannung

    = 0: durch Vorgabewert VOLT
    = 1: Spannung von außen auf Elektroausgang gegeben

    VOLT

    Spannung (auf Elektroleitung)

    NPHAS

    Stromtyp

    =0: von außen gegeben
    =1: 1-Phasen-Wechselstrom
    =3: 3-Phasen-Wechselstrom (Drehstrom)

    FCMODE

    Berechnung der Korrekturwerte (Vorgabemodus):

    =0: Definition durch Vorgabewert
    =1: Berechnung durch Anpassungsfunktion

    CFQ

    Leistungs-Korrekturfaktor
    (zusätzlich zum Korrekturkurvensatz)

    ECFQ

    Funktion für Leistungs-Korrekturfaktor
    function evalexpr:REAL;
    begin
     evalexpr:=1.0;
    end;

    CFHR

    Wärmeverbrauchs-Korrekturfaktor
    (zusätzlich zum Korrekturkurvensatz)

    ECFHR

    Funktion für Wärmeverbrauchs-Korrekturfaktor
    function evalexpr:REAL;
    begin
     evalexpr:=1.0;
    end;

    CFM2

    Abgasmassenstrom-Korrekturfaktor für
    (zusätzlich zum Korrekturkurvensatz)

    ECFM2

    Funktion für Abgasstrom-Korrekturfaktor
    function evalexpr:REAL;
    begin
     evalexpr:=1.0;
    end;

    COT2

    Abgastemperatur-Korrekturoffset
    (zusätzlich zum Korrekturkurvensatz)

    ECOT2

    Funktion für Abgastemperatur Korrekturoffset
    begin
     evalexpr:=0.0;
    end;

    CFCOOLING

    Kühlleistungs-Korrekturfaktor
    (zusätzlich zum Korrekturkurvensatz)

    ECFCOOLING

    Funktion für Kühlleistungs-Korrekturfaktor
    function evalexpr:REAL;
    begin
     evalexpr:=1.0;
    end;

    CFM4

    Einspritzmengen-Korrekturfaktor
    (zusätzlich zum Korrekturkurvensatz)

    ECFM4

    Funktion für Einspritzmassenstrom-Korrekturfaktor

    function evalexpr:REAL;
    begin
     evalexpr:=1.0;
    end;

    FO2REF

    Referenz-O2 Modus                
    =1: interne O2 Referenz verwenden
    =2: globale O2 Referenz verwenden
    (aus Modelleinstellungen/Berechnung/Sauerstoff-Konzentration)

    O2REFCON

    Referenz-O2 Konzentration (trocken)

    FCON

    Vorgabe von COCON/NOXCON (Basis der Mischungsanteile)
    = 0: Volumenanteil
    = 1: Massenanteil

    COCON

    CO-Konzentration im trockenen Abgas bei Referenz O2-Gehalt (COCON)

    NOXCON

    Konzentration NOx im trockenen Abgas bei Referenz O2-Gehalt (NOXCON)

    NOXSPLIT

    NO-Splitt (NO/(NO+NO2) (Volumenanteil)

     

    Kennlinien

    Die Kennlinien der OEM GT werden in der von ENEXSA Energy GmbH separat lizensierten Gasturbinen-Bibliothek ausgewählt und bearbeitet.  Der Einstiegspunkt zur Gasturbinenbibliothek befindet sich im Register ”Bibliothek” des OEM GT-Moduls. Das nachfolgende Bild zeigt das Hauptfenster der ENEXSA Gasturbinenbibliothek, wie es beim erstmaligen Start der Gasturbinen-Bibliothek zu sehen ist.

     

    Auswahl des Bibliotheksverzeichnisses

    Der Befehl "ZEIGE BIBLIOTHEK" im linken Bereich der Menüleiste aktiviert ein Fenster, das den Inhalt des augenblicklichen Bibliotheksverzeichnisses (Default-Pfad C:\Programme (x86)\ENEXSA Energy\GasTurbineLibraryData) anzeigt.  Die Tastenkombination "Strg+Hochstelltaste+O" öffnet das Fenster zur Auswahl des Bibliotheksverzeichnisses, wo ein alternativer Pfad zum Verzeichnis der Korrekturkurven-Datensätze ausgewählt werden kann, die in Dateien vom Typ *.gtb gespeichert sind. Es können beliebige viele weitere Ordner benutzt werden, um Kopien der Gasturbinenbibliothek anzulegen, projektspezifische Daten zusammenzufassen oder neue bzw. veränderte Datensätze zu speichern.   

     

    Suchfunktionen in der Bibliothek

    Die oberste Zeile der Tabelle enthält die Spaltenüberschriften.  Beim Klicken auf ein Überschriftsfeld wird die entsprechende Spalte in aufsteigender bzw. absteigender Reihenfolge sortiert. Die zweite Zeile der Tabelle enthält ein Filterwerkzeug, das die Suche nach Zeichenfolgen in Textfeldern bzw. das Definieren von Wertebereichen mithilfe einer speziellen Syntax (unteres Limit;oberes Limit', '> unteres Limit', or '< oberes Limit').  Wo anwendbar enthält die dritte Zeile eine Dropdown-Liste mit den entsprechenden Auswahlmöglichkeiten für die physikalischen Maßeinheiten.

    Auswahl eines Datensatzes

    Mit dem Doppelklicken auf ein beliebiges Feld einer Zeile der Bibliothek wird der entsprechende Datensatz geladen, wenn im Dialog zur Bestätigung des Überschreibens der augenblicklich geladenen Werte die Option "Ja" ausgewählt wird:

    Im Menü 'Datei' erlaubt die Gasturbinen-Bibliothek auch das Laden mehrerer Datensätze in das Bauteil 106,  wobei folgende Optionen zur Auswahl gestellt werden:

    Wählen Sie Datensatz aus Datei einfügen, wenn Sie den neuen Datensatz vor dem derzeit aktiven Datensatz einfügen möchten. Der neue Datensatz wird in der Folge aktiviert. 

    Wählen Sie Anhängen aus Datei, wenn Sie den neuen Datensatz am Ende der Liste der geladenen Datensätze einfügen wollen.  Der neue Datensatz wird nicht aktiviert und kann zur Aktivierung über das Drop-Down-Fenster in der Menüleiste ausgewählt werden.

    In den Vorgabewerten der OEM GT wird die Dropdown-Liste im Parameter FCURVESET automatisch auf alle geladenen Datensätze aktualisiert und der augenblicklich ausgewählte Datensatz wird in der Berechnung verwendet. Dieses Feature erlaubt es Ihnen, zwischen verschiedenen Kurvensätzen zu wechseln, ohne das Modell editieren zu müssen.  Wie am Screenshot oben zu sehen ist, kann man nun Kurvensätze für den Betrieb mit Gas und Dieselöl in das Modell laden und den Betrieb mit beiden Brennstoffen in einem Durchgang simulieren.  Eine weitere Anwendung dieses Features ist z. B. der spezielle Niedriglastpunkt der Alstom GT26 Gasturbine, der in der ENEXSA Gasturbinen-Bibliothek mit einem separaten Datensatz modelliert ist. 
    Wenn ein Kurvenset aktiviert wird, werden alle zugehörigen Daten und Korrekturkurven in den Fenstern der Bibliothek angezeigt. Alle Daten eines Datensatzes können vom Benutzer editiert werden.  Zum Übernehmen der aktuellen Daten in die Modellrechnung von EBSILON müssen Sie die Gasturbinenbibliothek verlassen und das OEM GT Modul mit der Option "OK" schließen.  Mit diesem Befehl werden alle aktuellen Daten im Modell gespeichert, der ursprüngliche Datensatz bleibt davon unberührt.  Das Modell kann nun ausgeführt werden, auch wenn der ursprünglich referenzierte Datensatz sich von den aktuell gespeicherten Daten unterscheidet oder auch wenn er nicht mehr als Datei vorliegt (z. B. beim Verschicken eines Modells ohne die entsprechende Bibliotheksdatei).

    In der Gasturbinenbibliothek existiert für jeden Datensatz zu einer Gasturbine eine separate Datei mit der Dateiendung *.gtb.  Über den Menübefehl ”Datei - Lade/er setze aus Datei” kann ein separater Datensatz geladen werden und über den Befehl ”Datei -> Aktuellen Datensatz in Datei speichern” können die aktuell angezeigten Daten in eine Datei gespeichert werden, was bei der Anpassung von Original-Datensätzen von Nutzen ist. Mit dem Befehl "Datei -> Datensätze als Gruppe speichern' werden alle im Bauteil 106 geladenen Kurvensätze in einer gemeinsamen Datei gespeichert.

    Die Methodik der Korrektur

    Ein Datensatz enthält Angaben zum Gasturbinenmodell und zum Hersteller, die Nenndaten (das ”Rating”) und die dazugehörigen Referenzbedingungen sowie bis zu 53 Korrekturkuven für die Kenngrößen

    in Abhängigkeit der Parameter

    Einstellungen/Limits

    Da eine Reihe dieser Parameter je nach Hersteller anders definiert werden, sind für jeden Gasturbinen-Datensatz folgende Daten festgelegt: 

    Definition

    Optionen

    Feuchtekorrektur

    - relative Feuchte (% Sättigung)

    - spezifische Feuchte (kg / kg feucht)

    Temperaturkorrekturbasis

    - konstante relative Feuchte

    - konstante spezifische Feuchte

    Einspritzkorrektur

    - Wassermenge/Brennstoff Verhältnis

    - Wassermenge (absolut)

    - Wassermenge ist Ergebnis (d.h. Einspritzmenge im Datensatz vorgegeben, bestimmt M4)

    Teillastkurventyp

    - Leistung (absolut)

    - Lastfaktor (relativ zu Volllast bei augenblicklichen Bedingungen)

    - Lastfaktor bezogen auf Nennleistung

    Brennstoffkorrektur (Teillast)

    - spezifischer Brennstoffbedarf

    - Brennstoffverbrauch (absolut)

    Brennstofftyp

    - Unbekannt

    - Gas

    - Liquid FuelFlüssiger Brennstoff

    Frequenzklasse

    - Unbekannt

    - 50 Hz

    - 60 Hz

    Maximaler Wasserstoffgehalt im Brennstoff (Volumen-Prozent) - Volumen-Prozent (Molanteil)

    Mit Ausnahme der Optionen für den Teillastkurventyp und die Brennstoffkorrektur in Teillast, die intern auf das gewählte Format umgerechnet werden, müssen diese Einstellungen für bestehende Datensätze unverändert bleiben. Wenn Sie einen neuen Datensatz auf Basis von Herstellerdaten selbst erzeugen, müssen Sie sicherstellen, dass die gewählte Definition mit der des Herstellers übereinstimmt.

    Weiters können im  Register 'Einstellungen/Limits' folgende Optionen bzw. Extremwerte bei Aktivierung der entsprechenden Checkboxen vorgegeben werden: 

    1.    
    2. Die Option ”Eintrittsdruckverlustkorrektur bei Referenzbedingungen”, die eine genaue Berechnungsmethode für die Ermittlung des Korrekturfaktors für Eintrittsdruckverlust aktiviert, die die Änderung von Eintrittsmassenstrom und -temperatur bei Offdesign/Teillastbedingungen und die daraus resultierenden geänderten Druckverluste im Einlasssystem berücksichtigt.
    3. Die Option ”Austrittsdruckverlustkorrektur bei Referenzbedingungen”, die eine genaue Berechnungsmethode für die Ermittlung des Korrekturfaktors für Austrittsdruckverlust aktiviert, die die Änderung von Austrittsmassenstrom und -temperatur bei Offdesign/Teillastbedingungen und die daraus resultierenden geänderten Druckverluste im Abgaskanal bzw. Abhitzekessel berücksichtigt.
    4. Die Option ”Verwende Brennstofftemperaturkorrektur”, die die Korrektur der Kurve für den spezifischen Brennstoffbedarf zufolge einer Änderung der sensiblen Wärme des in die Gasturbine eintretenden Brennstoffs aktiviert, wenn der Brennstoff eine gegenüber den Nenndaten des Herstellers abweichende Temperatur aufweist.
    5. das Abgastemperaturlimit, das -sinnvollerweise in Kombination mit dem Energiebilanzdifferenz-Modus für den Wärmeverbrauch- dafür benutzt werden kann, das Verhalten bestimmter Kontrollsysteme bezüglich der Begrenzung der Abgastemperatur wiederzugeben.
    6. Da einige Gasturbinenmodelle es erlauben, diese Temperatur bei hohen Außentemperaturen beim Betrieb am oder nahe dem Volllastpunkt zu überschreiten, kann die entsprechende Teillastfraktion, ab der das Limit weggeschaltet wird, über den Eingabewert "Ignoriere Abgastemperaturlimit oberhalb einer Teillastfraktion von" definiert werden.  
    7. das Generatorlimit, das die maximale elektrische Leistungsabgabe durch den Generator definiert.  In der Modellrechnung wird - wie in der realen Betriebsweise der Gasturbine - die Leistung der Gasturbine auf diesen Wert hin abgeregelt, d. h. die Gasturbine wird auf das entsprechende Teillastniveau eingestellt, das den definierten Grenzwert für die Generatorleistung ergibt.
    8. Die Minimale Teillastfraktion, die die untere Betriebsgrenze der Gasturbine festlegt, wie sie z. B. zur Einhaltung der NOx Emissionswerte vom Hersteller vorgegeben sein können. Wenn dieser Wert in der letzten Iteration der Berechnung - sei es durch Benutzereingabe oder als Resultat einer internen Regelung - unterschritten wird, wird eine Fehlermeldung generiert, auch wenn die thermodynamische Berechnung korrekt ist.
    9. Die Maximale Teillastfraktion, die die obere Betriebsgrenze der Gasturbine festlegt. Einige Gasturbinenhersteller lassen zeitweiliges "Überfeuern" der Gasturbine bei erhöhten Brennkammertemperaturen zu, um die Leistung der Gasturbine zu maximieren. Wenn dieser Wert in der letzten Iteration der Berechnung - sei es durch Benutzereingabe oder als Resultat einer internen Regelung - überschritten wird, wird eine Fehlermeldung generiert, auch wenn die thermodynamische Berechnung korrekt ist.
    10. Den Minimalen Brennstoffdruck, der für den Betrieb der Gasturbine notwendig ist und dessen Unterschreitung in der Berechnung in einer Warnung gemeldet wird.

    Die Vorgangsweise bei der Korrektur der Druckverluste über die Referenzbedingungen in den obigen Punkten 1 und 2 ist dabei folgende:

    Korrekturkurven

    Wie im nachfolgenden Bild zu sehen ist, werden die Korrekturkurven zunächst in einer Übersichtsmatrix im Register ”Korrekturkurven” dargestellt, wobei das Vorhandensein von Daten durch dunkelgrüne Farbgebung hervorgehoben wird. Optional kann der Benutzer einzelne Korrekturen durch Deaktivieren der Checkbox auf den Status ”inaktiv” setzen (Farbcode rot), sodass diese Daten in der Berechnung nicht verwendet werden. Enthält ein Datensatz keine Korrekturen für einen der möglichen Parameter, wird das entsprechende Feld mit dem Text ”keine Daten” versehen. Das aktuell ausgewählte Kurvenkennfeld wird orange hervorgehoben und wenn keine Daten vorhanden sind, bleiben die rechten Y-X-Z-Tabellen leer. Die Bezeichnungen der Parameter X, Y und Z werden auf der linken Seite unterhalb der Matrix der Korrekturkurven angezeigt.

     

    Die Auswahl einer Kurve erfolgt durch Doppelklicken im entsprechenden Feld der Matrix. Im rechten Teil des Eingabefensters werden die Daten der Korrektur in Tabellenform dargestellt. Bei zweidimensionalen Korrekturen werden die Daten in der Form Z = f(X,Y) in der Art aufgeschlüsselt, dass einem Wert des Parameters Y eine Tabelle Z = f(X) zugeordnet wird. In der Grafik entspricht diese Darstellung einer Kurvenschar mit dem Parameter Y.   

    Mit dem Schaltfeld "Zeige Kurvendiagramm" am rechten oberen Rand des Fensters wird ein Diagramm der ausgewählten Korrekturkurve in einem separaten Fenster erzeugt, das die Werte des Schar-Parameters Y in der Legende am rechten Rand des Diagramms anzeigt.

    Wenn man einzelne Werte der Legende anklickt, wird die entsprechende X-Z Kurve im Diagramm ausgeblendet bzw. reaktiviert, wie zum Beispiel in der unten stehenden Grafik, wo alle Kurven außer der für 25°C ausgeblendet wurden.

    Die Diagramme bleiben mit den Daten im Modell verknüpft und aktualisieren sich sofort, wenn Daten in den dahinter liegenden Tabellen verändert werden.  Auch können mehrere Diagramme gleichzeitig geöffnet werden, so dass z. B. Unterschiede im Teillastverhalten verschiedener Gasturbinen nun auch graphisch analysiert werden können.

    Daten Ein-/Ausgabe zu/von den Korrekturkurven

    Gesamte Datensätze können zwischen einzelnen Kurventypen kopiert werden (Rechtsklick-Menü in der Matrix) und es können in der Tabellenansicht Wertegruppen markiert und kopiert bzw. eingefügt werden. Sämtliche Kopierfunktionen sind auch in Verbindung mit Microsoft Excel anwendbar.


    Verwendete Physik

    Betriebsfälle mit Korrektur (FLOAD = 0,1,2)

    Interne Berechnungen:

     

    Klemmenleistung Q = QN * Π CFQi
    Wärmeverbrauch  HR = HRN  * Π CFHRi
    Abgasmassenstrom M2 = M2N * Π CFM2i
    Abgastemperatur T2 = T2N + Σ COT2i
    QIN = Q1 + Q3 + Q4
    QOUT = (Q + QLOSSAU)/ETAG + Q2 + Q8
    EBD = (QIN - QOUT)/QIN  

     

     

    Gleichungen:

     

    M3 = Q/(3600/HR*NCV3)

    (2)

     

    M4 = M4N * Π CFM4i

    (3)

     

    M1 = M2 - M3 - M4

    (4)

     

    M5 = 1  ;                           //damit H5 = Q

    (5)

     

    M8 = 1 ;                            //damit H8 = QCOOL

    (6)

     

    H2 = f(T2,P2)

    (7)

     

    H5 = Q

    (8)

     

    H8 = QCOOL

    (9)

     


    Ergebnisdarstellung

    Neben den im Register "Ergebnisse" des Bauteils 106 ausgegebenen Berechnungsergebnissen, die für die Modellrechnung relevant sind, werden zusätzlich in der Gasturbinenbibliothek die Ergebnisse jeder einzelnen Korrekturkurve tabellarisch dargestellt.

    Die Gesamtkorrektur setzt sich zusammen aus der Korrektur im Volllastbetrieb und zwei weiteren Korrekturschritten, nämlich jenem für den Teillastbetrieb und der benutzerdefinierten "manuellen" Korrektur über die Vorgabewerte für Korrekturfaktoren im Bauteil 106.  Abschließend wird als letzte Korrektur noch der spezifische Wärmebedarf um jene Wärmemenge korrigiert, die sich aus der Differenz zwischen den Brennstofftemperaturen im Berechnungsfall und bei Referenzbedingungen ergibt, wenn die entsprechende Option aktiviert ist.

     

     


    Bauteilformen

    Form 1

    Form 2

    Beispiel

    Klicken Sie hier >> Bauteil 106 Demo << um ein Beispiel zu laden.

    Siehe auch