EBSILON®Professional Online Dokumentation
Berechnungen / Simulation
In diesem Thema
    Simulation
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    Simulation


    Der Button "Simulation" oder der Menüpunkt "Simulation" im Hauptmenü "Rechnen" dienen der Durchführung der Simulation für ein ausgewähltes Profil z. B. für das Profil "Design", danach folgen die Unterprofile.

    EBSILON®Professional verwendet einen Matrix-Lösungsprozess. Dies erfordert die Linearisierung aller Abhängigkeiten. Um Einflüsse, die sich aus Nicht-Linearisierungen ergeben, zu berücksichtigen, wird anschließend eine Newton-Iteration durchgeführt. Diese Iteration wird als beendet betrachtet, wenn die Abweichung vom vorhergehenden Iterationsschritt kleiner als der spezifizierte Präzisionswert für alle Matrix-Zellen ist.

    Die unten beschriebenen Funktionalitäten gelten sowohl bei Simulations- als auch bei Validierungsrechnungen.

    Der Simulationsfortschritts-Dialog

    Dieser Dialog wird angezeigt, wenn bei den Allgemeinen Einstellungen --> Berechnung --> Allgemeines beim Punkt "Zeige Messagebox während/nach Berechnung" die Einstellung "Simulationsfortschritt anzeigen" angewählt ist.

     

     

     

    Bei größeren Modellen mit schlechten Konvergenzeigenschaften oder bei Verwendung von rechenzeitintensiven Stoffwertetafeln kann eine Simulation mehrere Minuten dauern. Eine Unterbrechung der Berechnung ist dabei durch ein Drücken der "Escape"-Taste möglich. Nach dem gerade laufenden Simulationsschritt wird die Berechnung dannn abgebrochen.

    Profilübergreifende Simulationen

    Es besteht die Möglichkeit, mit einem Befehl alle oder ausgewählte Profile durchrechnen zu lassen und sich einen Überblick über den Erfolg der einzelnen Berechnungen zu
    verschaffen.

    Hierzu dient der Multi-Simulations-Dialog, der mit Berechnung/Multi-Simulation… oder Ansicht/Werkzeugleisten/Multi-Simulation aufgeschaltet werden kann.

    In der ersten Zeile des Dialogs besteht links die Möglichkeit, die Profile auszuwählen, die im Dialog betrachtet werden sollen. Standardmäßig sind hier alle Profile ausgewählt.
    Der Knopf „Simulation starten“ dient dann zur Durchführung der Simulation für alle ausgewählten Profile. Für jedes durchgerechnete Profil wird dann in der Tabelle der Berechnungsstatus, die Zahl der benötigten Iterationsschritte, die benötigte Rechenzeit und die Zahl der Fehler, Warnungen und Kommentaren angezeigt.

     In der Schaltfläche „Einstellungen“ besteht die Möglichkeit

    Durch Doppelklick auf eine Zeile der Tabelle kann man direkt in das entsprechende Profil wechseln. Durch Doppelklick auf eine Spaltenüberschrift wird die Tabelle
    zunächst auf- und dann absteigend nach dem jeweiligen Eintrag sortiert.

    Im Multi-Simulations-Dialog wird nur die Anzahl der Fehler, Warnungen und Kommentare angezeigt. Um welche es handelt, wird im Fehlerdialog angezeigt, der links um
    eine Spalte „Profil“ erweitert wurde. Über eine Schaltfläche kann man auswählen, ob man nur die Fehlermeldungen des zuletzt berechneten, des aktuellen oder aller Profile
    sehen will.

    Um eine schnelle Durchrechnung der Profile zu ermöglichen, wird auf die Anzeige von Dialogboxen während der Berechnungen verzichtet. Da die Übernahme von Referenzwerten
    (sowohl bei globaler als auch bei lokaler Auslegung) deshalb nicht bestätigt werden kann, findet auch keine Übernahme statt, wenn in den allgemeinen Einstellungen unter
    Berechnung für die Übernahme „Dialogbox anzeigen“ ausgewählt ist.
    Wenn bei der Durchführung von Berechnungen im Multi-Simulations-Dialog die Referenzwerte automatisch übernommen werden sollen, müssen die Einträge in den
    allgemeinen Einstellungen in „Ja“ bzw. „Lokale Auslegungsdaten ins aktuelle Profil schreiben“ oder „Lokale Auslegungsdaten ins Wurzelprofil schreiben“
    geändert werden.

    Fehlermeldungen

    Fehler in Komponente 1 oder 33

    Komponente 1 und 33  können verwendet werden, um das Wertetripel P/T/H zu spezifizieren. Der Druck P muss innerhalb der Komponente oder an einer anderen Stelle innerhalb des Systems definiert werden. Wenn P von anderer Stelle her bekannt ist, muss kein Wert innerhalb der Komponente spezifiziert werden. Wenn P bekannt ist, kann entweder die Temperatur T von der Enthalpie H oder umgekehrt abgeleitet werden. Soll T von H abgeleitet werden, muss H innerhalb der zu berücksichtigenden Komponente spezifiziert werden und T muss auf 0 (null) gesetzt sein. Soll H von T abgeleitet werden, muss T innerhalb der zu berücksichtigenden Komponente spezifiziert werden und H muss auf 0 (null) gesetzt sein. Null zeigt in diesem Zusammenhang an, dass die Menge innerhalb der Komponente 1 oder 33 berechnet werden muss. Ein Fehler wird angezeigt, wenn sowohl T als auch H spezifiziert ist. Dies ist eine Überbestimmung.

     

    Fehlender Startwert

    Im Wesentlichen gibt es drei Gründe für einen fehlenden Startwert.

    Grund 1: Im Design Modus muss der endgültige Zustand der Dampfturbinen Expansion spezifiziert werden. Alle Zwischendruckstufen werden innerhalb der separaten Dampfturbinen Sektionen definiert, indem man die entsprechenden Eintrittsdrücke definiert. Der endgültige Expansionszustand muss direkt vor dem Turbinenkondensator mit einer Komponente des Typs 33 auf der Austritt-Dampfleitung definiert werden, indem Sie den endgültigen Druck spezifizieren.

    Grund 2: Eine Reglerkomponente (12 oder 39 oder 69) benötigt einen Startwert für die zu korrigierende Menge, und zwar dort, wo die Reglerkorrektur durchgeführt werden soll. Dies kann entweder durch Verwendung einer Komponente des Typs 33 oder durch Anmeldung eines Spezifikationswertes innerhalb der Reglerkomponente erreicht werden.

    Grund 3: Eine Dampftrommel (Komponententyp 20) benötigt einen Startwert für die erwartete Dampfherstellung. Der geschätzte Wert kann ganz grob geschätzt sein und kann sich durch einen Faktor 10 vom korrekten Wert unterscheiden. Die Definition des geschätzten Wertes wird entweder durch eine Komponente des Typs 33 auf dem Kondensateintritt bestimmt (Eco hinter Trommel) oder durch die Definition des entsprechenden Spezifikationswertes innerhalb der Trommelkomponente selbst.

     

    Fehlender Massenstrom

    In vielen Fällen ist infolge fehlender Massenstrom Information eine ganze Kette von Linien verfärbt. Um dies zu korrigieren, kann eine Komponente des Typs 33 mit einer Massenstrom Spezifikation auf einer passenden Linie platziert werden. Es ist grundsätzlich bedeutungslos, an welcher Stelle die Komponente des Typs 33 innerhalb einer Kette von verfärbten Linien platziert ist, es sollten jedoch geeignete Stellen bevorzugt werden (z.B. Speisewassereintritt zum Kessel, Frischdampf hinter dem Kessel und anderes).

     

    Fehlender Druck

    Um dies zu korrigieren, kann ein Komponente des Typs 33 mit einer Druck Spezifikation auf einer geeigneten Linie platziert werden.

     

    Fehlende Enthalpie

    Um dies zu korrigieren, kann ein Komponente des Typs 33 auf einer geeigneten Linie platziert werden, die dann entweder die Enthalpie (T muss auf 0 gesetzt sein) oder die Temperatur (H muss auf 0 gesetzt sein) spezifiziert.

     

    Überbestimmung im Massenstrom

    Dieser Fehler erscheint, wenn Massenstromdefinitionen an zwei unterschiedlichen Stellen des Kreislaufs auftauchen, obwohl eine ausreichend wäre. Der Unterschied zwischen diesen beiden (oder mehr) Definitionen wird angezeigt. Ist dieser Unterschied nicht 0, ist es erforderlich, diesen Fehler zu beseitigen. Das kann manchmal schwierig sein, da die Fehleranalyse Resultate weit entfernt von Ihrem tatsächlichen Grund aufdecken kann. Jedoch: Infolge mathematischer Gründe gibt es immer einen ”Doppelter Massenstrom” Eintrag mit dem Unterschied Null innerhalb eines geschlossenen Systems. Sie können diese Nachricht ignorieren.

     

    Überbestimmung im Druck

    Dieser Fehler erscheint, wenn Druckdefinitionen an zwei unterschiedlichen Stellen innerhalb des Systems auftauchen, obwohl eine ausreichend wäre. Der Unterschied zwischen diesen beiden Drücken wird angezeigt. Ist dieser Unterschied nicht 0, ist es erforderlich, diesen Fehler zu beseitigen. Das kann manchmal schwierig sein, da die Fehleranalyse Resultate weit entfernt von Ihrem tatsächlichen Grund aufdecken kann.

     

    Überbestimmung in der Enthalpie

    Dieser Fehler erscheint, wenn Enthalpie Definitionen an zwei unterschiedlichen Stellen innerhalb des Systems auftauchen, obwohl eine ausreichend wäre. Der Unterschied zwischen diesen beiden Enthalpien wird angezeigt. Ist dieser Unterschied nicht 0, ist es erforderlich, diesen Fehler zu beseitigen.

     

    Negativer Massenstrom

    Es ist erforderlich, diesen Fehler zu beseitigen. Grund dafür kann die Anforderung nach mehr Austritt als Eintritt innerhalb einer Verzweigung sein. Massenbilanzierung setzt dann einen der Austritte auf einen negativen Wert.

     

    Negativer Druck

    Ein negativer Druck kann das Ergebnis eines starken Druckabfalls innerhalb einer Komponente sein,  was nicht zur absoluten Druckebene passt. Ebsilon kann Drücke unterhalb 0.01 bar nicht verarbeiten.

     

    Negative Enthalpie

    Ebsilon kann negative Enthalpien nicht verarbeiten, wenn sie von denjenigen Enthalpien abweichen, die durch die unteren Grenzen der Dampftafel oder anderen Materialtafeln definiert sind. Die untere Grenze von Wasser/Dampf ist 0 °C, von Luft und Rauchgas -30°C.

     

    Komponenten Kommentare

    Diese Nachrichten sind keine Fehler. Sie kommen vor, wenn Grenzen oder Einschränkungen erreicht sind, die von der Software abgefangen werden könnten, ohne die Ergebnisse zu beeinflussen.

     

    Komponenten Warnungen

    Auch diese Nachrichten sind keine Fehler, aber Sie sollten versuchen, die Gründe dafür herauszufinden und sollten dann über deren Akzeptanz entscheiden.

     

    Komponentenfehler

    Diese Nachrichten weisen auf Fehler hin. Sie müssen den Grund für jeden Fehler ermitteln und den Fehler korrigieren. In den meisten Fällen resultieren diese Nachrichten aus Modellfehlern oder Unachtsamkeit in der Prozesstechnologie.

     

    Messstellen für Zusammensetzung

    Zusammensetzungen können auf Eintrittsleitungen oder nach einem Stoffwert-Trenner vorgegeben werden. Wenn auf anderen Leitungen Zusammensetzungen vorgegeben wurden, wurden diese stillschweigend von anderen Bauteilen überschrieben. Da dies in Release 10 in Zusammenhang mit der Parallelisierung nicht mehr sichergestellt ist, gibt es eine Fehlermeldung. Der Anwender muss in diesem Fall die Messstellen von Hand ausschalten (FFU=0).